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Einsame Spur (German Edition)

Einsame Spur (German Edition)

Titel: Einsame Spur (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nalini Singh
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sieht es nach einer Hinrichtung aus.«
    »Das weist auf ein Team mit militärischer Ausbildung hin«, murmelte Kenji, dann überlegte er kurz und bat Emani, die Bilder in einer bestimmten Reihenfolge anzuordnen. »Nein, das war kein Team. Den da halte ich für den ersten Toten – das Genick ist gebrochen. Die anderen sind mit einer Laserwaffe erschossen worden. Ohne Aufsehen und sehr effizient.«
    »Das sind auch unsere Schlussfolgerungen. Anscheinend hat der Täter dem ersten Opfer die Waffe abgenommen und damit die anderen getötet.«
    Und wenn man die Jacht auf dem offenen Meer gefunden hatte, musste ein weiteres Schiff beteiligt sein, überlegte Riaz, denn nur Wasser-Gestaltwandler konnten so weit hinausschwimmen. Und die BlackSea-Gemeinschaft hätte das Boot mitsamt den Toten sicher sofort versenkt, wenn sie etwas damit zu tun gehabt hätte.
    »Unsere Leute«, sagte Emani in seine Gedanken hinein, »hatten genug Zeit, das Boot zu untersuchen, bevor die Medialen es gefunden haben, deshalb ist es uns gelungen, wichtige Informationen auf die Seite zu bringen. Unter anderem dieses Stück Stoff.«
    Riaz starrte auf einen rechteckigen Fetzen, auf dem eine Art Emblem prangte. »Das habe ich schon einmal gesehen.«
    »Das ist mehr als wahrscheinlich.« Emani gab auf ihrer Konsole einen Befehl ein, und der Fetzen wurde zu einem Ganzen.
    Kenji atmete zischend aus. »Mist, verdammter.«
    Adria hatte gerade mit Tarah Kaffee getrunken und war auf dem Weg zurück in das ihr zugewiesene Büro, als Shawnelle auf sie zugerannt kam. Mit ihrer überschäumenden Art und dem wilden hellbraunen Lockenkopf war die kräftige Fünfzehnjährige eine unglaublich süße und sanfte zukünftige Wolfsmutter.
    »Du hast es doch nicht vergessen?«, fragte das Mädchen.
    »Nein«, versicherte ihr Adria. »Ich wollte gerade meine Kamera holen – du willst Fotos machen, stimmt’s?«
    Ein tiefes Lächeln erschien auf einem Gesicht, dessen Haut wie poliertes Holz glänzte. »Meinst du, dass überhaupt jemand Interesse daran hat?«
    »Komm mir ja nicht auf die schüchterne Tour«, neckte sie Adria und zog an einer Locke. »Walker hat mir schon deine ganzen Tricks verraten.«
    Shawnie kicherte und beteuerte ihre Unschuld den ganzen Weg bis zum Büro, wo Adria sich eine Kamera nahm, die sowohl holografische Bilder als auch zweidimensionale HD -Aufnahmen machen konnte. »Ich stehe ganz zu deiner Verfügung.«
    Shawnelle führte sie schnell über die belebten Gänge zu einem kleinen Raum im hinteren Teil der Höhle. Sie stieß die Tür auf und winkte Adria aufgeregt hinein.
    Adria pfiff anerkennend. »Hast du Elfen, die für dich arbeiten?«
    »Die anderen haben mir geholfen«, sagte Shawnie. »Vor allem Becca und Ivy.«
    Adria schüttelte den Kopf. Als sie Shawnie geholfen hatte, einen Raum zum Arbeiten zu finden, hatte es hier nur vier kahle Steinwände und eine Tür gegeben. Die Jugendliche war zu ängstlich gewesen, sich alleine mit ihrer Bitte an Riley zu wenden, hatte es dann aber doch geschafft. Adria hatte nur moralische Unterstützung geleistet.
    Nun war jede Wand in einer anderen Farbe gestrichen, in Limonengrün, kräftigem Orange, Wasserblau und klarem Weiß – die Farbe stammte aus den Überresten der Renovierung der Gemeinschaftsräume. Die bunte Lebendigkeit passte zu Shawnie. Der verschossene Teppich auf dem Boden war sicher aus der Wohnung eines Gefährten hinausgeflogen, verbreitete aber gewaschen und sorgfältig ausgeklopft mit seiner ziemlich ramponierten Eleganz Wärme und Behaglichkeit in dem Raum.
    An einer Wand stand ein langer Tisch, auf dem Stoffe neben einer Nähmaschine ausgebreitet waren. Im Hintergrund befand sich eine mit Vorhängen versehene Kabine. Shawnie trat an die Kabine heran und flüsterte mit jemandem – der Witterung nach musste es sich um Ivy handeln. Dann sah sie wieder Adria an. »Bereit?«
    Adria hob die Kamera hoch. »Fertig.«
    Shawnie atmete tief durch und zog dann den Vorhang mit einer theatralischen Geste zur Seite. Ihre Freundin trug eine hübsch gearbeitete schwarze Jacke, die leicht tailliert und schwungvoll bis über ihre schlanken Hüften reichte. Auf einer Schulter saßen funkelnde Perlen – als wäre ein bunter Regen auf den Samt niedergegangen. Eine schlichte Jeans und hohe schwarze Riemchensandalen ergänzten den Look.
    Völlig fasziniert von Shawnies Schneiderkünsten sagte Adria zunächst kein Wort, während Ivy verschiedene Posen einnahm, um die Jacke von allen Seiten zu zeigen.

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