Einspruch fuer die Liebe
nur ein paar Schritte von Tisch achtundzwanzig entfernt. Während die beiden Agenten freundlich miteinander plauderten, sah Huxley kurz in Brookes Richtung, als ob er ihr damit sagen wollte, dass er über die »Situation« informiert und erleichtert war, dass sie sich nun darum kümmerte.
Brookes Ziel bestand darin, diese Angelegenheit so schnell wie möglich beizulegen. Sie wollte auf jeden Fall verhindern, dass Torino oder Senator Sanderson eine Diskussion darüber mitbekamen, dass ein spezieller Tisch für sie reserviert worden war. Da sie so etwas bei ihrer Reservierung nicht angegeben hatten, würde sie das zweifellos misstrauisch machen. Und wenn das passierte, könnten sie paranoid werden und sich ganz bewusst nicht über die unlauteren Machenschaften unterhalten, die Cade, Huxley und Vaughn von ihnen hören wollten. Und Brooke hätte ein langweiliges unspektakuläres Ende für die eigentlich so fantastische Anekdote darüber, wie sie einmal das Schlüsselelement bei einer FBI -Ermittlung gewesen war.
Als sie sich dem Tisch näherte, legte sie ihr charmantestes Lächeln auf und stellte sich vor. »Hallo, ich bin Brooke. Rochelle sagte mir, dass Sie mit ihrer Vorgesetzten sprechen wollten?« Natürlich ließ sie vage, was genau sie für einen Posten bei Sterling innehatte.
Die Nörgler waren nicht so, wie Brooke sie sich vorgestellt hatte.
Angesichts der gesalzenen Preise im Sogna verkehrten in dem Restaurant jede Menge anspruchsvoller, fast schon versnobter Gäste. Brooke war davon ausgegangen, dass das Paar an Tisch achtundzwanzig ein typisches Beispiel dafür sein würde: neureich, möglicherweise ein protziger Investmentbanker mit einer dreißigtausend Dollar teuren Uhr am einen und seinem Luxusweibchen mit Gucci-Handtasche am anderen Arm – das war natürlich überhaupt kein Klischeedenken –, der sich darüber mokierte, dass nicht ihnen der beste Tisch im Haus angeboten worden war.
Was sie stattdessen vorfand, war ein Paar Mitte fünfzig, ohne Gucci, ohne Prunk, das leicht peinlich berührt wirkte.
»Oh, vielen Dank. Aber es ist alles in Ordnung«, sagte die Frau. Sie warf dem Mann am Tisch einen Blick zu, der wohl so viel heißen sollte wie »Mach bloß nicht so ein Theater!«. »Mein Mann und ich haben einen wunderbaren Abend. Es tut uns leid, dass wir Sie bemüht haben.«
Doch der Ehemann schien sich nicht so einfach besänftigen zu lassen. »Hören Sie, es ist nur so, dass …«
Seine Frau fiel ihm lächelnd ins Wort. » Schatz . Lass es gut sein. Ich bin sicher, dass die Dame sehr beschäftigt ist.«
Nicht mehr, als dem FBI dabei zu helfen, einen Senator zu überführen. Nichts Besonderes also. »Sie brauchen sich doch nicht zu entschuldigen. Mir wurde gesagt, dass Sie darum gebeten haben, einen Tisch am Fenster zu bekom-
men?«
»Ja, denn den habe ich vor zwei Monaten reserviert«, entgegnete der Ehemann. Als er den strengen Blick seiner Frau bemerkte, zuckte er mit den Schultern. »Was denn? Sie hat gefragt.« Er wandte sich wieder an Brooke. »Als ich die Reservierung machte, erwähnte ich ausdrücklich, dass es sich um einen besonderen Anlass handelt. Und ich habe in der Tribune gelesen, dass …«
»Es war die Sun-Times «, korrigierte ihn seine Frau.
»Wir bekommen die Sun-Times doch gar nicht.«
»Doch, als sie uns dieses einmonatige Probeabo gegeben haben.«
Der Ehemann hielt kurz inne und dachte darüber nach, dann wandte er sich wieder an Brooke. »Jedenfalls habe ich die Gastrokritik in der Sun-Times gelesen«, er betonte die Worte mit einem leichten Lächeln in Richtung seiner Frau, »und darin stand, dass dieses Restaurant eine der besten Aussichten der Stadt bietet. Darum habe ich bei der Reservierung ausdrücklich darum gebeten, einen Tisch am Fenster zu bekommen.« Er deutete auf den Tisch, der für Torino und Sanderson zurückbehalten wurde. »So einen wie den leeren da zum Beispiel.«
Die Frau legte ihre Hand auf die ihres Mannes. »Es ist in Ordnung, Dennis, wirklich. Lass uns einfach den Abend genießen. Das Restaurant ist auch ohne die Aussicht umwerfend.«
Er streichelte mit seinem Daumen über ihre Finger und senkte seine Stimme. »Du verdienst nur das Beste, Diana. Du hast dich schon so lange darauf gefreut, herzukommen. Ich will nur, dass für dich alles perfekt ist.«
Als Brooke das hörte, wusste sie zwei Dinge. Erstens ging sie aufgrund der Kleidung und der Accessoires der beiden davon aus, dass sie nicht gerade im Geld schwammen. Dennis trug einen nicht
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