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Einsame Spur (German Edition)

Einsame Spur (German Edition)

Titel: Einsame Spur (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nalini Singh
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»Süße, du bist ein Star.« Dann lächelte sie Ivy zu. »Und du gehörst damit auf den Laufsteg.«
    Beide Mädchen erröteten und sahen sich froh und stolz an.
    Adria schoss ein Foto, um diesen Moment festzuhalten. »Das ist für euch.« Dann nahm sie Ivy in Shawnies Kollektion für die Wochenzeitung der Wölfe auf.
    »Gefällt dir meine Kollektion wirklich?«, fragte Shawnie sie ganz offen.
    »Wenn die Sachen in meiner Größe wären, würde ich sie auch tragen«, sagte Adria. Das war ihre ehrliche Meinung, und ihr war außerdem bewusst, dass sie damit den Stolz der Jugendlichen nährte, was zwar nicht zu ihren Aufgaben als Ausbilderin gehörte, sich aber auch in allen anderen Aspekten im Leben des Mädchens zeigen würde – auch in den Kampfkünsten, die Adria Shawnie beibrachte.
    Als Shawnie Ivy zur Seite sprang, um ihr beim Auskleiden zu helfen, legte Adrias Wölfin zufrieden den Kopf auf die Pfoten – wie ihre menschliche Hälfte wusste sie auch, dass diese Arbeit ebenso wichtig für die Gesundheit des Rudels war wie jede gewonnene Schlacht, jede Maßnahme für ihre Sicherheit. Alle dominanten Gefährten würden Shawnies fröhliche Art und Ivys unschuldige Freude an ihrem Beitrag schützen wollen.
    Nachdem Emani sich verabschiedet hatte, sah Kenji Riaz fragend an. »Was willst du jetzt unternehmen?«
    »Ich werde mit Bo reden«, sagte Riaz. Das war der Sicherheitschef und eigentliche Führer des Menschenbundes, dessen Bekanntschaft Riaz gesucht hatte, nachdem der Bund mit Wölfen und Leoparden aneinandergeraten war.
    »Auch mit Hawke?«
    »Noch nicht.« Der Leitwolf hatte mit der Bedrohung von Sienna genug zu tun – und er traute seinen Offizieren zu, selbstständig Entscheidungen zu treffen, was zum Teil auch der Grund war, warum die Wölfe so starke Männer und Frauen in diesen Positionen hatten. »Ich will erst sehen, was ich herausbekommen kann.«
    »Ich werde meine Fühler auch ausstrecken«, sagte Kenji mit einem so ernsten Gesicht, das die Unbekümmertheit seiner gefärbten Haare Lügen strafte.
    »Ruf mich auf dem Handy an, sobald du irgendetwas hast.« Riaz schaltete ab, um sich erst einen Kaffee zu holen, bevor er Bowen anrief. Er zerbrach sich gerade den Kopf darüber, warum wohl der Menschenbund in die Ermordung einer kompletten Medialenmannschaft verwickelt sein sollte, als er den Pausenraum betrat – und wie angewurzelt stehen blieb: Der Duft von zerstoßenen Beeren auf Eis hüllte ihn so zart ein wie feine Schneeflocken.

36
    Adria sah von der Theke hoch, das vorsichtige Lächeln war ihm schon sehr vertraut. »He.« Sie hielt die Kanne hoch und goss ihm einen Becher ein, als er nickte. »Milch?«
    »Nein, schwarz.« Es war eigenartig, sich unter solch alltäglichen Umständen wiederzubegegnen. Seine Stimme hatte einen leicht angespannten Unterton, da ihm sofort wieder die Situation vor Augen stand, in der sie sich noch vor wenigen Stunden befunden hatten.
    »Bitte sehr.« Sie reichte ihm den Becher und tat Zucker in ihren.
    Nach dem vierten Löffel hob er die Augenbrauen, Peinlichkeit verwandelte sich in amüsierte Zuneigung, und der Wolf spitzte die Ohren. »Willst du nicht ein wenig Kaffee zum Zucker nehmen?«, fragte er, während sie umrührte.
    »Jeder hat seine Laster.« Das war verdächtig offen. »Soll ich dir einen Riegel Bitterschokolade holen?«
    Grinsend fragte er sich, wie sie das herausbekommen hatte. »Ich hatte eigentlich gedacht, du wärst der Schwarz-und-stark-Typ.« Faszinierend, dass er sich so geirrt hatte. Er wusste so vieles nicht über die Frau, die sich ihm hingegeben hatte. Nun goss sie auch noch eine halbe Kanne Sahne dazu, trank einen Schluck und erschauerte genüsslich.
    Erregung erfasste ihn. Er wollte sie berühren, Körperprivilegien auch außerhalb des Schlafzimmers von ihr fordern, doch er biss die Zähne zusammen und kämpfte dagegen an. Sie hatten sich auf Grenzen für ihre Beziehung geeinigt, und daran musste er sich halten, nicht nur seinetwegen, sondern vor allem auch ihretwegen.
    Adria lehnte sich an die Theke. »Du siehst angespannt aus.«
    Die Augen mit der kräftigen Farbe sahen viel zu viel. Das hatte er schon bei ihrer ersten Begegnung gedacht, und abgesehen davon, wie unwohl er sich als Mann dabei fühlte, konnte er die präzise Wahrnehmung als Offizier gut nutzen. »Was weißt du alles über diese Geschichte mit dem Menschenbund? Geschah etwa vor einem Jahr.«
    Der Bund hatte Bomben in San Francisco legen wollen und versucht, Ashaya Aleine zu

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