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Einst herrschten Elfen

Titel: Einst herrschten Elfen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Barclay
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großes Gedränge. Hundert Stände boten sämtliche Produkte feil, die man überhaupt in Ysundeneth bekommen konnte. Zwei Stunden nach der Öffnung waren einige bereits ausverkauft. Es war seltsam. Niemand geriet direkt in Panik, doch alle Käufer, die er bediente, ob Stammkunden oder Laufkundschaft, erstanden ein wenig mehr als gewöhnlich. Sie bereiteten sich auf das Kommende vor, was auch immer geschehen mochte.
    »Vater?«
    Gerial drehte sich um. Nillis und sein idiotischer Freund Ulakan drängten sich rufend und feilschend durch die Menge, fuchtelten mit den Armen und zeigten hierhin und dorthin. Die beiden waren große und stolze Tual, doch Ulakan machte immer Ärger. Er konnte sich einfach nicht mit seinem Schicksal abfinden und war neidisch, weil die Ynissul die Unsterblichkeit besaßen. Gestern war er am Tempel gewesen. Nillis hatte glücklicherweise darauf verzichtet. Ihre Mienen hätten an diesem Morgen kaum unterschiedlicher sein können.
    Nillis wirkte ängstlich, aber hoffnungsvoll, Ulakan dagegen wütend und überheblich. Als er sich näherte, stieß er die anderen Marktbesucher zur Seite, egal ob es Gyalan oder Beethan waren. Abgesehen von einer TaiGethen-Zelle hatte Gerial bisher noch keine Ynissul auf dem Markt gesehen. Er räusperte sich.
    »Ulakan, diese Leute sind meine Kunden«, sagte er.
    »Du solltest sie nicht bedienen«, murmelte Ulakan.
    Gerial lief rot an. »Wirklich? Willst du eine Mango?«
    Gerial hielt ihm eine Frucht hin. Ulakan streckte mit einem bösen Grinsen die Hand aus.
    »Tuali-Essen für …«, setzte er an.
    »Gepflegt von Gyalan, geerntet von Apposan und von Ixii zu diesem Stand geliefert«, sagte Gerial. »Magst du sie nun nicht mehr? Du bist ein Idiot. Geh weg von meinem Stand. Nillis, ich brauche dich. Was willst du?«
    Nillis warf Ulakan, der Gerial anstarrte wie ein enttäuschtes kleines Kind, einen besorgten Blick zu.
    »Heol und der alte Jasif unterbieten dich. Du solltest mal das Gedränge an ihren Ständen sehen.«
    »Dann sind sie so dumm wie dein Freund. Warum sollte ich die Preise senken, wenn es so voll ist wie heute?«
    »Sie spüren das, was kommt«, sagte Ulakan. »Deshalb wollen sie alles verkaufen und verschwinden. Vielleicht bist du hier der Dummkopf.«
    Gerial schüttelte den Kopf. »Halt den Mund und entferne dich von meinem Stand. Du bist hier und bei mir zu Hause nicht mehr willkommen.«
    »Aber …« Ulakan deutete auf Nillis.
    »Benutze dein Gehirn, ehe du den Mund aufmachst. Wir brauchen deine Ansichten hier nicht. Über so etwas sind die Tuali längst hinaus. Es wird Zeit, dass du ihrem Beispiel folgst.«
    Ulakan wollte etwas erwidern, überlegte es sich aber anders und drehte sich um. Ein ula, der in eine andere Richtung geblickt hatte, prallte mit ihm zusammen und wich sofort zurück.
    »Entschuldige, mein Freund.«
    »Ich bin nicht dein Freund, du Wicht«, fauchte Ulakan und versetzte ihm einen kräftigen Stoß vor die Brust.
    Der Gyalan taumelte zurück, verlor das Gleichgewicht und rempelte eine andere Gruppe von Käufern an, die vor einem Fleischstand warteten. Gerial rief eine Warnung, die im Getümmel jedoch unterging. Einer der Käufer stürzte auf die Fleischauslage. Tabletts klapperten und fielen herunter. Der Stand bebte, ein Bein brach. Fleisch rutschte auf den Boden.
    Die Käufer drehten sich um. Der Standbesitzer – Kithal, ein großer, kräftiger Apposan-Bauer – rannte nach vorn, um seine Waren zu retten. Ulakan lachte nur. Der Gyalan richtete sich auf. Die Käufer packten ihn, doch er schüttelte sie ab. Er ging geradewegs auf Ulakan los und schlug zu. Ulakan wich aus, rammte dem ula die Faust in den Magen und ließ einen zweiten Hieb ins Gesicht folgen.
    »Gyalan-Abschaum!«
    Einige Elfen drehte sich um. Gerial kam hinter seinem Stand hervor.
    »Beruhigt euch«, sagte er und machte beschwichtigende Gesten. »Ulakan, halt deinen dummen Mund.«
    Gerial bückte sich und half dem Gyalan beim Aufstehen. Der ula bedankte sich nickend.
    »Was tust du da?«, rief Ulakan, dem nun der Kragen platzte. »Der ist keiner von uns.«
    Gerial drehte sich zu ihm herum. »Du bist derjenige, der keiner von uns ist. Nillis, schaff ihn hier weg.«
    Eine Faust flog und traf Nillis seitlich am Kopf. Gerial fluchte und fuhr abermals herum. Von allen Seiten drängten Gaffer heran, wie es ihm schien. Nillis lag flach auf dem Boden, Ulakan bückte sich, um ihm zu helfen.
    »Was hat er denn getan?«, rief Gerial. »Hört sofort auf damit. Alle!«
    Einer von

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