Einst herrschten Elfen
hatten, dass sie gleich sterben mussten. Makran führte ihre Tai zum Ende der Brücke.
Die Menschen hatten etwas gespürt, vielleicht sogar außerhalb des Lichtkreises eine kleine Bewegung im Gras bemerkt. Zusammen traten sie vor, packten die Schwerter und starrten ins Dunkel. Zwei Schritte vor den Brückenbalken sprang die Elfenkriegerin auf den Weg. Die Menschen wichen zurück, einer lächelte.
Makran ging in Flammen auf.
Katyett würde ihre und die Schreie ihrer Tai nie vergessen. Eine Feuerwand stieg empor und erfasste die drei Kämpfer der vorderen Zelle. Binnen weniger Augenblicke waren sie verstümmelt. Das Feuer fraß sich in ihre Körper, verzehrte die Kleidung und schmolz das Eisen ihrer Gürtel und der Scheidengeschirre.
Sie taumelten umher, machten im Sterben noch ein paar schreckliche, gequälte Schritte. Sie waren nur noch wandelnde Skelette, die kreischend Shorth anriefen, er möge ihnen Linderung gewähren. Auf der Brücke brachen sie zusammen. Makran, jedenfalls dachte Katyett, dass sie es war, hob noch eine Hand, und Katyett glaubte zu hören, wie die Schwester »Bitte« sagte. Die Menschen sahen nur zu und griffen nicht ein, hoben nicht einmal eine Klinge, um die Qualen zu verkürzen.
Ungehindert tosten die Flammen. Katyett starrte sie an. Dort hatte kein Magier einen Spruch gewirkt. Es war, als hätte das Feuer in der Erde auf Makran gelauert. Ein Auslöser wie ein Stolperdraht im Dschungel, mit dem man einen Tapir fangen konnte. Der unsichtbare Tod.
»Was tun wir jetzt?«, fragte Grafyrre.
Katyett wandte sich an ihre schockierten Tai, die die Augen weit aufgerissen hatten. »Lauft nur dort, wo auch sie sich bewegen. Lauft an den Rändern und lasst die Menschen für das büßen, was sie Makran angetan haben. Marack, deine Befehle gelten weiter. Tai, kommt mit.«
Im nächsten Moment war Katyett schon aufgesprungen und losgerannt. Sie eilte zu dem Bambushain, der im rechten Winkel auf das Ende der Brücke zulief, und achtete dabei auf die Flammen. Bei jedem Schritt betete sie zu Yniss. Dann sprang Katyett, lag waagerecht in der Luft und streckte die Füße vor.
Sie berührte eine Ecke des geschnitzten Pfeilers, drückte sich ab und setzte über das Geländer hinweg, um mit den Stiefeln den Rücken des ersten Wächters zu treffen. Der Aufprall warf ihn von der Brücke herunter, er purzelte den Hang hinab und rollte direkt in die Flammen hinein, um verzehrt zu werden wie die TaiGethen, denen er nicht hatte helfen wollen.
Hinter Katyett sprang Merrat über das Geländer. Sie rannte quer über die Brücke und streckte den zweiten Wächter mit einem linken Haken nieder. Der Kopf des Mannes flog zurück, er prallte gegen das Geländer und stürzte in den Fluss.
Grafyrre landete auf dem Geländer, drehte sich um und lief darauf über die Brücke. Merrat folgte seinem Beispiel, Katyett blieb in der Mitte. Die drei noch lebenden Wächter wollten den Zugang absperren, hinter ihnen gestikulierte bereits der Magier. Katyett zog einen Jaqrui aus der Gürteltasche und warf ihn im Laufen. Die sichelförmige Klinge surrte durch die Luft und traf den Schwertarm des Wächters in der Mitte. Er schrie auf und ließ die Waffe fallen, um die Hand auf die stark blutende tiefe Schnittwunde zu pressen.
Auf Befehl des Magiers gingen die Wächter in die Hocke. Die Luft wurde kalt. Der Magier stieß die Hände vor. Katyett rief eine Warnung und warf sich zu Boden. Ihren Schwung fing sie ab, indem sie sich abrollte, die Arme an die Brust gepresst, die Fäuste links und rechts an den Hals gelegt. Merrat und Grafyrre sprangen im Laufen hoch, überschlugen sich in der Luft und flogen mit flach gestrecktem Körper und ausgebreiteten Armen.
Der Spruch heulte über Katyett hinweg. Sie keuchte in der eiskalten Luft. Hinter ihr bekam das Holz eine Eiskruste, die Balken knackten, als die Feuchtigkeit in ihnen gefror und das Eis sich ausdehnte. Sie rollte sich noch einmal ab, ehe sie die linke Hand auf den Boden stemmte und sich aufrichtete. In der Drehung kam sie hoch, setzte die Füße auf den Boden und rannte weiter. Merrat und Grafyrre landeten links und rechts neben ihr.
Die Wächter vor ihnen schluckten schwer und konnten nicht glauben, was sie gerade beobachtet hatten. Sie würden es ihren Freunden oder Geliebten nicht mehr erzählen können. Katyett zog eine kurze Klinge, schwang sie beidhändig und schlug dem Verletzten den Kopf ab. Das Metall grub sich knirschend in den Knochen.
Sofort sprang sie über den
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