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Einst herrschten Elfen

Titel: Einst herrschten Elfen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Barclay
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nach uns. In der Stadt warten tausend gewalttätige Menschen auf den Befehl zum Angriff. Sie werden hilflose Elfen abschlachten, die in ihren eigenen Häusern gefangen sind. Unweigerlich werden sie auch dieses Versteck entdecken und die Magier mit ihren Sprüchen schicken. Sie werden versuchen, uns zu verbrennen und uns hinauszutreiben, damit die Krieger uns mit den Schwertern aufspießen können. Sie wollen uns alle töten. Euch, mich und die TaiGethen, die sie mit Recht fürchten.«
    Entsetzen machte sich in der Menge breit. Katyett schloss die Augen, Grafyrre atmete scharf ein. Doch Takaar machte einen Schritt auf die Menge zu und hob beide Hände.
    »Ja, wir schweben in großer Gefahr. Aber wenn wir zusammenhalten, dann können wir die Schwierigkeiten meistern. Einige von uns werden sterben, einige werden Verletzungen davontragen. Manche werden in Panik geraten und fliehen. So ist es eben. Glaubt mir, ich weiß es. Natürlich erwarte ich nicht von euch, dass ihr mit dem Schwert in der Hand gegen diese Menschen und ihre Magie kämpft. Das ist die Aufgabe der TaiGethen und Al-Arynaar. Ich will euch nur um eines bitten: Hört auf die Anweisungen. Stellt keine Fragen. Bewegt euch, wenn ihr dazu aufgefordert werdet, so schnell wie möglich. Helft denen, die nicht so gut fähig sind, für sich selbst zu sorgen. Tragt die Verwundeten. Nehmt Wasser und Essen mit und ermutigt diejenigen, die verzagen. Haltet zusammen gegen das, was nun auf uns zukommt. Wenn ihr das tut, können die TaiGethen und die Al-Arynaar voller Kraft und Zielstrebigkeit die Feinde bekämpfen. Ich …«
    Takaar hielt inne und starrte zu dem Magier im Süden. Er deutete auf ihn und schüttelte den Kopf.
    »O nein«, keuchte Auum. »Jetzt dreht er direkt vor ihnen allen durch.«
    Die Menge wurde unruhig, viele blickten zum Magier hinauf, der weit entfernt war und keine Bedrohung darstellte. Andere deuteten auf Takaar, und mehr als einer rief, man müsse ihm helfen. Auum eilte hinüber, stellte sich vor Takaar hin und erbleichte.
    »Er braucht Hilfe«, sagte Auum. »Rasch.«
    Pelyn und Katyett kamen herbei. Takaar stieß Auum zur Seite.
    »Nein.« Er drehte sich um, und Katyett blieb abrupt stehen, als sie sein kreidebleiches Gesicht sah. Die Unterlippe bebte, und die Augen waren gerötet. Schweiß strömte ihm über das Gesicht, in der Schläfe pochte eine Ader. »Es kommt. Die Magie kommt. Der Magier dort sucht nicht, er beobachtet uns.«
    »Er …«, begann Katyett.
    Eine dunkelbraune Kugel der Magie raste durch den Himmel und zog eine Dampfwolke hinter sich her. Sie schien am höchsten Punkt der Flugbahn einen Moment zu verharren, während die Elfen wie gebannt hinaufstarrten. Dann stürzte die Kugel herab.
    »Verteilt euch«, schrie Katyett. »Lauft unter das Blätterdach. «
    Iads und ulas rannten kreischend und schreiend los, suchten nach einem Schutz und einem Ausweg, egal was. Hoch über ihnen rauschte die Kugel durch die breiten Blätter und prallte gegen den Ast eines mächtigen Banyanbaums, der die Grenze des Lagers markierte. Dort explodierte sie in tausend brennende Tränen, die so groß waren wie eine Faust und auf das Lager herabhagelten.
    Jeder Anschein von Ordnung löste sich auf. Unterholz, Gras, Blätter und Äste fingen Feuer. Elfen wurden zu Boden geworfen, die gierigen magischen Flammen fraßen sich in die Körper. Im Rauch und dem Gestank brennender Leiber wurden Schreie laut. Blindlings rannten die Ynissul umher und stießen jeden zur Seite, der ihnen im Weg war.
    Katyett wandte sich an ihre Leute unter dem Schutzdach. »Illast, bringe Olmaat in Sicherheit. Geht zum Fluss und dann nach Süden. TaiGethen, wir jagen. Sikaant, dich werden die brauchen, die sich im Wald verlaufen haben. Pelyn, du deckst die Flanken der Ynissul – du bist die letzte Verteidigung, die sie haben. Sucht die Menschen. Tötet sie.«
    TaiGethen und Al-Arynaar strömten aus dem Unterstand hervor, murmelten im Laufen Gebete und schmierten sich die Gesichter mit brauner und grüner Farbe ein. Katyett sah ihnen noch einen Moment zu, wie sie gestürzten Ynissul aufhalfen, soweit denen noch zu helfen war. Überall riefen Elfen vor Angst oder flehten um Hilfe. Dutzende lagen tot oder sterbend am Boden. Für sie konnte man nichts mehr tun außer beten, dass ihre Seelen die Umarmung von Shorth finden mochten.
    Weitere Kugeln und der magische Regen, den Katyett vor einigen Nächten über der Stadt beobachtet hatte, fielen herab.
    »Yniss behüte uns«, stöhnte

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