Einsatzort Vergangenheit (German Edition)
zu
gestehen, wenn du glaubst, dass ich nicht bei Bewusstsein bin. In dem Fall
stelle ich mich gerne für dich ohnmächtig und du kannst loslegen!“ Ich lachte
kurz auf. Hatte er es also doch gehört.
„Philemon
Berger, ich liebe dich! Und wenn du noch mal auf die Idee kommen solltest, dass
du vor der Liebe davonlaufen möchtest, werde ich dich bis ans Ende der Welt
verfolgen, bis du um Gnade winselst! “
„Und
der Name ist immer noch Phil!“ Gespielt genervt verdrehte er die Augen, zog
mich dann aber mit einer flinken Bewegung an sich. Ich schlang meine Arme um
seinen Hals und küsste ihn erst zärtlich, dann immer leidenschaftlicher. Unsere
Hände und Lippen berührten sich, wo es nur ging. Voller Ungeduld rissen wir uns
gegenseitig die Kleider vom Leib und sanken aufs Bett. Wir hielten uns nicht
lange mit dem Vorspiel auf, zu groß war unser Verlangen danach, sich
miteinander zu vereinigen. Niemals hätte ich geglaubt, dass wir unsere
bisherigen Begegnungen noch steigern könnten, doch nun liebten wir uns mit
einer wilden Zärtlichkeit, die ihresgleichen suchte. Immer und immer wieder
wiederholten unsere Körper in dieser Nacht unser Liebesgeständnis aufs Neue und
erst in den frühen Morgenstunden fielen wir völlig erschöpft, aber zufrieden
und glücklich, in den Tiefschlaf.
Das
böse Erwachen erfolgte am nächsten Morgen. Die Ereignisse des Vorabends hatten
uns leichtsinnig gemacht und zum ersten Mal, seit wir das Bett miteinander
teilten, hatten wir vergessen den Wecker für den nächsten Tag zu stellen. Und
so lagen wir noch in seligem Schlummer, als das Haus schon längst erwacht war
und alle bereits ihrem Tagesgeschäft nachgingen. Ein wildes Hämmern an der Tür,
gefolgt vom lauten Rufen meiner Zofe, ließ uns aus dem Schlaf aufschrecken. Mit
einem Schlag waren wir hellwach und sahen uns mit Entsetzen in den Augen an.
„Sir,
Eure Schwester ist verschwunden!“, rief Meg in hohen, schrillen Tönen. Ich
verdrehte die Augen. Super, ging es vielleicht noch ein wenig lauter? Die
Nachbarn hatten es noch nicht mitbekommen. Phil bedeutete mir ruhig zu bleiben.
Sofort stand er auf, schlüpfte schnell in Hemd und Hose und zog die Vorhänge
des Betts zu. Ich hörte, wie er zur Tür ging, die Verriegelung öffnete und die
Klinke zum Öffnen herunterdrückte.
„Meg,
geht es vielleicht auch leiser?“, versuchte er sie zu beruhigen.
„Aber
Sir, Eure Schwester ist seit gestern Abend verschwunden. Wie könnt Ihr nur so ruhig
bleiben? Das letzte Mal, als sie nicht nach Hause kam, hattet Ihr keinen Moment
Ruhe“, sprudelten die Worte wie ein Wasserfall aus ihr heraus.
„Damals
wusste ich auch nicht, wo sie ist. Man hat sie gestern Abend noch in den Palast
gerufen. Sie ist dort über Nacht geblieben. Ich habe gestern vergessen, es dir
zu sagen. Du siehst, du musst dir keine Gedanken machen!“, log Phil ihr das
Blaue vom Himmel herunter. Meg würde sich mit der Geschichte zufriedengeben,
denn warum sollte sie es hinterfragen, dass ich in den Palast gerufen wurde?
Sie kannte die Gepflogenheiten bei Hofe nicht näher und würde nicht
misstrauisch werden.
„Dann
ist alles in Ordnung?“ Sie war schon ein hartnäckiges, kleines Ding, aber ihre
Besorgnis rührte mich zutiefst. Nicht zum ersten Mal wurde mir bewusst, dass
ich sie bestimmt vermissen würde, wenn wir in unsere Zeit zurückkehrten.
„Aber
sicherlich. Geh’ und sieh zu, dass du dich bis zu ihrer Rückkehr irgendwo
nützlich machen kannst!“ Den Rest des Gesprächs konnte ich leider nicht mehr
verstehen, denn die Stimmen der beiden wurden leiser, doch kurz darauf hörte
ich, wie Phil die Tür verschloss und wieder zum Bett zurückkehrte. Schwungvoll
zog er die Vorhänge zur Seite und ließ sich zu mir auf das Bett fallen.
„Das
war mehr als knapp. Gott sei Dank hat sie dir geglaubt!“
„Jetzt
müssen wir dich nachher nur noch hier rausschmuggeln. Wenn du die Nacht im
Palast verbracht hast, sollte sie sich auch nicht wundern, dass du die gleichen
Sachen wie gestern trägst. Aber bevor du mich verlässt, möchte ich dir noch
einen guten Morgen wünschen.“ Mit dem Grinsen einer Katze, die vorhat eine Maus
zu verspeisen, kam er auf mich zu und küsste mich stürmisch. Unnötig zu sagen,
dass es nicht bei diesem Kuss blieb…
Glücksbeseelt
lag ich einige Zeit später neben ihm und ließ mit einer sanften Handbewegung
meine Hand von seiner Brust zu der Stelle gleiten, an der ich ihn getroffen
hatte, und hielt inne:
„So
gerne ich auf
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