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Einspruch fuer die Liebe

Einspruch fuer die Liebe

Titel: Einspruch fuer die Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie James
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eine Strafminderung zu erreichen«, fügte Lockhart hinzu.
    Ja, das war Cade klar. Was bedeutete, dass gemäß der Gesetzeslage kein Teil dieser Unterhaltung vor Gericht herangezogen werden konnte, falls sich Torino entscheiden sollte, sich doch nicht schuldig zu bekennen. Cade sah den Krankenhausleiter nun in einem neuen Licht, nachdem er erfahren hatte, dass der Mann nicht nur einen, sondern gleich zwei hochrangige Politiker bestochen hatte. »Ein einmaliger Fehler, was?«, fragte er und bemühte sich nicht, seinen Sarkasmus zu verbergen.
    Torino zuckte mit den Schultern. »Ich wollte es eben erst mal auf die rührselige Tour versuchen.«
    Cade schüttelte angewidert den Kopf, während er sein Handy aus der Tasche zog und seine Sekretärin anrief.
    »Bitte reservieren Sie mir diesen Besprechungsraum für die nächste Stunde«, sagte er zu Demi. »Ich werde mehr Zeit brauchen als ursprünglich veranschlagt. Und bitte informieren Sie Strafverteidiger Greg Boran darüber, dass sich unser Telefongespräch heute Nachmittag verschieben wird.«
    Nachdem er sich bei Demi bedankt hatte, beendete er das Gespräch und wandte sich wieder Torino und seinen Anwälten zu.
    »Soll das bedeuten, dass Sie mit uns reden wollen?«, fragte Lockhart.
    »Nein.« Cade verstaute sein Handy wieder in seiner Jacketttasche und setzte sich an den Besprechungstisch. »Aber es bedeutet, dass ich zumindest bereit bin, Ihnen zuzuhören.«
    »Eines muss man Torino lassen: Der Kerl hat seine Schäfchen wirklich gründlich ins Trockene gebracht.«
    Cade saß vor seiner Chefin, US -Staatsanwältin Cameron Lynde, und informierte sie darüber, was das zweistündige Gespräch mit Torino ergeben hatte. »Senator Sanderson hatte er in der einen Tasche und, wie wir heute erfahren haben, den Abgeordneten Bill Fleiss in der anderen. Zusammengerechnet hat Torino ihnen etwa fünfhunderttausend Dollar an Bestechungsgeldern gezahlt. Natürlich behauptet er, das alles nur im öffentlichen Interesse getan zu haben. Er beteuert, dass das Parkpoint-Krankenhaus für eine der ärmsten Gegenden in Chicago zuständig ist und er mit diesen Bestechungen nur sicherstellen wollte, dass, ich zitiere, ›auch die Armen Zugang zu guter medizinischer Versorgung haben‹.«
    Cameron, die an ihrem Schreibtisch saß, wirkte von dieser Ausrede nicht sonderlich beeindruckt. »Dann ist er in seinem Vier-Millionen-Dollar-Haus ja ein regelrechter Robin Hood.«
    Cade überraschte ihr sarkastischer Tonfall nicht. Als Cameron vor fast zwei Jahren zur Oberstaatsanwältin des nördlichen Bezirks von Illinois ernannt worden war, hatte sie von Anfang an klargemacht, dass die Bekämpfung der Korruption in der Politik eine ihrer Prioritäten sein würde. Trotz ihrer sympathischen und bodenständigen Art – Charakterzüge, die Cade bei einem Vorgesetzten sehr schätzte – hatte sich Cameron den Ruf erarbeitet, knallhart zu sein, wenn es um korrupte Politiker ging. Aufgrund dieser Einstellung wurde sie innerhalb und außerhalb des Büros respektiert und war im Justizministerium schnell zu einer einflussreichen Frau geworden.
    »Wie möchten Sie weiter vorgehen?«, fragte sie.
    Cade hatte diese Frage erwartet und daher bereits gründlich darüber nachgedacht, bevor er in Camerons Büro vorbeigeschaut hatte, um diese neuen Entwicklungen bezüglich Torino mit ihr zu besprechen.
    »Wir müssen uns natürlich mit dem FBI absprechen, damit sie eine Ermittlung gegen den Abgeordneten Fleiss einleiten. Und ich denke, es wäre in unserem besten Interesse, Torino im Gegenzug für seine Aussage einen Deal anzubieten, auch wenn es mir widerstrebt.« Es ärgerte ihn, Torino mit einer geringeren Strafe davonkommen lassen zu müssen, aber manchmal gab es eben keine andere Möglichkeit.
    Er würde allerdings nicht zulassen, dass der Krankenhausleiter völlig ungestraft davonkam. »Ich habe Torino und seinen Anwälten gesagt, dass ich die Anklage nicht fallen lassen werde. Ich habe ihnen allerdings auch versichert, dass ich darüber nachdenken würde, angesichts Torinos Kooperation beim Richter eine Strafminderung gemäß Regel fünfunddreißig zu beantragen und um eine achtzehnmonatige Haftstrafe in einer Einrichtung mit minimaler Sicherheitsstufe zu bitten.«
    Cameron ließ sich das durch den Kopf gehen. »Es ist wirklich traurig. Torino war Vorstandsvorsitzender der zwei mächtigsten Interessensgruppen für Krankenhäuser in Illinois. Er hätte diesen Einfluss so viel besser nutzen können als für die

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