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Einsame Spur (German Edition)

Einsame Spur (German Edition)

Titel: Einsame Spur (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nalini Singh
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Rudel allgemein anerkannt war.
    Elias schlug dem noch immer verdutzten Sam auf den Rücken und hob sein Glas. »Auf Sam!«
    »Auf Sam!«, schrie Adria mit allen anderen und wusste in dem Moment, dass sie es schaffen würde. Selbst wenn die ungesunde Begierde für Riaz sich nicht verflüchtigte und sie zerriss, war sie doch mehr als ihre primitiven Bedürfnisse. Sie gehörte zu diesen starken, loyalen Leuten, hatte sich ein neues Leben aufgebaut, neue Freundschaften auf der Asche des alten geschlossen.
    Kein Mann würde sie jemals wieder dazu bringen, ihren Wert infrage zu stellen.
    In ihrer Wölfin pulsierte ein unbändiger Stolz. Und als der jüngste erfahrene Soldat in der Runde den Kopf zurückwarf und seinen neuen Status mit wildem Heulen feierte, stimmte sie mit allen Gefährten ein.
    Hawkes Bartstoppeln verfingen sich in Siennas Haaren. Vor dem Fest hatte er sich noch rasiert, aber jetzt graute der Morgen, und sie lag endlich in seinen Armen im Bett. Das Gespräch mit ihm bereitete ihr ebensolche Freude wie ihr gemeinsamer Tanz es getan hatte, der so lange gedauert hatte, bis die ersten Strahlen der Sonne am Himmel aufgetaucht waren. Sie blickte auf, als er die Arme hinter dem Kopf verschränkte.
    Des Wolfs blaue Augen sahen sie an. »Deine Freunde hecken irgendetwas aus.« Der Leitwolf amüsierte sich. »Ich dachte schon, du würdest dich zu ihnen gesellen, da du doch die Chef-Unruhestifterin bist.«
    »Ich hatte ihnen schon gesagt, dass sie heute Nacht auf sich allein gestellt wären … gestern Nacht, meine ich.« Sie würden ein Leben lang ihre Freunde bleiben, aber diese Nacht gehörte nur Hawke und ihr. »Ich habe so lange auf diesen Augenblick gewartet«, flüsterte sie und berührte mit den Fingerspitzen seine stoppelige Wange. »Manchmal kommt es mir vor, als träumte ich alles nur – dann habe ich Angst, aufzuwachen.«
    Hawke versuchte nicht, ihr die Ängste auszureden – er wusste, was für ein Leben sie geführt hatte, und obwohl er als Wolf nie das Medialnet kennengelernt hatte, verstand er, dass manchen Albträumen nicht mit Logik beizukommen war. Nur die Zeit hatte die Macht, diese Wunden zu heilen. Ihre Angst, ihn zu verlieren, so wie sie ihre begabte Mutter verloren hatte und auch ihren Bruder und den Rest der Familie für lange, lange Zeit, hatte sie mehr als einmal mit rasendem Herzklopfen aus dem Schlaf hochschrecken lassen, als habe die Verzweiflung sie zu ihm getrieben.
    Doch immer hatte sie ihren Wolf so warm und stark neben sich gespürt und ihr geistiges Auge für das silberblaue, von rotgoldenen Flammen durchzogene Band zwischen ihnen geöffnet, und die Angst war vergangen. Eines Tages würde sie gar nicht mehr zurückkehren, und bis dahin würde der Wolf sie in die Dunkelheit begleiten. »Ich wünschte, meine Mutter hätte dabei sein können«, vertraute sie ihm mit brennenden Augen an.
    Indigo und Tarah hatten ihr Bestes gegeben, hatten jeden ihrer Schritte begleitet, aber das war nicht dasselbe. »Ich habe nicht einmal etwas, das mich an sie erinnert.« Nach dem Selbstmord ihrer Mutter waren all ihre Besitztümer zerstört worden, und eine Bestie namens Ming LeBon hatte Sienna in ein geistiges Gefängnis gesperrt.
    »Dein wunderschönes Haar«, sagte Hawke, seine Brust vibrierte unter ihrer Hand. »Judd sagte einmal, dass es ihn an seine Schwester erinnere.« Seine Finger spielten mit den Strähnen. »Du bist ein Teil von ihr, und Toby auch.«
    »Das ist schön«, sagte sie und steckte den wundervollen Gedanken an den geheimen Ort in ihrem Kopf, wo sie lange alles verwahrt hatte, was ihr wichtig war.
    Judd hatte es von Walker gelernt und ihr gezeigt, wie man ein undurchdringliches telepathisches Verlies erschuf, sobald er erfahren genug war, um zu ihr zu teleportieren, ohne dass Ming etwas davon mitbekam. Sie brauchte dieses Verlies nun nicht mehr, hatte aber gern alle ihr wichtigen Erinnerungen an einem Platz.
    »Toby hat auch ihre Haare«, sagte sie. »Sonst sieht er ihr überhaupt nicht ähnlich.« Je älter er wurde, desto mehr nahm sein Gesicht Walkers Züge an. »Aber manchmal sehe ich sie in seinem Lächeln.«
    »Das ist ein Geschenk.«
    »Ja.« Sie streichelte seine Brust. »Du hast deine Eltern sicher auch vermisst.«
    »Meinen Vater hätte es stolz gemacht, zu sehen, wie das Rudel uns gefeiert hat«, sagte er mit einem Lächeln auf den Lippen. »Und meine Mutter hätte in einer Ecke gesessen und so schnell gezeichnet, wie ihre Hände es zugelassen hätten.«
    Bilder

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