Einspruch fuer die Liebe
würde schon nicht schaden.
Sie lag am Strand, kein Handy, Laptop oder iPad weit und breit – ganz eindeutig also ein Tagtraum –, und lauschte dem Klang der Wellen, die friedlich ans Ufer rollten. Cade saß ohne Hemd und sonnengebräunt neben ihr und rieb ihren Rücken mit Sonnencreme ein.
Brooke schloss die Augen. Sie konnte seine starken Hände auf ihrer Haut regelrecht spüren … Dann die zarte Berührung seiner Finger, die ihr die Haare von der Schulter strichen, als er sich vorbeugte und ihr mit heiserer Stimme ins Ohr flüsterte …
»Brooke.«
Sie riss die Augen auf. Okay … Sie hatte ihn das wirklich sagen hören. Langsam drehte sie sich auf ihrem Platz um und sah unglaublicherweise Cade vor sich in der Bürotür stehen.
Das war ein verdammt realistischer Tagtraum.
»Vielleicht solltest du besser den Haupteingang des Büros abschließen, wenn du hier alleine arbeitest«, sagte er. Anstatt einer Begrüßung kommandierte er sie herum.
Es musste sich um den echten Cade handeln.
Sie ignorierte seinen Rüffel erst einmal, da es eine viel wichtigere Frage gab. »Was tust du hier?«
Verlegen trat er von einem Fuß auf den anderen, als ob er sich selbst nicht sicher war, wie die Antwort lautete. »Wenn du schon an einem Sonntag arbeiten musst, solltest du zumindest etwas Besseres essen als einen Müsliriegel«, brummte er und hielt eine weiße Papiertüte hoch.
Brooke starrte ihn überrascht an. »Du hast mir etwas zu essen mitgebracht?«
»Ich war in der Gegend.«
Sie musterte den Aufdruck der Tüte. »Das DMK ist zwanzig Minuten von hier entfernt.«
»Ich war dort in der Gegend und jetzt bin ich hier«, erwiderte er genervt. »Mal ernsthaft, es ist unmöglich, dich dazu zu bringen, etwas zu essen.« Er kam herüber und stellte die Tüte auf ihren Schreibtisch. »Ein Cheeseburger mit scharfem Chipotle-Ketchup und Süßkartoffelfritten – extra ausgewählt für eine bestimmte scharfe und süße Frau, die ich kenne – sowie eine saure Gurke für deine Augen. Bitte schön.« Er verschränkte seine Arme vor der Brust.
Brooke sah ihn an. »Du kommst mir gerade ziemlich streitlustig vor.«
»Das bin ich auch.«
»Darf man fragen, warum?«
»Keine Ahnung«, stieß er hervor. »Weil … Iss einfach deinen Brooke-Burger, okay? Hör auf, so viele Fragen zu stellen. Manchmal will ein Kerl einer Frau einfach nur ein Mittagessen ausgeben. Irgendwelche Einwände? Gut. Genießen Sie Ihren Sonntag, Ms Parker.«
Er stürmte aus ihrem Büro und war so schnell verschwunden, wie er aufgetaucht war.
Brooke starrte auf die Tür und blinzelte.
Sie hatte keine Ahnung, was das gerade gewesen war.
18
Eine Woche später saß Cade mit Charles Torino und zweien seiner Anwälte an einem Verhandlungstisch. Als Staatsanwalt, der gegen Senator Sanderson, Torino und die drei anderen Verdächtigen Anklage erhoben hatte, hatte Cade bereits seine Vermutungen gehabt, wer der Erste sein würde, der ihn um einen Deal bat. Er hatte auf Torino gesetzt, hauptsächlich deswegen, weil er annahm, dass der Leiter eines Krankenhauses, der in einem vier Millionen Dollar teuren Haus lebte, alles tun würde, um einer Gefängnisstrafe zu entgehen. Und die Tatsache, dass seinem Anwalt während der Anklageverlesung buchstäblich der Schweiß ausgebrochen war, legte den Verdacht nahe, dass sich Torinos Verteidigungsteam seiner Sache nicht besonders sicher war.
Seine Vermutungen wurden an diesem Freitagmorgen bestätigt.
»Wir würden gerne über die Anschuldigungen sprechen, denen sich unser Mandant gegenübersieht«, sagte Owen Lockhart, Charles Torinos Hauptverteidiger, der Cade Anfang der Woche angerufen hatte, um dieses Treffen zu vereinbaren.
»Bestechung eines Regierungsbeamten«, sagte Cade sachlich. »Und wie ich Ihnen schon am Telefon mitgeteilt habe, ist das nicht verhandelbar.«
Lockhart gestikulierte. »Mein Mandant denkt darüber nach, sich schuldig zu bekennen.«
»Angesichts der Beweise wäre das eine kluge Entscheidung«, erwiderte Cade. »Wir können jederzeit das Gericht anrufen und eine Anhörung ansetzen. Wann immer Sie möchten.«
»Aber was bekomme ich als Gegenleistung?«, platzte Torino heraus und ignorierte die Blicke seiner Anwälte.
Cade legte die Hände auf den Tisch. »Es tut mir leid, wenn Ihnen das nicht klargemacht wurde, Mr Torino, aber ich habe bereits Ihrem Anwalt gesagt, dass ich nicht vorhabe, bezüglich Ihrer Anklage irgendwelche Kompromisse einzugehen.«
Torinos zweiter Anwalt, James Wheeler,
Weitere Kostenlose Bücher