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Einst herrschten Elfen

Titel: Einst herrschten Elfen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Barclay
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die Waffen zogen.
    »Damit ist die Ächtung beschlossen!«, rief Helias, auch wenn in dem ohrenbetäubenden Lärm sowieso niemand mehr seine Worte verstehen musste, um zu wissen, wie das Ergebnis lautete.
    Helias zog sich zurück und winkte Jarinn und Lorius zu sich. Die Priester rührten sich nicht, nur Jarinn warf einen Blick zu den Wandteppichen, auf denen Takaars Heldenmut und die Gesetze dargestellt waren, nach denen die Elfen so lange gelebt hatten.
    Katyett spürte, dass die Augen der TaiGethen auf ihr ruhten. Sie zuckte mit den Achseln und nickte.
    »Tai, es geht los.«
    Die Elitekrieger der Elfen hängten sich an die Balken, ließen sich mehr als zwanzig Schritte tief auf die Bühne fallen und landeten weich und wohlbehalten. Gleichzeitig richteten sie sich wieder auf, zwei Zellen postierten sich vor den Rednerpulten, während die anderen drei rasch nach hinten gingen, um die Sitzplätze zu räumen. Unten im Saal machte sich die Reihe der Al-Arynaar auf den Ansturm gefasst.
    »Keine Waffen«, rief sie. »Entwaffnet und betäubt sie nur.«
    Das Gebrüll der Menge schwoll sogar noch an. Diejenigen, die es anging, konnten sie unmöglich verstehen. Sie wirbelte herum. Helias wich immer noch zurück.
    »Helias, befiehl den Helfern, die Gongs zu schlagen. Wir müssen den Saal räumen.« Helias hörte nicht auf sie, er zog sich zurück. »Verdammt auch.«
    Katyett berührte Grafyrre an der Schulter. Der TaiGethen drehte sich halb zu ihr um.
    »Sie werden es an den Flanken versuchen«, sagte er. »Wir dürfen nicht zulassen, dass sie die Schätze zerstören.«
    »Teile die Tai auf. Die Al-Arynaar sollen das Zentrum halten.«
    Katyett betrachtete den Saal. Immer dichter drängten sich die Elfen vor der Bühne, nachdem sie sich ein wenig zerstreut hatten, als die TaiGethen heruntergesprungen waren. Aufwiegler stimmten einen Sprechchor an und verlangten, dass die Wandteppiche Takaars und alle Worte der alten Sprache zerstört würden. Das war bösartig und ein schlechtes Vorzeichen.
    Sie blickte zu den Rednerpulten. Hinter ihr leerten sich die Sitzplätze rasch. Die Würdenträger eilten in die Vorräume, Küchen und Büros hinter der Bühne, wo es drei Türen gab, die gewöhnlich von Lieferanten und Mitarbeitern benutzt wurden. Sie ging zu dem Blutfleck mitten auf der Bühne.
    »Mein Herr Jarinn, du musst jetzt gehen. Eine Zelle wird dich beschützen. Kehre direkt nach Aryndeneth zurück. Die Stadt wird in der nächsten Zeit ein sehr unangenehmer Ort sein. Auch du, Hohepriester Lorius, solltest gehen. Ich ordne eine Zelle ab, die dich an einen sicheren Ort begleitet.«
    »Ich brauche eure Hilfe nicht, TaiGethen.«
    »Wie du willst«, erwiderte Katyett. »Aber wir räumen das Gebäude. Ich würde vorschlagen, dass du dich in Sicherheit bringst, solange es noch möglich ist.«
    »Lorius, sei nicht so dumm«, sagte Jarinn. »Ich kümmere mich darum, Katyett. Du wirst anderswo gebraucht.«
    »Danke, Jarinn. Olmaat! Deine Tai beschützen die Priester. «
    Olmaat nickte und übernahm gern die ehrenvolle Aufgabe. Katyett kehrte zum vorderen Teil der Bühne zurück. Der Lärm hatte noch weiter zugenommen. Zwischen denen, die vorne standen, sangen und Schmähungen ausstießen, und den anderen, die von weiter hinten zusahen und abwarteten, bestand ein deutlicher Unterschied. Katyett gesellte sich zu ihren Tai.
    »Die sind offenbar sehr gut organisiert«, bemerkte Merrat.
    »Achtet auf die Fackelträger. Wir …«
    Unten im Saal rief jemand einen Befehl, worauf eine Salve von Wurfgeschossen geflogen kam. Lehmkugeln zerbarsten auf den Wandteppichen an den Wänden, eine Flüssigkeit breitete sich auf den Steinen, den Sitzen und dem Stoff aus. Katyett schnüffelte.
    »Öl.« Sie wusste, was als Nächstes kommen würde. »Tai, kommt mit.«
    Katyett sprang über die Al-Arynaar hinweg von der Bühne herunter und landete mit den Füßen voran mitten in der Menge. Die Elfen machten ihr eilig Platz. Merrat und Grafyrre kamen ganz in der Nähe auf und nahmen sich Ziele auf der linken Seite vor. Schreie waren zu hören. Katyett richtete sich geschmeidig auf. Keine drei Schritte vor ihr stand ein Tuali, der gerade ausholte, um seine Fackel zu werfen.
    »Tu das nicht«, warnte sie ihn.
    »Haltet sie mir vom Leib«, rief der Aufwiegler. »Sie ist allein.«
    Inmitten der brüllenden Menge im Zuschauerraum ließ Katyett sich vom Instinkt leiten. Sie war eins mit der Natur, Yniss stand ihr zur Seite, als sie sich konzentrierte. Nichts konnte sie

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