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Einsame Spur (German Edition)

Einsame Spur (German Edition)

Titel: Einsame Spur (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nalini Singh
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das Fenster mit dem Vertrag und war gesprächsbereit, als die eleganten Gesichtszüge Emani Bergs auf dem Monitor erschienen. Die Verhandlungsführerin der BlackSea-Gemeinschaft stammte aus einem kleinen Dorf in einem abgelegenen Fjord Norwegens und hatte schwarze Augen und tief gebräunte Haut. Als Riaz sie zuletzt in Venedig gesehen hatte, hatte sie Locken gehabt, heute umrahmten die schwarzen Haare glatt ihr Gesicht … und eine Strähne leuchtete in grellem Pink.
    Riaz war amüsiert. »Guter Auftritt.«
    Emani nickte hoheitsvoll. »Mr Tanaka macht es immer interessant.«
    Kenji wirkte verstimmt. »Woher wussten Sie das?«
    »Ich kenne jemanden in Ihrer Gegend.« Keine Andeutung eines Lächelns, aber Riaz kannte sie gut genug, um zu wissen, dass sie Kenji an der Nase herumführte. Die Frau war eine Pokerspielerin, die mit allen Wassern gewaschen war.
    »In letzter Zeit ein paar Unschuldige ausgenommen?«, fragte Riaz, als er an die Fußballtickets dachte, die sie ihm und Pierce mit derselben ernsten Miene abgeluchst hatte.
    »Das hatte ich in den nächsten Minuten vor«, war die geschmeidige Antwort.
    Lachend hob er den ausgedruckten Vertrag hoch. »In den Grundzügen ist alles in Ordnung, aber wir würden gerne ein paar Details ändern.«
    Sie verbarg ihre Überraschung so mühelos, dass es Riaz entgangen wäre, wenn er nicht genau danach Ausschau gehalten hätte. »Ich höre«, sagte sie ruhig.
    Riaz nickte Kenji zu, der die Liste der von den Wölfen gewünschten Zusätze referierte. Emani runzelte bei einigen die Stirn, legte aber keinen Widerspruch ein. Sobald Kenji fertig war, sah sie von ihrer Kopie der Vereinbarung hoch, auf der sie sich Notizen gemacht hatte. »Das muss ich im Konklave besprechen; sicher werden wir mit eigenen Vorschlägen kommen, aber grundsätzlich sehe ich keine großen Probleme.«
    »Das ist gut.« Riaz verschränkte die Arme. »Der Gemeinschaft ist klar, dass wir auch Bündnisse mit den DarkRiver-Leoparden und den WindHaven-Falken haben?«
    »Selbstverständlich. Und uns ist auch klar, dass von uns im Fall einer Zustimmung zu einer vollständigen Allianz erwartet wird, dass wir allen anderen Bündnispartnern zu Hilfe kommen, wenn es nötig ist.«
    »Was natürlich auch umgekehrt gilt«, stellte Kenji fest.
    Emani nickte anmutig. »Da wir mit Vertragsunterschreibung mit Ihrem Rudel gleichzeitig Verbündete der Leoparden und Falken werden, möchte unser Konklave zuvor ein Gespräch mit Lucas Hunter und Adam Garrett führen.«
    »Das wird sich ohne Schwierigkeiten arrangieren lassen«, sagte Riaz. »Wir haben ebenfalls eine Bitte: ein Treffen zwischen Hawke und Miane.« Absichtlich sagte er nicht, dass die Bitte nicht verhandelbar sei, denn er wollte herausfinden, wie weit die Gemeinschaft sich auf das Spiel der Wölfe einlassen würde.
    »Verstehe.« Kurze Pause.
    Er hob eine Augenbraue. »Heißt das Nein?«
    »Im Gegenteil. Wir haben mit der Anfrage gerechnet.«
    »Dann sollten wir gemeinsam einen Termin suchen.« Aufschieben hatte keinen Sinn, da die Vereinbarung davon abhing, wie die Alphatiere miteinander zurechtkamen.
    »Sehr schön.« Emanis Bild verschwamm und wurde dann wieder klar.
    »Unruhige See?«
    »Nichts Ungewöhnliches.« Emani tippte etwas in die Tastatur und sah sie dann wieder an. »Obwohl wir noch keine Verbündeten sind, würde die Gemeinschaft Ihnen als Zeichen der Kooperation gern ein paar Informationen zukommen lassen.«
    Emani wartete nicht auf eine Antwort, sondern lud die Dateien hoch, die jetzt auf einer Hälfte des Bildschirms erschienen. »Vor zwei Tagen sahen drei unserer Leute ein Schiff auf offener See vor der Küste Sardiniens ohne Lebenszeichen an Bord vor sich hin dümpeln – allerdings außerhalb der regionalen Gewässer.« Man sah das Bild einer schlanken Motorjacht von mehr als dreißig Metern Länge – ein glänzend schwarzes Ding mit getönten Scheiben. »Wie es unser Reglement vorschreibt, nahmen unsere Mitglieder menschliche Gestalt an, um Hilfe zu leisten.«
    Riaz glaubte ihr unbesehen. Schon viele gestrandete Seeleute und schiffbrüchige Crews waren von der Gemeinschaft gerettet worden – die Wasser-Gestaltwandler hielten sich zwar sehr bedeckt, zögerten aber nicht, wenn es darum ging, Leben zu retten.
    »Alle sieben Besatzungsmitglieder waren Mediale«, fuhr Emani fort. »Sie waren schon kalt, aber die Totenstarre hatte noch nicht eingesetzt.« Nun erschienen Fotos der sieben Leichen auf dem Monitor. »Wie Sie sicher schon bemerkt haben,

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