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Einst herrschten Elfen

Titel: Einst herrschten Elfen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Barclay
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Al-Arynaar-Schwester verbrannt hat. Du gehst nirgendwohin. Die Frage ist eher, ob du lieber jetzt gleich sterben oder im Lanyon verrotten willst. Blase den Angriff ab.«
    Der Angriff war längst vorbei. Die Geschwindigkeit der TaiGethen und die Entschlossenheit der Al-Arynaar hatten der Meute den Schneid abgekauft. Wer mit nichts weiter als brennender Wut angetreten war, hatte längst sein Heil in der Flucht gesucht. Die bewaffneten Bürger wichen ebenfalls zurück. Pelyn gab den Kriegern winkend zu verstehen, sie sollten langsam nachrücken und die Überreste des Pöbels vom Tempelplatz vertreiben.
    Inzwischen stürzten die Regentropfen so heftig vom Himmel, dass sie auf dem ungeschützten Kopf schmerzten. Pelyn wollte sich umdrehen und nach der verbrannten Al-Arynaar sehen, hielt jedoch inne, als sie einen einsamen TaiGethen entdeckte, der von Osten her den Platz betreten hatte und auf den Tempel zurannte. Er bewegte sich geschmeidig und beherrscht, doch Pelyn bemerkte sofort die gequälte Miene. Es dauerte einen Augenblick, bis sie Pakiir erkannte. Ihr wurde kalt ums Herz.
    Katyett hatte ihn ebenfalls bemerkt und lief ihm schon entgegen. Auch die letzten Elfen aus der Menge, die noch da waren, spürten, wie sich die Stimmung schlagartig veränderte. Pelyn beobachtete Katyett, die Pakiir mit ausgestreckten Armen aufhielt und an den Schultern fasste, um ihn zu beruhigen. Dann richtete Katyett sich auf, küsste Pakiir auf die Stirn und umarmte ihn kurz. Als sie ihn wieder freigab, rannte Pakiir sofort in den Tempel, und Katyett kehrte mit aschgrauem Gesicht zurück. Der strömende Regen verstärkte noch die Miene, die den Donner hätte vom Himmel vertreiben können.
    »Methian, sorge dafür, dass die Meute endgültig den Platz verlässt«, befahl Pelyn ihrem Hauptmann. »Meldet euch wieder am Tempel, wenn ihr fertig seid.«
    Dann ging sie zu Katyett, die bereits ihre Tai um sich versammelt hatte. Sobald sie vor ihr standen, hockten sie sich hin, legten die Hände auf den Boden und senkten die Köpfe. Pelyn hörte stumme und traurige Gebete und begriff sofort, dass etwas Schreckliches geschehen sein musste.
    »Katyett?«, sagte sie leise.
    Katyett liefen die Tränen über das Gesicht, so viel konnte Pelyn trotz des Regens sofort erkennen.
    »Yniss und Tual haben sich von uns abgewandt«, flüsterte sie. »Fühle Gyals Tränen, fühle den Zorn in ihnen.«
    Pelyn zitterte, atmete schnell und konnte kaum noch etwas sehen. »Was ist geschehen? Bitte, sag es mir.«
    Katyett schüttelte den Kopf. »Jarinn und Lorius sind tot. Ermordet von Menschen und Verrätern. Bis zur Unkenntlichkeit verbrannt von etwas, das die Menschen mitgebracht haben.«
    Pelyns Beine wurden schwach, sie setzte sich schwer auf den Boden. Das Schwert entglitt ihr und landete klirrend auf dem Stein. Sie schlug die Hände vor das Gesicht und bedeckte Nase, Mund und Augen. Ihr wurde übel. Schließlich blickte sie zum Himmel und ließ Gyals Tränen auf die Handrücken prallen.
    Katyett kniete neben ihr nieder, die TaiGethen hatten bereits einen Klagegesang angestimmt.
    »Wir können dies nicht für uns behalten und müssen auf das vorbereitet sein, was nun kommt«, sagte Katyett. »Du musst die Al-Arynaar warnen.«
    »Wer sind die Verräter?«, wollte Pelyn wissen.
    »Menschen haben unsere Priester getötet. Menschen, die von einem Ynissul unterstützt wurden«, erklärte Katyett. Es fiel ihr schwer, die Wahrheit auszusprechen.
    »Ynissul haben Lorius getötet«, wiederholte Pelyn, der die Übelkeit tief im Bauch saß. »Du weißt, worauf es hinauslaufen wird.«
    »Ynissul haben auch Jarinn getötet.«
    »Wir wissen beide, dass dies am Ende keine Rolle spielen wird«, widersprach Pelyn. »Außerdem haben einige Ynissul Fremde hierhergeholt.«
    »Ich weiß«, sagte Katyett. »Dies ist ein Wendepunkt, und entscheidend ist, wie die Al-Arynaar sich verhalten werden. Verstehst du mich?«
    Pelyn nickte, sie war ganz im Bann widerstreitender Emotionen. »Es ist schwierig.«
    »Vergiss nicht, wofür du kämpfst. Wofür wir immer gekämpft haben. Du und ich, wir standen Schulter an Schulter nebeneinander. Auf den Mauern von Tul-Kenerit haben wir die Garonin bekämpft, und wir haben es getan, weil wir an das geglaubt haben, was Takaar uns gegeben hat. Daran hat sich nichts geändert. Verbrecher schlagen nun ihren Vorteil aus der Ächtung. Wir müssen fest zusammenstehen und alle finden und vernichten, die unsere geliebten Priester ermorden, um Zwietracht unter den

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