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Einst herrschten Elfen

Titel: Einst herrschten Elfen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Barclay
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zurück und haltet euch bereit, sofort wegzulaufen. Da rücken noch mehr Feinde an.«
    Er wiederholte die Botschaft dreimal, dann drehte er sich um und sah seine Brüder und Schwestern den Mast eines Küstenkutters herbeischleppen. Er war für Träger vorbereitet, denn an vier Stellen waren Lederschlaufen festgenagelt. Grafyrre rannte ihnen entgegen, um ihnen zu helfen. Sie kamen mit dem unteren Ende voran.
    »Pakiir, Marack, zieht euch zurück. Diese Griffe hier sind zu weit vorn, wenn wir die Tür treffen. Beeilung. Ich habe drinnen Bescheid gesagt, dass sie aufpassen sollen.«
    »Haben sie das überhaupt gehört?«, fragte Merrat.
    »Das werden wir gleich herausfinden.«
    Grafyrre unterstützte Merrat am zweiten Riemen. Faleen war am dritten allein, ganz hinten packten Pakiir und Marack an. Der Mast war schwer und trotz der Griffe kaum zu beherrschen. Die TaiGethen bewegten sich so fließend wie möglich zur Tür. Inzwischen hatte der Regen etwas nachgelassen, doch die Alarmsignale blökten immer noch. Sie hatten nicht mehr viel Zeit.
    »Geradeaus und so fest wie möglich zustoßen«, sagte Grafyrre.
    Sie beschleunigten. Der Mast schlug gegen ihre Oberschenkel, die Ledergriffe schnitten ihnen tief in die Handflächen. Grafyrre senkte den Kopf, noch drei Schritte, und der Mast prallte gegen die Doppeltür des Lagerhauses. Die Balken knirschten, Lichtblitze zuckten über die Türflächen, Splitter flogen durch die Gegend. Die Tür war eingedellt, aber nicht geborsten.
    »Noch einmal!«
    Sie zogen sich zehn Schritte zurück und rannten los, wobei sie auf die gleiche Stelle wie beim ersten Angriff zielten. Dieses Mal waren die Splitter größer, und die Delle vertiefte sich. Die Lichtblitze waren nicht mehr ganz so grell.
    »Weiter so.«
    Als sie zum dritten Mal Anlauf nahmen, brachen die Alarmsignale ab. Die Stille war eigenartig und irgendwie auch erwartungsvoll.
    »Was hat das zu bedeuten?«, fragte Pakiir.
    »Nichts Gutes«, meinte Merrat. »Noch einmal.«
    Sie rannten los, und zum dritten Mal prallte der Mast gegen die Türen. Die Balken kreischten, es knackte laut, und zwei weitere Bohlen bogen sich nach innen. Ein Splitter, der so lang war wie die ganze Tür, brach heraus. Die im Holz verankerte Magie der Menschen spuckte, und um das Ende des Masts züngelten Flammen. Als sie sich zurückzogen, knisterte und blitzte es weiter.
    »Wir haben es fast geschafft, Katyett!«, rief Grafyrre. »Zieht euch zurück.«
    »Der letzte Versuch?«, fragte Marack.
    »Hoffentlich.«
    Sie nahmen Anlauf, doch schon näherten sich die ersten Lichter, weil links und rechts neben dem Lagerhaus Menschen herbeigerannt kamen. Faleen ließ die Schlaufe los und griff nach dem Schwert.
    »Nein«, widersprach Marack. »Wir müssen die Tür aufbekommen. «
    »Ich kann euch verteidigen«, sagte Faleen. »Das wäre doch besser.«
    »Aber bleib in der Nähe.«
    Zu viert rannten sie los, Faleens Fehlen machte sich deutlich bemerkbar, und sie waren nicht mehr so schnell wie vorher. Wieder prallte der Mast gegen die Tür, links tauchten die ersten Menschen auf. Faleen stürmte ihnen entgegen. Der Mast brach auch dieses Mal nicht durch.
    »Das dauert zu lange!«, rief Pakiir.
    Faleen schlug einem Krieger das Schwert aus der Hand, entriss einem zweiten die Laterne und drosch sie ihm ins Gesicht. Sofort standen Gesicht und Kopf des Mannes in Flammen. Faleen blockte mit einem Rückhandschlag ab, als von allen Seiten Schwertkämpfer auf sie zukamen. Inzwischen waren bereits vierzehn Gegner eingetroffen.
    »Brecht die Tür auf«, sagte Grafyrre. »Mehr müssen wir nicht tun.«
    »Woher weißt du das?«
    »Es ist so ein Gefühl. Spürst du nicht, wie die Magie sich an der Tür festhält? Die Tür muss glatt und heil sein, sonst wirkt sie nicht. Zurück, rasch.«
    Die vier TaiGethen setzten sich in Bewegung. Grafyrre blickte nach links. Faleen rannte auf die nächsten Gegner zu, sprang über die ersten Krieger hinweg, überschlug sich in der Luft, landete hinter ihnen und vor zwei Magiern. Ihr Schwert hob und senkte sich, die Menschen drehten sich um und stießen wütende, böse Rufe aus.
    »Lauf, Faleen!«, rief Merrat.
    Von rechts kamen noch einmal sieben Menschen. Ein Magier stellte sich seitlich auf und wirkte einen Spruch. Die Schwertkämpfer gingen auf die Elfen mit dem Rammbock los. Die TaiGethen setzten sich in Bewegung. Merrat blickte nach rechts.
    »Konzentrier dich«, ermahnte Grafyrre sie.
    Merrat stieß mit der rechten Hand zu, ein Mann

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