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Einsamen

Einsamen

Titel: Einsamen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: H Nesser
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siebt. Wir sind drei Paare, die immer wieder Kontakt miteinander haben. Plus eine Frau, die auch an der Schule arbeitet.
    ES:Und weiter. Wer war also dabei?
    GG:Maria und ich. Marias Bruder Tomas und seine Frau Gunilla, die wohnen in Göteborg. Und dann Rickard und Anna Berglund. Er ist Pfarrer draußen in Rödåkra. Wir waren alle am Samstagabend auf dem Pfarrhof, auf dem sie wohnen.
    ES:Das sind erst sechs. Wer war Nummer sieben?
    GG:Elisabeth Martinsson. Sie kommt von der Schule.
    ES:War sie am Samstagabend auch dabei?
    GG:Nein. Und ich begreife nicht, was das für einen Sinn haben soll. Meine Lebensgefährtin ist einen Steilhang hinuntergestürzt und gestorben. Worauf wollen Sie eigentlich hinaus?
    ES:Ich möchte nur bestimmte Möglichkeiten ausschließen.
    GG:Was für Möglichkeiten?
    ES:Dass es sich um etwas anderes handelt als einen Unfall. Sie wissen doch, dass einige gehört haben, wie sie rief, als sie fiel.
    GG:Ja, das weiß ich. Ich habe sie auch rufen gehört. Aber ich habe nicht gehört, was.
    ES:Können Sie ihren Ruf beschreiben?
    GG:Das war nur etwas Unartikuliertes.
    ES:Keine Worte?
    GG:Ich habe jedenfalls keine verstanden. Aber ich war auch ziemlich weit weg.
    ES:Wie weit?
    GG:Das weiß ich nicht.
    ES:Können Sie es schätzen?
    GG:Hundertfünfzig, zweihundert Meter, denke ich. Nicht in der Nähe des Steilhangs.
    ES:Sie haben sie nicht gesehen?
    GG:Nein.
    ES:Haben Sie in dem Moment, als es passierte, einen der anderen gesehen?
    GG:Nein.
    ES:Wieso nicht?
    GG:Weil der Wald dort, wo ich mich befand, ziemlich dicht war. Vor allem junge Tannen, ich hatte eigentlich in keine Richtung freie Sicht. Außerdem habe ich ja nach Pilzen gesucht … genau wie die anderen. Ich glaube, wir waren ziemlich weit verstreut.
    ES:Sie waren ziemlich weit verstreut?
    GG:Ja. Wenn man Pilze suchen will, hat es doch keinen Sinn, wenn alle an derselben Stelle suchen.
    ES:Wie lange waren Sie schon unterwegs, als es passiert ist?
    GG:Wohl gut eine Stunde. Wir hatten ausgemacht, um ein Uhr Kaffee zu trinken. Als es passiert ist, war es kurz nach zwölf.
    ES:Haben Sie Pilze gefunden?
    GG:Nein. Aber ich wollte eigentlich auch nur Pfifferlinge suchen.
    ES:Wissen Sie, ob einer der anderen etwas gefunden hat?
    GG:Ich glaube, Anna hat einiges gefunden. Vielleicht Elisabeth auch, das weiß ich nicht.
    ES:Hatten Sie während der Stunde, die Sie im Wald waren, viel Kontakt mit Ihrer Lebensgefährtin?
    GG:Nein, anfangs gingen wir noch in dieselbe Richtung, aber dann sind wir jeder für sich weitergelaufen.
    ES:Haben Sie viel mit ihr gesprochen?
    GG:Fast gar nicht, nur während der Fahrt.
    ES:Dann sind Sie und Maria also zusammen gefahren?
    GG:Ja, wir haben die anderen bei Rute stenar getroffen. Dort gibt es einen Parkplatz, und wir hatten verabredet, dass wir von dort aus losgehen.
    ES:Haben Sie noch etwas anderes vereinbart, bevor Sie sich in den Wald aufgemacht haben?
    GG:Nein. Nur dass wir um ein Uhr Picknick machen wollen. Wir haben den Proviant an der vereinbarten Stelle zurückgelassen und wollten uns dann dort alle wiedertreffen.
    ES:Aber dazu kam es dann nicht?
    GG:Nein.
    ES:Wie weit waren Sie ungefähr vom Parkplatz entfernt?
    GG:Nicht besonders weit. Vielleicht einen Kilometer.
    ES:Und trotzdem haben Sie keinen der anderen gesehen, als es passiert ist?
    GG:Nein. Das habe ich doch schon gesagt.
    ES:Worüber haben Sie sich mit Ihrer Lebensgefährtin im Auto unterhalten?
    GG:Über nichts Besonderes.
    ES:Können Sie das genauer sagen?
    GG:Nein.
    ES:Das habe ich mir notiert. Mit wem haben Sie sich sonst noch unterhalten, während Sie herumliefen und Pilze suchten?
    GG:Mit niemandem.
    ES:Mit niemandem?
    GG:Vielleicht haben wir anfangs ein paar Worte gewechselt.
    ES:Und?
    GG:Und dann haben wir uns verteilt. Das ist ja wohl ziemlich natürlich, oder?
    ES:Kann schon sein. Als es passiert ist, wie lange war es da her, dass Sie das letzte Mal einen der anderen gesehen haben?
    GG:Das weiß ich nicht mehr.
    ES:Sie können gern in Ruhe überlegen
    GG:Ich glaube, ich habe Maria und Elisabeth fünf oder zehn Minuten vorher gesehen.
    ES:Gingen die beiden zusammen?
    GG:Nein, jede für sich.
    ES:Aber Sie haben mit keiner der beiden gesprochen?
    GG:Nein.
    ES:Und es war zwölf Uhr, als Sie ihre Lebensgefährtin haben rufen hören?
    GG:Ein paar Minuten drüber, ja.
    ES:Und was haben Sie dann gemacht?
    GG:Ich bin natürlich hingelaufen.
    ES:Und?
    GG:Wir waren natürlich alle dort.
    ES:Wer war schon vor Ihnen dort, können Sie sich daran

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