Einspruch fuer die Liebe
jung, um etwas über Freunde mit gewissen Vorzügen zu wissen?«
»Ich habe nicht gesagt, dass ich dieses Wissen aus erster Hand habe«, sagte Zach. »Aber schockierenderweise habe ich tatsächlich schon einmal davon gehört, dass sich Erwachsene sexuellem Verkehr hingeben, ohne danach gemeinsam in den Sonnenaufgang zu reiten.«
Cade versuchte zu entscheiden, wie er die Situation mit Brooke am besten zusammenfassen konnte. »Es gibt da eine Frau. Wir sind miteinander befreundet. Es gab gewisse Vorzüge.«
»Hast du sie gern?«
Cade gestikulierte mit seinem Burger in der Hand. »Natürlich habe ich sie gern. Sie ist die klügste, witzigste Frau, die ich jemals getroffen habe. Und sexy ist sie auch.«
»Aha, ich verstehe, warum du deswegen so verwirrt bist«, sagte Zach. »Klug, witzig und sexy. Klingt ja echt total kompliziert.«
Okay, na gut. Für die Ohren eines jugendlichen Außenstehenden könnte es wahrscheinlich seltsam klingen. Cade versuchte es anders zu erklären. »Sie und ich sind uns einig. Wir wollen es zwanglos halten.«
»Hey, du bist ein kluger Typ, du weißt offensichtlich, was du tust«, erwiderte Zach. »Aber zwanglos oder nicht, wenn diese Frau wirklich so toll ist, solltest du wahrscheinlich deinen eigenen Rat befolgen.«
»Welchen meinst du?«
»Ändere deine Strategie.« Und damit nahm Zach einen großen Bissen von seinem Cheeseburger.
Cade ließ sich das durch den Kopf gehen. Seine Strategie ändern? Pffft. Wenn er es tatsächlich in Betracht ziehen würde, Brookes Meinung über ihr Nur-zum-Spaß-Arrangement zu ändern – was er natürlich nicht tat, denn welcher Mann würde an so einem Arrangement etwas ändern wollen? –, würde er vielleicht darüber nachdenken, seine Strategie zu ändern.
Er warf Zach einen finsteren Blick zu. »Du bist ein Teenager. Was weißt du schon?«
»Ich bin sehr weise für mein Alter«, erwiderte Zach mit vollem Mund.
Cade lachte, und in seiner Brust breitete sich ein warmes Gefühl aus. Noah Garrity mochte ein Arschloch sein, aber er hatte es geschafft, eine Sache richtig zu machen.
Er hatte ihm das hier gegeben.
Brooke blinzelte, als ihr klar wurde, dass sie seit einigen Minuten aus dem Fenster gestarrt hatte.
Sie saß an ihrem Schreibtisch, hatte den Stift in der Hand und sollte eigentlich die überarbeiteten Verträge überprüfen, die ihr Sterlings externer Anwalt geschickt hatte. Sie hatte noch sechs Verträge vor sich, aber es fiel ihr sehr schwer, sich zu konzentrieren. Ein Problem, das sie normalerweise nicht hatte.
Es war kurz nach Mittag, und sie konnte draußen Pärchen sehen, die Händchen haltend über die Michigan Avenue schlenderten, und außerdem Frauen mit übergroßen Taschen, die einen gemütlichen Einkaufsbummel genossen. Sie konnte sich nicht erinnern, wann sie sich zum letzten Mal einen gegönnt hatte. Sie war immer so beschäftigt, dass sie höchstens zu einem bestimmten Geschäft eilte und so schnell wie möglich rein-, und wieder rausging.
Hinter der Michigan Avenue sah sie den Oak Street Beach. Das sandige Seeufer war voller Leute, die den Sonnenschein und die Wellen genossen.
Vielleicht war sie zu schnell aus Cades Wohnung verschwunden.
So schnell, wie der Gedanke in ihrem Kopf aufgetaucht war, schob Brooke ihn wieder beiseite. Die Verträge, die sich auf ihrem Schreibtisch häuften, sahen sich schließlich nicht von alleine durch. Außerdem hatten Cade und sie sich geeinigt, die Sache zwanglos zu halten – das bedeutete, dass sie nicht einfach so bei ihm vorbeischauen konnte, egal, ob sie eigentlich arbeiten musste oder nicht. Sie hatten Sex gehabt – das hatten andere Erwachsene auch. Sicher, es war echt heißer Sex gewesen, und sie hatten auch miteinander gelacht. Aber das bedeutete nicht, dass sie mit ihm Vorhänge aussuchen wollte. Und angesichts seiner eingeübten Omelettroutine konnte man wohl mit Sicherheit sagen, dass sie nicht die erste Frau war, die die Nacht im Maison de Morgan verbracht hatte. Und sie würde auch nicht die letzte sein.
Dieser Gedanke rief bei ihr eine gewisse Gereiztheit hervor.
Komm drüber weg, Parker.
Sie rief sich ins Gedächtnis, dass sie es genauso wollte. Nur sie und ihre Arbeit, zusammen an einem Sonntagnachmittag. Von Cade zu träumen und sehnsuchtsvoll zum Strand zu schauen, war sinnlos.
Selbst wenn es unheimlich Spaß machte, sich seine sonnengebräunte Brust vorzustellen.
Bei dieser Vorstellung verharrte Brooke einen Augenblick.
Ach, verdammt. Ein kleiner Tagtraum
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