Einspruch fuer die Liebe
besonders gut sitzenden Anzug und eine billige Uhr, Diana einen schlichten Diamantring und ein etwas zu formelles Kleid, das sie sich wahrscheinlich mal für eine Hochzeit gekauft hatte und nun zu ihrer Freude noch einmal anziehen konnte. Das bedeutete, dass dieses Abendessen im Sogna für dieses Paar ein besonderer Luxus war. Etwas, das sie sich wahrscheinlich nur ein einziges Mal im Leben gönnen würden.
Und zweitens wusste Brooke, dass sie ihnen dieses einmalige Erlebnis gerade gehörig versaut hatte.
Eigentlich waren es Cade Morgan und die Agents Huxley und Roberts gewesen, aber da sich die ganze Truppe gerade im FBI -Wagen herumtrieb oder zu sehr damit beschäftigt war, die niedliche rothaarige Kollegin anzustrahlen, musste sich Brooke mit den Folgen auseinandersetzen. Und auch wenn es einem unbeteiligten Beobachter nicht so vorkam, verstand sie doch absolut, woher die sogenannten Nörgler kamen. Früher hätte sie sich niemals vorstellen können, irgendwo zu essen, wo ein Menü zweihundertzehn Dollar pro Person kostete.
»Darf ich fragen, um welchen Anlass es sich handelt?«, fragte sie.
»Es ist unser fünfundzwanzigjähriger Hochzeitstag«, antwortete Diana.
»Herzlichen Glückwunsch. Das ist allerdings ein Anlass, den man feiern sollte.« Brooke deutete auf Sandersons Tisch. »Aber wie Rochelle ja schon erwähnt hat, ist dieser Tisch in der Ecke leider reserviert. Doch wenn Sie möchten, können Sie an einen anderen Fenstertisch wechseln, der in ein paar Minuten frei wird. Sobald er neu eingedeckt wurde, steht er Ihnen zur Verfügung. Und als kleine Entschuldigung würde ich Ihnen in der Zwischenzeit gerne eine Flasche Champagner aufs Haus bringen lassen.«
Diana wechselte einen überraschten Blick mit ihrem Mann. »Das wäre wunderbar. Vielen Dank.«
»Sehr gerne. Bei einem solchen Jahrestag sollte der Champagner nicht fehlen, oder?«
Brooke sprach noch ein paar Minuten lang mit ihnen, bevor sie zur Treppe zurückkehrte, wo sie die Kellnerin anwies, den Champagner über ihr Mitarbeiterkonto abzurechnen. Am oberen Treppenabsatz blieb sie stehen und blickte zurück, gerade rechtzeitig, um zu sehen, wie Diana Dennis anlächelte. Dennis nahm ihre Hand und presste sie an seinen
Mund.
Ich liebe dich , sagte er damit aus.
Selbst am anderen Ende des Raums konnte Brooke diese drei einfachen Worte, die mit dieser Geste ausgedrückt wurden, verstehen, und sie stellte überrascht fest, dass sie die offensichtliche Zuneigung des Paares auf unerwartete Weise zutiefst rührte.
Ein lautes Husten riss sie aus ihren Gedanken, und sie sah Huxley, der ein paar Tische weiter nach seinem Wasser griff. Zeit, an die Arbeit zu gehen , besagte sein nachdrücklicher Blick.
Brooke schob die sentimentalen Gefühle beiseite – sie hatte keine Ahnung, was da über sie gekommen war – und begann die Treppe hinunterzugehen.
Also gut, in Ordnung. Vielleicht hatte sie sich ein wenig zu sehr von Dianas und Dennis’ Geschichte überwältigen lassen, und vielleicht war sie auch ein wenig zu lange bei ihnen geblieben, aber jetzt war sie wieder ganz bei der Sache. Die Bühne war bereit für Sanderson und Torino, die verdeckte Ermittlung lief, und darüber hinaus hatte ein süßes älteres Paar nun auch noch eine tolle Geschichte darüber zu erzählen, wie es an seinem Hochzeitstag von einer netten jungen Frau mit wahnsinnig tollen roten Schuhen – sie hatte sich die Freiheit genommen, dieses Detail hinzuzufügen – im Sogna eine Flasche Champagner ausgegeben bekommen hatte. Alles in allem ein angenehm erfolgreicher Abend.
Nun musste jeder seine Rolle spielen, um die Sache unter Dach und Fach zu bringen, und dann konnten diese Leute endlich aus ihrem Restaurant verschwinden.
Nicht dass dieses ganze Gutmenschentum am Ende noch ihren Ruf als knallharte Geschäftsfrau ruinierte.
Später am Abend saß Cade in einem unauffälligen Lieferwagen vor einem Parkhaus, trug Kopfhörer und lauschte der Unterhaltung, die Sanderson und Torino führten. Bis jetzt hatten sie lediglich über Belanglosigkeiten geplaudert: das Essen, die Cubs und die Fernsehserie White Collar , von der sie ironischerweise beide große Fans zu sein schienen.
Hey, ihr Trottel, habt ihr die Folge gesehen, in der die US -Staatsanwaltschaft und das FBI ein Restaurant verwanzen, um einen Senator dabei zu ertappen, wie er Schmiergelder von einem Krankenhausleiter annimmt? Die ist echt gut. Also lassen wir doch jetzt mal das Vorgeplänkel und kommen zur Sache.
Die
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