Einspruch fuer die Liebe
er, wie er die Situation am besten beschreiben sollte. Anfangs war zwischen ihm und Brooke alles ganz unverbindlich gewesen, aber irgendwann war aus den One-Night-Stands und süßen Textnachrichten mehr geworden – zumindest von seiner Seite aus. Etwas, bei dem Gefühle eine Rolle spielten, sodass er seltsamerweise das Bedürfnis verspürt hatte, ihr Geschichten aus seiner Kindheit zu erzählen und sie nach einem anstrengenden Arbeitstag zu beko-
chen.
Was im Grunde genommen nur eins bedeuten konnte.
»Ich habe mich zu spät zurückgezogen«, sagte er einfach.
Vaughn ließ vor Schreck fast sein Glas fallen. »Oh Scheiße. Brooke ist schwanger?«
»Was? Nein! Niemand ist schwanger. Ich meinte, dass ich mich zu spät aus der Beziehung zurückgezogen habe.«
»Oh.« Erleichtert sah Vaughn ihn an. »Du solltest dich nächstes Mal wirklich deutlicher ausdrücken.«
»Vielen Dank. Und ich dachte schon, dass diese Unterhaltung unangenehm werden würde.« Cade lächelte schwach.
Vaughn grinste. »Tja, ich hätte Huxley mitgebracht, um die sensibleren Teile des Gesprächs zu übernehmen, aber er geht heute Abend mit Addison e ssen.« Er deutete auf seinen Whiskey und kam zum Thema zurück. »Also. Du denkst, dass du die Sache mit Brooke zu spät beendet hast. Du meinst … weil du jetzt total verrückt nach ihr bist?«
Als Cade ihm einen finsteren Blick zuwarf, hob Vaughn unschuldig eine Hand. »Oh, tun wir immer noch so, dass dem nicht so ist? Dann warte ich einfach noch zwei Runden Whiskey ab, wenn du noch etwas Zeit brauchst, um dir das einzugestehen.«
»Wie witzig. Bist du gerade der gute oder der böse Bulle?«
»Es ist eine kleine Mischung, die ich gerne das Agent-Roberts-Spezial nenne.«
Cade schüttelte den Kopf. Er brauchte dringend Freunde, die nicht beim FBI waren. »Es ist jetzt ohnehin vollkommen egal, ob ich mir das eingestehe oder nicht. Brooke wird mit ziemlicher Sicherheit nach Charlotte ziehen.«
Vaughns Gesichtsausdruck wurde ernst. »Charlotte? Warum denn das?«
»Einer von Sterlings Mitbewerbern hat ihr eine äußerst lukrative Position angeboten. Es klingt nach einer einmaligen Gelegenheit.«
»Wow. Was hast du gesagt, als sie dir davon erzählt hat?«
»Ich habe ihr gratuliert und gesagt, dass sie es denen in Charlotte zeigen soll.« Er sah, dass Vaughn die Stirn runzelte. »Was hätte ich denn sonst sagen sollen? ›Geh nicht‹? Du hast sie doch schon in Aktion gesehen. Du weißt, wie gut sie ist. Wenn es das ist, was sie will, sollte sie die Chance ergreifen.«
Vaughn nickte. »Du hast recht. Das sollte sie.«
Cade stutzte. Das war alles? Zugegeben, er war kein Experte darin, jemandem sein Herz auszuschütten, aber er hatte doch ein klein wenig mehr erwartet. »Da bin ich ja froh, dass wir einer Meinung sind.«
»Absolut. Du und ich sind uns da vollkommen einig.« Vaughn lehnte sich zurück. »Wenn Huxley allerdings hier wäre … Der würde wahrscheinlich vollkommen anders darüber denken.«
Als Vaughn nichts weiter sagte, schluckte Cade den Köder. »Und was würde Huxley dazu sagen?«
»Wahrscheinlich wäre er der Meinung, dass du Brooke sagen solltest, was du für sie empfindest, ganz egal, ob sie nach Charlotte zieht oder nicht. Du weißt, dass Huxley immer ehrlich und offen sein will.« Dann sah Vaughn Cade fest in die Augen. »Und danach würde er dir wahrscheinlich noch Folgendes verklickern: Wenn er jemals eine Frau findet, die so perfekt zu ihm passt wie Brooke zu dir, wirst du ihm hoffentlich sagen: ›Hey, steig von deinem hohen Ross, komm in die Gänge und rede mit ihr.‹«
Cade blinzelte. Und das … von Vaughn . »Huxley hat ja eine Menge dazu zu sagen.«
»Ja, er war schon immer ein fürchterlicher Besserwisser.«
Das entlockte Cade endlich ein Grinsen. »Na, dann werde ich mal über Huxleys Rat nachdenken.«
Zwischen ihnen breitete sich eine angenehme Stille aus.
»Und Vaughn?« Cade sah seinen Freund ernst an. »Danke.«
Vaughn prostete ihm zu. »Jederzeit, Morgan.«
32
Brooke stand vor ihrer geschlossenen Bürotür und atmete ein paarmal tief durch, bevor sie in den Gang hinaustrat – und in das Unbekannte.
Sie hatte keine Ahnung, wie das Treffen mit Ian verlaufen würde. Aber seit sie aus Charlotte zurück war, hatte sie viel darüber nachgedacht, was sie wirklich wollte. Beruflich und auch persönlich. Und tief in ihrem Herzen wusste sie, dass es an der Zeit für eine Veränderung war.
Sie riss sich zusammen und öffnete ihre Tür. Im Büro war
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