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Einsame Spur (German Edition)

Einsame Spur (German Edition)

Titel: Einsame Spur (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nalini Singh
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tue.«
    Wenn er so war, regte sich kein Widerstand in ihr, es machte sie hilflos, wenn Wolf und Mann sie so zärtlich ansahen. Sie legte die Hände auf die samtweiche Haut und streichelte seine Schultern, bis er leise knurrte. »Da bin ich aber froh«, sagte sie. »Es würde mir nämlich gar nicht gefallen, wenn du dich bei mir zurücknehmen würdest.«
    »Das kann ich gar nicht.« Er legte den Kopf schräg, die stille Aufforderung, eine Stelle zu streicheln, die ihn zum Schnurren gebracht hätte, wäre er eine Katze gewesen.
    Er ist mein.
    Der besitzergreifende Gedanke war ihr inzwischen vertraut – Hawke brachte ihre primitivsten Instinkte hervor. »Nur damit du gewarnt bist, wenn ich richtig sauer werde, könnte ich dir die Augenbrauen versengen«, sagte sie leise, denn ihr war klar, wenn sie nur einen Fingerbreit nachgab, würde er nicht nur die ganze Hand, sondern gleich Arm und Schulter verschlingen.
    »Na schön.« Er sah sie schräg von unten an und zog sie am Nacken zu sich hin. »Dann werden wir uns küssen, und du wirst mich doppelt dafür entschädigen.«
    Lachend gab sie sich dem tiefen Kuss hin, ihre Brüste spannten unter dem weichen Baumwoll-T-Shirt, das sie sich am Morgen geschnappt hatte – allein der Gedanke an Schlafanzug oder Nachthemd war lächerlich mit einem Leitwolf im Bett. Meistens waren die Sachen schnell in Fetzen. Deshalb nahm sie sich jetzt einfach morgens ein T-Shirt von ihm, sobald sie aufwachte. Als Gestaltwandler hatte er natürlich keinerlei Problem damit, nackt herumzulaufen.
    Wobei sie überhaupt nichts gegen den Anblick einzuwenden hatte.
    Sie löste sich von ihm, um Atem zu holen, und strich ihm das feuchte Haar aus der Stirn. Ihre Schenkel umschlossen seine Hüften, seine Hände lagen warm und besitzergreifend unter dem Saum ihres T-Shirts. »Was hast du heute vor?«, fragte sie. Ihr Herz zog sich zusammen, weil der Augenblick so vollkommen war, in dem sie ihn berühren, für ihn sorgen, ihn ganz für sich allein haben konnte.
    Er knabberte einen Augenblick an ihren Fingerspitzen, bevor er antwortete. Der Wolf spielte gerne mit ihr. »Die meiste Zeit werde ich wohl mit Felix und seinen Leuten verbringen.«
    Sie konnte nicht verhindern, dass sie zusammenzuckte, als die Erinnerungen wieder aufstiegen, wie die Gegend, die jetzt aufgeforstet wurde, zur Ödnis geworden, wie jeder Halm zu Asche verbrannt war.
    Hawke zwickte sie fest mit den Zähnen in die Unterlippe. »Ich hab dir doch gesagt, du sollst das lassen.«
    Mit finsterem Blick rieb sie über die Stelle. »Ich kann denken, was ich will.«
    »Du hast das Leben deiner Rudelgefährten gerettet.« Er zog sie an sich und saugte nun an dem Biss, besänftigte den Schmerz. »Nur das zählt.«
    »Es tut mir ja auch nicht leid.« Sie hatte die Entscheidung in einer Schlacht getroffen, gegen einen Feind, der nicht zu bremsen war. Ihr Leben lang würde sie das hässliche Geräusch nicht vergessen, mit dem Hunderte von Gewehrkolben auf die Schädel benommener und verwundeter Wölfe gekracht waren. Sie hatte das Richtige zur rechten Zeit getan. »Es ist nur …« Sie hatte die Armee der Makellosen Medialen ausgelöscht, hatte viele Männer und Frauen getötet, die das Pech hatten, auf der falschen Seite zu stehen.
    Ihr Wolfsgefährte senkte den Blick nicht. »Sag es mir.«
    Was sie auch tat. Und er hörte zu, verstand sie. Mit einem Mal konnte sie wieder freier atmen, mit jedem Atemzug wurde ihr leichter. Nicht zum ersten Mal sprachen sie über diesen schrecklichen Tag, und sicher würde es auch nicht das letzte Mal gewesen sein – aber zu wissen, dass er da war, wenn sie ihn brauchte, bedeutete ihr alles.
    »Und deine weiteren Pläne?«, fragte sie später, als sie ihr Haar wieder in Ordnung gebracht hatte, denn er spielte so gern damit … so wie es sie auf einer ganz tiefen Ebene beruhigte, wenn sie ihn berührte; manchmal verwandelte er sich auch einfach, wenn die Erinnerungen zu heftig waren, und ließ sie den silbrig goldenen Wolf streicheln, so lange sie wollte.
    »Ich werde Harley mitnehmen«, sagte er und beugte den Nacken, als sie mit den Fingernägeln über seine Kopfhaut fuhr, so wie er es gerne hatte. »Dann kann ich sehen, wie er sich entwickelt hat.« Er gab ein zufriedenes Knurren von sich und umfing ihre Taille fester.
    Bei ihrem Gefährten war sie über alle Maßen glücklich, eine Frau zu sein. »Hat er sich gefangen?« Der junge Wolf würde ein kräftiger, dominanter Gefährte werden.
    »Es wird langsam. Der Junge

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