Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Einsiedler der Ewigkeit (Science-Fiction-Roman) (German Edition)

Einsiedler der Ewigkeit (Science-Fiction-Roman) (German Edition)

Titel: Einsiedler der Ewigkeit (Science-Fiction-Roman) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Manfred Wegener
Vom Netzwerk:
sein.
    Dann ließ er die beiden noch immer schwebenden Männer einfach fallen. Harder sah, wie sie in das Sprungtuch stürzten und die Polizisten, die das Tuch nur lose gespannt hielten, in einem unentwirrbaren Knäuel über die so plötzlich gelandeten fielen. Es gab ein heilloses Durcheinander.
    Harder hatte dabei den Strahler vergessen, der ebenfalls dem Gesetz der Schwerkraft folgte. Er fiel dem hagerem Polizisten unsanft in den Rücken.
    Als die ersten lautstarken Verwünschungen aufklangen, wunderte sich Harder nur noch über die Anzahl der Schimpfworte, die in dem Vokabular enthalten waren.
    Dann beeilte er sich, diese unga stliche Zeitebene zu verlassen.
    Das rätselhafte Dunkel hüllte ihn ein.
    Als Harder wieder seine neue Umgebung erkannte, begann er innerlich zu stöhnen. Diesmal war er ganz offensichtlich am Rande eines Heerlagers gelandet. Seiner Ansicht nach befand er sich im Jahre 1800.
    Was sollte er den Leuten sagen, wenn sie ihn entdecken?
    Harder verfluchte den Zeitstrom und die Hast, mit der er aus der Zukunft in die Vergangenheit geflohen war. Jetzt ließ sich für die nächste halbe Stunde nichts mehr daran ändern. Unter Beachtung der nötigen Vorsicht stieg er aus und sah sich um. Links von ihm befand sich eine verräucherte Schenke, vor der mehrere Pferde angebunden waren.
    Über eine staubige Landstraße donnerten drei schwere Kürassiere, die genau auf ihn zu hielten. Weiter rechts waren Wagen, Pferde, Zelte und fahrbare Haubitzen zu erkennen, die wahllos zwischen den Zelten herumstanden. Kurz bevor die drei schweren Reiter ihn erreichten, rissen sie ihre Pferde herum und hielten auf die Schenke zu. Sie stiegen ab und verschwanden im Inneren.
    Harder atmete befreit auf. Lediglich ein fetter, schwitzender Mann in Hemdärmeln , offenbar der Wirt, hatte ihn erspäht. Langsam und voller Misstrauen kam er näher. Seine Augen in dem feisten Gesicht glitzerten ungläubig. »Potz Blitz. Ist er denn von allen guten Geistern verlassen! Was macht er hier?«
    » Wer?«, fragte Harder wenig geistreich zurück, der es nicht gewohnt war, in der dritten Person angeredet zu werden.
    » Na – er. Was hat er denn da für ein komisches Ding? Ist er vielleicht vom Himmel gefallen?«
    Harder beschloss, die ganze Angelegenheit mit Humor zu nehmen. Der Schankwirt machte ein so verdutzte Gesicht, dass er unmerklich grinsen musste. Der Mann war völlig verwirrt.
    »Das ist ein fliegen des Ross. Ich bin damit vom amerikanischen Festland herüber gekommen, um in die Dienste Preußens zu treten. Er wundert sich wohl über das fliegende Ross, wie?«
    Der Wirt stemmte die Arme in die Hüften und blickte kritisch auf das blitzende Raumschiff.
    » Hat er etwa einen Pakt mit dem Teufel geschlossen? Er steht wohl mit dem Schwarzen auf gutem Fuß. Nimm er sich nur in Acht, wenn er seine Seele verkauft hat. Oder ist er am Ende gar selbst der Böse?«
    » Nein, ganz sicher nicht«, sagte Harder, dem die Sache jetzt Spaß bereitete. »Ich sehe, dass er erstaunt ist. Hat er denn noch nie fliegende Rösser gesehen?«
    Der Wirt verneinte erschrocken. Immer wieder schielte er dabei zur Schenke hinüber, in der die Kürassiere verschwunden waren. Der gute Mann wollte die Neuigkeit unter die Leute bringen, dachte Harder, er troff förmlich vor Sensationsgier.
    Harder wollte das irgendwie verhindern, denn er fühlte, dass es Schwierigkeiten geben würde, wenn man hier auf ihn aufmerksam wurde. Andererseits wollte er jede Gewaltanwendung vermeiden, wenn es irgend ging.
    »Will er nicht mal mein fliegendes Ross besichtigen?«, fragte Harder hinterhältig.
    » Nein, nein.« Der Wirt wehrte erschrocken ab. »Ich muss mich um das Essen kümmern. Wenn er vielleicht für sein leiblich Wohl sorgen möchte, der Herr finden Küche und Keller vor, die nur das Beste zu bieten haben.«
    » Sehr freundlich. Leider habe ich nur amerikanisches Geld bei mir. Ich könnte ihn damit sicher nicht bezahlen.«
    »Er ist selbstverständlich mein Gast«, dienerte der Wirt. »Es wird mir zur Ehre gereichen, wenn er Kost und Logis annimmt.«
    »Später vielleicht«, wehrte Harder ab. »Erst muss ich mich melden.«
    Der Wirt dienerte erneut. Er hatte nur noch den dringenden Wunsch, sich von diesem Ort zurückzuziehen, um die Geschichte von dem fliegenden Ross zum besten geben zu können.
    Drüben an der Schenke entstand Bewegung. Zwei von den Kürassieren traten an die Tür
    und sahen zu dem seltsamen Gespann herüber.
    » He, Wirt! Wenn er sich nicht gleich um

Weitere Kostenlose Bücher