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Einsiedler der Ewigkeit (Science-Fiction-Roman) (German Edition)

Einsiedler der Ewigkeit (Science-Fiction-Roman) (German Edition)

Titel: Einsiedler der Ewigkeit (Science-Fiction-Roman) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Manfred Wegener
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Harder festgestellt, dass er vielleicht atmete. Das Wesen musste nach der h errschenden Auffassung tot sein oder sich in einem Zustand befinden, der seit Jahrtausenden alle biologischen Funktionen unterbrochen hatte.
    Harder entschied sich für die letztere Annahme. Eine andere Erklärung hatte er nicht.
    Langsam schritt er die altmodischen Stufen hinab. Selbst von hier aus sah er noch einen Teil der reglosen Gestalt.
    Unentschlossen ging er ein paar ziellose Schritte in dem Raum auf und ab. Anschließend gab er es auf.
    Er würde das Geheimnis dieser fremden Lebensform doch niemals lösen können. Es war ein Faktor, der als rätselhafter und geheimnisvoller Einzelfall im Leben eines jeden Einzelnen einmal auftauchte und dann als ebensolches Geheimnis weiter lebte, ohne dass es je gelang, etwas Näheres zu ergründen.
    Es mochte vielleicht einer jener Erbauer sein – ganz bestimmt war er es sogar –, aber damit war Rex Harder am Ende seiner Weisheit angelangt. Das Problem um die eigentlichen Erbauer ließ sich nicht von heute auf morgen lösen, das war sicher.
    Xyx hatte sich ebenfalls abgewandt.
    »Bedauerlich, nicht wahr?«, fragte er, Harders Gedankengänge genau erfassend.
    »Allerdings. Aber ich glaube, das Leben wäre nur halb so reizvoll, wenn wir für alles und jedes eine hundertprozentige Erklärung fänden.«
    »Das lässt sich nicht abstreiten. Man könnte darüber philosophieren. Jedenfalls glaube ich kaum, dass sich das Geheimnis um den Fremden von selbst entschleiert. Der Zustand wird wohl ewig so anhalten.«
    »Wer weiß. Unmöglich ist es nicht.«
    Andere Angehörige kamen ihnen entgegen und kreuzten ihren Weg, um sich den schlafenden Riesen anzusehen.
    Die beiden Wesen – Terraner und Nichtmenschlicher – durchstreiften ziellos die zahlreichen Räume und Sektoren des Zentrums. Harder fand es überwältigend, im Gegensatz zu Xyx, der mit sachlicher Nüchternheit seine Kommentare zu den verschiedenen Sektoren gab.
    Nach Standard-Zeit war es später Abend, als sie das eigentliche Zentrum erreichten.
    Der Saal maß zweitausend Quadratmeter und war mit unzähligen Computern und Gehirnen angefüllt.
    » Hier können Sie in die nächste Zukunft blicken«, erläuterte Xyx. »Vorausgesetzt, Sie wollen wissen, was in nächster Zeit mit Ihnen geschieht. Sie brauchen Ihre Fragen nur in die Symbol-Computer zu programmieren und Ihr Individual-Programm einzutasten. Sie erhalten in jedem Fall Antwort, selbst wenn Sie außergewöhnliche Fragen an das Zentrum richten.«
    Harder blieb nachdenklich stehen. Vor ihm in der Wand befand sich eine ähnliche akustische Gitteranlage, wie er sie schon in XPN-4429 kennengelernt hatte. Er dachte daran, dass er seinen weiteren Lebensweg bereits einmal durch den Zeittransmitter erfahren hatte, aber damals war alles grau und farblos gewesen. Ein Weg lag vor ihm, der in dunkle Schluchten und damit in die Ewigkeit führte. Irgendetwas musste damals an dem Gerät versagt haben.
    Hier bot sich ihm erneut die Chance, etwas über seine nächste Zukunft in Erfahrung zu bringen. Nach anfänglichem Zögern tastete er sein Individual-Programm in den Computer ein.
    Die Antwort li eß nicht lange auf sich warten.
    » Rex Harder, Angehöriger des Fünften Kosmischen Reiches, betraut mit der Aufgabe A2 im Sektor Sol. Ihre Individual-Schablone wurde abgetastet Sie können Fragen stellen.«
    Harder, der immer noch nicht mit sich selbst ins Reine gekommen war, lächelte, dann fragte er: »Wie lange bin ich schon Angehöriger des Fünften Kosmischen Reiches?«
    Die Automatik nannte eine genaue Zahl, die völlig mit dem Beginn seiner Existenz als Angehöriger übereinstimmte.
    Harder nickte. Das war zu erwart en gewesen. Die Daten hatte XPN-4429 ohnehin damals an das galaktische Zentrum übermittelt. Die Zentrums-Positronik rechnete dabei nur seine relative Zeit an, in der er persönlich diese Aufgabe übernommen hatte. Das war also nicht weiter erstaunlich.
    » Wie lange werde ich noch Angehöriger sein?«
    In der Anlage summte es. Dann erfolgte die Antwort. Sie warf ihn fast um.
    » Relativ, von der augenblicklichen Ebene aus gesehen, waren Sie noch nie ein Angehöriger des Fünften Kosmischen Reiches.«
    Harder schluckte fassungslos. Mit allem hatte er gerechnet, nur nicht mit dieser umwerfenden Antwort. »Ich war noch nie ein Angehöriger? Sind Sie sicher, dass die Antwort logisch war?«
    » Sie war absolut logisch. Auf Wunsch wiederholen wir noch einmal den Satzlaut: »Relativ, von der

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