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Einst herrschten Elfen

Titel: Einst herrschten Elfen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Barclay
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wusstest du das?«
    »Was hat das …«
    »Weißt du, ich habe viele von ihnen erforscht.« Takaar drehte sich um und winkte Auum zu sich. »Hier sind einige Mittel, um tausend Menschen zu töten. Aber wir müssen ihnen nahe sein. Ja, so nahe müssen wir sein, dass wir ihren Schweiß riechen können. Aber das ist ein Preis, den zu zahlen sich lohnt, weil wir am Tag danach ihre verwesenden Körper riechen werden, was? Hm, ich werde noch einmal siegen.«
    Pelyn wandte sich an Katyett und schüttelte fassungslos den Kopf.
    »Ich glaube, er hört Stimmen«, meinte Katyett.
    »Ach.«
    »Wir haben keine Zeit, uns jetzt um ihn zu kümmern. Sag, was du willst, aber schlage nicht seinen Kopf auf den Boden.«
    Pelyn schnitt eine Grimasse. »Ich werde mich bemühen.«
    »Und sei taktvoll«, ergänzte Katyett. »Er ist zerbrechlich und seltsam.«
    Pelyn nickte. »Takaar? Hörst du mir mal zu?«
    Takaar wühlte in einem Lederbeutel herum, aus dem ein seltsamer Geruch aufstieg. Schließlich stieß er einen triumphierenden Laut aus und zog einen Lehmtopf mit einem Holzstöpsel heraus. Er warf ihn von Hand zu Hand hin und her.
    »Sei vorsichtig damit«, sagte Auum.
    »Das hier ist der Tod für Tausende. Tausende und Abertausende, wenn wir noch mehr ernten.« In Takaars Augen blitzte es eifrig. »Pelyn, glaubst du, ich sei nicht richtig im Kopf?«
    »Darüber wollte ich jetzt nicht mit dir reden«, antwortete sie vorsichtig. »Takaar, wir haben keine Zeit.«
    »Die Menschen kommen und werden einen Sturm über diesem Wald entfachen, den wir vielleicht nicht überleben. Und ich kann nicht die Führung übernehmen. Erwartet das nicht von mir. So. Bist du jetzt zufrieden, dass ich meinen Stolz beherrschen kann?«
    »Ich bitte dich nicht, uns zu führen«, erwiderte Pelyn. Takaar wirkte tief betrübt, als könnte er gleich in Tränen ausbrechen. »Aber wir brauchen deine Hilfe. Willst du uns helfen?«
    Takaar schnalzte mit der Zunge, atmete scharf ein und schüttelte den Kopf. Katyett empfand Mitleid mit ihm und allen anderen. Sie hatte so große Hoffnungen auf Takaar gesetzt, und nun hatte er Mühe, einigermaßen bei Verstand zu bleiben, sofern er das überhaupt wollte.
    »Ein Mantel mit einer Kapuze«, sagte er unvermittelt.
    »Willst du einen haben?«
    »Offensichtlich. Wir können uns nicht dadurch aufhalten lassen, dass andere mich erkennen, oder?«
    Pelyn schien erleichtert. »Nein, natürlich nicht. Vielleicht einer der toten Menschen …«
    »Genau.«
    Katyett runzelte die Stirn. Sie gingen ein großes Risiko ein, wenn sie ihn einbezogen. Merrat nahm bereits einem toten Magier einen leichten Reiseumhang ab, den sie Pelyn gab, die ihn ihrerseits an Takaar weiterreichte.
    »Gut.« Takaar marschierte in Richtung Lager, und die TaiGethen und Pelyn folgten ihm. Auum lief neben Katyett. »Nun denn. Du hast erwähnt, dass wir aus der Luft entdeckt werden können. Wie ist das möglich? Ich muss es selbst sehen. Auum, steck das weg.«
    Er warf den Tontopf lässig über den Kopf nach hinten. Auum fing ihn auf und hielt ihn einen Moment nachdenklich fest, ehe er ihn in den Beutel schob, den er sich über die Schulter geschlungen hatte.
    »Was ist da drin?«, fragte Katyett.
    »Im Töpfchen oder im Beutel?«
    »Mich interessiert beides, aber beginnen wir mit dem Topf.«
    »Gift vom Gelbrückenf rosch. Takaar sagt, die Tiere sondern es durch die Haut ab. Wenn du es berührst, stirbst du. Wenn du es auf einen Pfeil oder etwas anderes reibst, sterben die Feinde sehr schnell.«
    Katyett zog die Augenbrauen hoch. »Heißt das, er hat das Zeug geerntet ? Hat man uns nicht gelehrt, diese Tiere niemals zu berühren?«
    »Genau das habe ich auch gelernt. Doch Takaar hatte, wie er selbst so gern sagt, zehn Jahre lang nichts weiter zu tun, als seine Schuldgefühle zu betrachten und über Möglichkeiten nachzudenken, seinem Leben ein Ende zu setzen, falls er jemals so mutig sein sollte, es tatsächlich zu tun.«
    Katyett lächelte. »Die Reise war sicher recht aufregend. Wie ist er denn? Ich meine, wie ist er jetzt?«
    Auum antwortete flüsternd. »Das kann sich von einem zum nächsten Moment schlagartig ändern. Seine Launen und sein Verhalten sind unberechenbar. Ich weiß nicht, ob ihm überhaupt bewusst ist, was er hier soll. Auf der Reise war er manchmal so ruhig und klar, dass ich seine anderen Zustände völlig vergaß. Kurz darauf wütete er gegen die Stimme, die er hört, oder zog sich so sehr in sich selbst zurück, dass ich überhaupt nichts

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