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Einst herrschten Elfen

Titel: Einst herrschten Elfen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Barclay
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die von den TaiGethen ausgeht, jegliche Hoffnung deiner bislang etwas widerwilligen Untertanen zerstreuen, das Blatt könne sich noch wenden. Leider habe ich im Moment nur etwas mehr als fünfhundert Schwertkämpfer, Bogenschützen und Magier. Das reicht nicht, um den Frieden zu sichern, wenn es einen organisierten Aufstand gibt, und ganz gewiss nicht, um die Einwohnerschaft der anderen Städte zu unterwerfen.«
    »Wie das?« Llyron warf Sildaan einen scharfen Blick zu.
    »Dies ist die Zahl, die wir bezahlen konnten. Mehr gibt es nicht«, erwiderte Sildaan.
    »Oder dein Verhandlungsgeschick ist nicht ganz so gut, wie du mich hast glauben lassen«, entgegnete Llyron.
    Garan räusperte sich. »Hier muss ich Sildaan in Schutz nehmen. Ihr Preis ist fast unannehmbar niedrig, sie hat hart verhandelt. Ich hätte nicht eingewilligt, hätten nicht auch andere Faktoren eine Rolle gespielt.«
    »Als da wären?«, bohrte Llyron nach. »Und wird dies unsere Sicherheitsprobleme lösen?«
    »In gewisser Weise schon. Geld ist nicht die einzige Art und Weise, einen Söldner zu entlohnen. Ein Mann, der den Blick dafür hat, betrachtet den Schatz als den seinen, wenn der Besitzer ihn nicht mehr beherrscht. Meine Männer sind also recht guter Dinge, wie man nicht anders erwarten konnte. Wir brauchen allerdings mehr Leute, sonst ist die Aufgabe nicht zu schaffen. Erheblich mehr.«
    »Wie bitte?«, fragte Sildaan. »Das war nicht abgemacht.«
    »Nein, aber es wird so oder so geschehen.«
    »Wir haben kein Geld dafür.«
    Garan lachte, doch die Augen blieben kalt. »Wie ich schon sagte, ein Mann, der den Blick dafür hat, betrachtet den Schatz als den seinen, wenn der Besitzer ihn nicht mehr beherrscht. «
     
    Abgesehen von kurzen gewalttätigen Ausbrüchen zwischen den Linien, die im Lagerhaus des Hafenmeisters zusammengesperrt waren, blieb es in der Stadt ruhig. Die Wächter vor dem Gebäude unternahmen nichts, um den Streit im Innern zu schlichten. Es war ihnen sowieso egal. Bis in die Nacht hallte der Krach im Hafen wider, sogar über die Mauern hinweg und auf das Meer von Gyaam hinaus.
    Katyett, Merrat und Grafyrre hatten das Hafenviertel und die Zugänge erkundet. Bis auf Schlüsselgebäude, welche die Menschen für sich beanspruchten, war fast alles niedergebrannt. Nicht viele konnten das erkennen, was die TaiGethen vom Dach des Lagerhauses aus sahen. Noch weniger vermochten es zu ihrem Vorteil zu nutzen.
    »Sollten wir nicht die befreien, die unter uns eingesperrt sind, und wenigstens eine heftige Prügelei anzetteln?«
    »Nicht heute Nacht, Graf. Wir haben nicht viel Zeit. Wenn wir sie jetzt befreien, erreichen wir nicht das, was wir erreichen wollen. Die meisten würden wieder eingefangen, ehe es wirklich losgeht, und das hilft niemandem. Außerdem würden die Menschen dann bemerken, wie schlecht sie gesichert sind. Wir müssen den richtigen Zeitpunkt finden, kurz bevor die Menschen das Gebäude niederbrennen.«
    »Wann wird das sein, Katyett?«
    Sie starrte zum Meer hinaus. Der Mond schien hell, doch sie brauchte sein Licht nicht, um etwas zu erkennen. Viele Segelschiffe kamen dort, mindestens fünfzig. Noch einmal zweitausend Menschen aus dem Norden, die Schwerter und Magie mitbrachten.
    »Der Wind hat sich gedreht. Er weht jetzt auf das Meer hinaus, und so wird es noch einige Tage bleiben«, erklärte Katyett. »Die Schiffe können in zwei oder vielleicht erst in drei Tagen im Hafen einlaufen. Sobald sie da sind, werden ihnen die Gefangenen unter uns lästig. Ich sage euch, die Menschen kommen als Eroberer.«
    »Was nun?«, fragte Merrat.
    »Nun gehen wir und töten einige Wächter, und dann werden wir Pelyn berichten, was wir herausgefunden haben. Vor allem aber wollen wir beten, dass Takaar noch lebt und alle Antworten weiß, wenn er kommt.«

DREISSIG
     

Ein zahlenmäßig überlegener Feind ist verschwenderisch und selbstgefällig. Nichts ist verachtenswerter als Verschwendung.
     
    T akaars unberechenbarer Gemütszustand zwang sie zur Eile. Sie ignorierten eine der wichtigsten Regeln, die man bei Reisen im Regenwald stets beachten sollte. Es war ganz grundlegend und sehr einfach: Pass auf, wohin du trittst. Auum tat es nicht und trat auf einen Ast, der unter ihm wegrutschte. Serrin tat es nicht, und unter seinem Gewicht zerbrach der Ast.
    Der Schweigende Priester wurde nach vorn geworfen, sein linkes Bein hatte sich jedoch in einem Gewirr aus Pflanzen und Wurzeln verfangen. Im Sturz drehte er sich, knickte im Knie

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