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Einsiedler der Ewigkeit (Science-Fiction-Roman) (German Edition)

Einsiedler der Ewigkeit (Science-Fiction-Roman) (German Edition)

Titel: Einsiedler der Ewigkeit (Science-Fiction-Roman) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Manfred Wegener
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irgendetwas hatte ihn ständig wach gehalten.
    Am anderen Tage hatte sich das Wetter verändert. Es war schwül und heiß und ei n staubiger Wind blies ihm ins Gesicht. Der Mann mit dem Aussehen eines Dreißigjährigen schien die Anspannungen und Strapazen der vergangenen Tage nicht mehr zu spüren. Der Schlaf hatte ihn biologisch gestärkt. Dennoch dachte er mit einem leisen Unbehagen an seine Aufgabe.
    Anschließend machte er sich daran, die Funktionsweise des Würfels zu studieren. Dabei wurde ihm klar, dass er sie schon kannte, er sah keinerlei Schaltelemente , die ihm fremd waren. Er verlor keine Zeit mehr. Er justierte die Verschiebungs-Phasen ein, programmierte das Verzerrungs-Feld, das mit einem spezifizierten P-Gehirn koordiniert war, und drückte auf den Schalter, der die Phase der Entstofflichung einleitete. Den Wahlschalter für die Ortkoordinaten hatte er bewusst nicht aktiviert, folglich würde die Verschiebung ihn wieder an derselben Stelle stofflich stabil werden lassen.
    Es gab einen hallenden Schlag, dann setzte ein dumpfes Dröhnen ein, das sich endlos fortpflanzte. Noch bevor Harder im Dunkel der Zeit versank, kam ihm zum Bewusstsein, dass er einen Fehler begangen hatte.
    Aber was hatte er falsch gemacht – die Zeit-Koordinaten verwechselt?
    Jedenfalls war das Dröhnen bei einer normalen Verschiebung nicht zu hören.
    Lange Zeit schwamm er in einem Dunkel, das keine Konturen hatte und wie ein zäher, dicker Brei vor seinen Augen hing. Ab und zu sah er winzige Lichtblitze, die auf ihn zuschossen und dann hinter ihm im ewigen Dunkel verschwanden. An der Fluchtrichtung dieser irrlichternden Punkte und daran, dass sie vor ihm auseinander strebten, erkannte er, dass er in die Zukunft fiel. Die Reise schien kein Ende zu nehmen.
    Langsam schälte sich das erste Grau aus der Schwärze. Silhouetten tauchten auf und nahmen feste Konturen an. Riesige schlanke Gebäude stabilisierten sich und es gab einen leichten Ruck.
    Im selben Moment wusste er, was er trotz seiner Hypno-Schulung falsch gemacht hatte. Er hatte statt der Vergangenheit den Sektor der Zukunft gewählt.
    Das war ein Fehler, der einem Angehörigen nicht unterlaufen durfte, in seiner Tragweite aber keine Folgen hatte, sofern er die Zukunft dadurch nicht entscheidend beeinflusste.
    Stumm sah Rex Harder sich um. Sein Schiff war auf einem Platz gelandet, der ringsum von hohen Gebäuden eingeschlossen wurde.
    Bleistiftdünne Bauwerke strebten zum Himmel und ein kühler, unangenehmer Wind pfiff über den Platz.
    Er sah zwei Männer, die eilig auf ihn zu liefen. Blitzschnell zogen sie ihre Waffen, lange, spiralartige Gegenstände, deren Abstrahlfelder bedrohlich flimmerten. Offenbar gehörten sie einer Polizeitruppe an, denn ihre tiefschwarzen Uniformen ließen keine andere Deutung zu.
    Harder war ausgestiegen. Er wusste, dass er im Augenblick nicht wieder in seine Zeit zurückkehren konnte, wenn er eine Annullierung vermeiden wollte. Das aber durfte nie geschehen. Den nächsten Sprung konnte er erst wieder in dreißig Minuten ausführen.
    Die beiden Uniformierten entsicherten ihre Waffen. H arder sah ihnen ruhig entgegen.
    » Wer sind Sie – und was suchen Sie hier?«, hörte er den einen von ihnen fragen.
    Harder verstand die Sprache und beherrschte sie, obwohl er sie noch nie gehört hatte. Seiner kleinen Rakete schenkten sie keine sonderliche Beachtung. Offenbar hielten sie sie für ein normales Luftfahrzeug, wovon es hier in der Nähe eine ganze Menge gab.
    »Guten Tag«, sagte Harder trocken . »Wenigstens ist das in meiner Zeit so üblich. Ich habe mich verirrt. Sie tun gut daran, so lange zu warten, bis ich wieder verschwunden bin. Es dauert jetzt nur noch zwanzig Minuten.«
    »Sie haben sich verirrt ?«, fragte der Uniformierte ungläubig. »Ein glänzender Schauspieler, was?«, wandte er sich fragend an den anderen. Der gab keine Antwort. Der erste Mann drehte sich wieder um. Fasziniert musterte er Harders seltsame Kombination mit dem Symbol der flammenden Doppelsonne. »Werden Sie nicht aufsässig. Wenn Sie nicht sofort verschwinden, lasse ich Sie einsperren, junger Mann.«
    »Junger Mann?« Harder lachte. » Freund, ich bin älter als Ihre ganzen Bauwerke hier. Ich könnte tausendmal Ihr Großvater sein. Vergessen Sie, dass Sie mich gesehen haben, es könnte Ihr Schaden sein, wenn Sie es nicht, tun.«
    Die beiden Waffenmündungen ruckten hoch. In den Augen der beiden Uniformierten stand eindeutig eine kalte Wut.
    Harder fröstelte. Er

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