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Einst herrschten Elfen

Titel: Einst herrschten Elfen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Barclay
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Kithals Kunden stieß Gerial zurück.
    »Mich lacht keiner aus«, sagte er.
    »Niemand hat dich ausgelacht außer einem idiotischen Kindskopf«, sagte Gerial. »Beruhige dich.«
    »Willst du mir Befehle geben? Die Tuali geben den Beethan jetzt Befehle, so stellst du dir das vor?«
    Der Beethan ballte die Faust, doch Kithal hielt ihn am Handgelenk fest.
    »Dieser ula ist mein Freund«, sagte Kithal. »Genau wie du.«
    »Lass mich los.«
    Die Freunde des Beethan sprangen Kithal an und warfen ihn nieder. Gerial schrie sie an, sofort aufzuhören. Der Beethan versetzte ihm einen Faustschlag ins Gesicht. Gerial drehte sich um die eigene Achse und sank auf die Knie. Er spürte Hände, die ihn stützten.
    »Gerial, alles in Ordnung?« Es war Ulakan. Gerial nickte. »Auch wenn du mich hasst, ich kämpfe für dich. Genau wie für alle Tuali.«
    »Nein«, quetschte Gerial heraus und spuckte Blut aus. »Lass es bleiben.«
    Doch Ulakan war schon fort. Er hatte sogar ein Messer gezogen. Mit wehem Herzen blickte Gerial ihm nach. Er fühlte sich benommen. Nillis blieb an seiner Seite.
    »Schon gut«, sagte Gerial. »Halte Ulakan auf.«
    Ulakan sprang den Gyalan von hinten an. Gerial sah das Messer blitzen, der Gyalan brach zusammen. Blut strömte auf das Pflaster, Kithals Stand kippte um. Der Bauer brüllte wütend und ließ die Fäuste fliegen. Der Kopf eines Gegners kippte zurück, dann drosch ein anderer Beethan Kithal von hinten eine Fleischplatte auf den Kopf. Der Apposan sackte in sich zusammen.
    Gerial sah rot.
     
    Der Aufruhr breitete sich auf dem Markt aus wie ein Regenschauer im Hafen. Katyett beobachtete die Al-Arynaar, die vergeblich für Ordnung sorgen wollten. Sie sah Mord, Plünderung und Vernichtung. Ihr Volk brach auseinander und zerfiel in Horden. Dieses Mal waren es gewöhnliche Elfen. Der letzte Zusammenhalt löste sich auf.
    »Der Damm ist gebrochen«, sagte sie. »Kommt, es wird Zeit zu handeln.«
     
    Als in Ysundeneth die Nacht anbrach, brannte die Stadt.
    Katyett hatte auf dem Dach des Hausolis-Theaters ein improvisiertes Einsatzzentrum eingerichtet. Es war eines der wenigen Flachdächer in der Stadt und nur geringfügig geneigt, damit der Regen ablaufen konnte, ohne die Akustik im Saal zu stören. Von dort hatte sie in alle Himmelsrichtungen einen guten Überblick.
    Schon bei Sonnenaufgang waren im Hafen die ersten Unruhen ausgebrochen. Die Feluken mehrerer Händler waren an der Mole in Flammen aufgegangen. Geschäfte im Hafen wurden verwüstet, Lagerhäuser geplündert und zerstört. Es hatte nur die Schiffe, Geschäfte und Lagerhäuser der Ynissul getroffen. Der Pöbel hatte eine Reihe von Elfen aus den Häusern vertrieben und sie mit Öl und Fackeln angezündet. Auch hier waren Ynissul die Opfer gewesen. Tote hatte es bisher nicht gegeben, aber das war nur eine Frage der Zeit.
    Katyett hatte allen TaiGethen, die sich noch in der Stadt befanden, mitgeteilt, wo sie sich eingerichtet hatte. Sie hatten Tische aufgestellt und hastig gezeichnete Stadtpläne darauf ausgelegt. Steine markierten die bekannten Unruheherde und die gegenwärtigen Positionen der Al-Arynaar-Trupps. Mit Holzkohle waren größere Zerstörungen markiert.
    »Grafyrre, was ist …« Rasch nacheinander sprangen drei TaiGethen auf das Dach. »Yniss behüte uns, geht das nicht etwas leiser? Was habt ihr für mich?«
    »Starke Bewegungen in Richtung Gewürzmarkt. Vielleicht wollen sie hierher«, berichtete einer.
    »Wie viele sind es?«
    Katyett ging zur südlichen Dachkante und betrachtete die tanzenden Fackeln.
    »Mindestens zweihundert.«
    Grafyrre blies die Wangen auf, Katyett betrachtete die anderen beiden Boten.
    »Was habt ihr?«
    »Im Takaar-Garten wird es bald einen Großbrand geben. Sehr vorhersehbar, und für mich riecht das nach einer Ablenkung. «
    »Gut. Nun ja, dann lassen sie einstweilen wenigstens die Gebäude in Ruhe. Passen die Al-Arynaar auf sie auf?«
    »Eine ganze Reihe sind dort. Sie tun allerdings nicht viel, um es zu verhindern.«
    »Verdammt, Pelyn, wo steckst du?« Katyett rieb sich mit der Hand über das Gesicht. »Und du?«
    Der dritte TaiGethen spreizte die Finger. »Es ist eher ein Gefühl als eine Tatsache. Eine Bewegung in Richtung Tempelplatz. Unauffällig und in kleinen Gruppen.«
    »Also wollen sie unbemerkt dorthin gelangen? Bei Tuals Gemächt, wer steckt dahinter?« Katyett blickte wieder zu der Menge, die sich dem Gewürzmarkt näherte. Sie kamen rasch, und unterwegs stießen weitere Elfen zu ihnen.

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