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Einst herrschten Elfen

Titel: Einst herrschten Elfen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Barclay
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ab und hängen sie am Stadtrand auf.«
    Katyett atmete scharf ein. »Verdammt will ich sein, wie konnte ich das nur vergessen?«
    »Es spielt keine Rolle«, entgegnete Pelyn.
    »Doch, es spielt eine Rolle.« Immer wieder blickte sie zu Takaar. »Ich war nicht bei der Sache, und das sollte einer Anführerin nicht passieren.«
    »Wenn du dich damit besser fühlst, kann ich dir später noch ein paar Vorwürfe machen«, bot Pelyn ihr an. »Ich verstehe nur nicht, warum sie uns überhaupt angegriffen haben.«
    »Sie wollen euch provozieren und euch dazu bringen, in die Stadt einzudringen«, warf Takaar ein. »Mit einer feigen Kapitulation rechnen sie sowieso nicht. Llyron dürfte es ihnen wohl erklärt haben. Sie haben aber gehofft, Verwirrung zu stiften, ein paar zu töten, euch zu dezimieren …«
    »Damit hatten sie Erfolg«, gab Katyett zu. »Jedenfalls in gewissem Maße. Die Frage ist, wie wir sie davon abhalten, unsere Leute zu töten. Natürlich werden wir uns nicht ergeben, sondern angreifen. Wir haben gar keine andere Wahl. Das wissen sie doch sicher auch, und sie werden bereit sein.«
    Takaar nickte. »Es wird eine Prüfung.«
    »Ein frontaler Angriff nützt uns überhaupt nichts«, gab Marack zu bedenken. »Wir sind nicht genug. Vor allem müssen wir sie irgendwie daran hindern, ihre Drohung wahrzumachen. «
    Katyett lächelte, ihr Selbstvertrauen war mindestens teilweise wieder da.
    »Wir brauchen eine Geisel«, sagte sie. »Graf, Marack, ruft die TaiGethen zusammen. Wir treffen uns in der Dämmerung im Windschatten des Ultan. So bleibt uns noch der Rest des Tages, um so viele von unserem Volk zu finden, wie wir nur können.«
    »Ist Olbeck eigentlich weit genug von der Stadt entfernt?«, fragte Auum.
    Methian und Pelyn schüttelten gleichzeitig die Köpfe.
    »Pelyn, du begleitest Methian«, entschied Katyett. »Räumt auch Olbeck und zieht zu den Katura-Fällen weiter.«
    Pelyn dachte eine Weile nach, ehe sie antwortete. Takaar erkannte sofort, was in ihr vorging. Sie sollte von dem Angriff auf die Stadt ausgeschlossen werden und fühlte sich abgeschoben.
    »Die Al-Arynaar sind die Polizei von Ysundeneth. Ihr braucht uns dort.«
    »Ihr seid nicht mehr genug, um diese Funktion auszuüben. «
    Pelyn zog die Augenbrauen hoch. »Du hast noch weniger Leute als ich. Du brauchst uns.«
    »Ja, ich brauche dich, damit du die Apposan und Ynissul rettest und fortbringst. Führe sie an. Sie alle sind Bürger von Ysundeneth.«
    Pelyn schüttelte den Kopf. »Die Wahrheit ist doch, dass du glaubst, wir seien nicht gut genug, um mit euch zu kämpfen. «
    Katyetts Miene wirkte versteinert. »Mit Ausnahme von dir selbst seid ihr wirklich nicht gut genug für das, was wir heute Nacht tun müssen. Methian ist ein wertvoller Kämpfer und eine wichtige Unterstützung, aber er ist ebenfalls nicht schnell genug. Er weiß das, und du weißt es auch. Bitte, Pelyn. Es ist besser so.«
    »Pelyn«, schaltete sich Takaar eindringlich ein. »Bitte hör mich an.«
    »Du weißt, dass ich dir immer zuhöre, Takaar«, erwiderte sie leise.
    »Erstrebe nicht den Ruhm in der Schlacht. Katyett hat sich eine ehrenvolle Aufgabe ausgesucht. Wenn sie aber scheitert, wenn sie versagt, dann brauchen die Elfen, die überleben, eine Anführerin mit deinen Qualitäten. Du bist fähig, die Linien zusammenzuführen. Deshalb habe ich dich als Oberin der Al-Arynaar eingesetzt. Niemand ist besser dazu geeignet. Wenn wir fertig sind, finden wir dich in Katura. «
    Pelyn nickte. »Ich gehe. Ich tue das für die Harmonie, nicht für dich. Und du, Katyett – stirb mir nicht, ja?«
    Katyett lächelte. »Yniss möge dich segnen, Pelyn. Ich werde mir Mühe geben.«

SIEBENUNDDREISSIG
     

Ein Held braucht nie eine zweite Chance, weil er sich beim ersten Versuch nicht irrt.
     
    F alls man Takaar mitzählte, waren es vierundsiebzig TaiGethen. Niemand sprach mit ihm, niemand wollte neben ihm stehen. Seine Gegenwart war inspirierend, weckte aber auch Ängste. Takaar blieb abseits und wollte oder konnte nicht bei ihnen sein, während sie planten und sich berieten.
    Marack und Auum hatten sich einverstanden erklärt, mit ihm zur Stadt zu laufen. Katyett hatte keine Ahnung, ob er bei ihnen bleiben würde oder nicht. Im Wald hatte er gut gekämpft, aber erst nachdem die meisten Magier aufgehört hatten, ihre Magie zu wirken. Vorher war er so hilflos gewesen wie ein kleines Kind.
    Katyett betrachtete ihre Leute. So wenige waren es. Sie hatten sich am Zugang des Ultan

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