Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Einst herrschten Elfen

Titel: Einst herrschten Elfen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Barclay
Vom Netzwerk:
Fackel aus der Hand, die weit nach hinten in die Menge flog. Sie hob eine Klinge, trennte ihm ein Ohr ab und zog ihm die zweite von links nach rechts durch den Hals. Der ula legte die Hände auf die Wunde und wollte schreien.
    Ein zweiter ula ging direkt vor Katyett zu Boden. Sein Gedärm quoll dampfend zwischen den Fingern hervor, die er verzweifelt auf die Bauchwunde presste. Katyett schritt weiter. Rechts hob Grafyrre das blutige Schwert, unterdessen verpasste sie einer iad , die eine schmale Klinge führte, einen Tritt ins Gesicht und jagte der Elfenfrau dann das Schwert in die ungeschützte Brust.
    Jemand schlug mit einer Fackel nach ihrem Gesicht. Katyett zog das linke Bein hoch und blockte das brennende und mit Pech getränkte Holz ab. Sie drückte das Handgelenk des ula mit dem Fuß weg, wobei der Oberschenkel ihre Wange berührte, drehte sich mit erhobenen Schwertern einmal um sich selbst und zog die Waffen durch den Bauch des Gegners.
    Dann ging Katyett mit dem linken Bein in die Hocke und rammte einem anderen Aufständischen den rechten Fuß gegen die Schläfe. Er stürzte seitlich um, und sie hatte Platz, weiter vorzurücken. Hände und Finger wollten sie packen, dahinter tauchte ein wutverzerrtes Gesicht auf. Der Mund kam ihr bedrohlich nahe, Zähne schnappten nach ihrem Gesicht. Katyett wich den Fingern aus und duckte sich vor den Zähnen. Die iad schrie auf und setzte nach. Katyett stach zu, die iad kreischte.
    Dann hielt Katyett inne. Sie hatte sich etwas Freiraum erkämpft. Zusammen mit denen, die Grafyrre und Merrat gefunden hatten, kämpften fünfzehn TaiGethen gegen mehrere Tausend auf dem Platz. Dutzende Tote lagen schon auf dem Boden. Der brennende Tempel des Yniss warf ein grässliches Licht auf die Gesichter der Elfen und auf den blutigen Stein.
    Pakiir arbeitete mit einer anderen Tai-Zelle zusammen. Er war schon tief in die Menge eingedrungen und nahm Rache für diejenigen, die hinter ihm im Tempel ermordet worden waren, zweifellos auch für den Angriff auf Olmaat. Faleens Tai fielen über eine Gruppe unbewaffneter ulas her, die mit Fingernägeln und Zähnen kämpften. Ein Jaqrui bohrte sich tief in die Stirn einer Aufständischen. Eine andere Elfenfrau verlor ein Bein, als zwei Klingen sie gleichzeitig trafen, einer dritten brach ein Fußtritt unter das Kinn das Genick.
    Nach einer Weile brach Panik aus. Die Aufwiegler hatten die Kontrolle über die Menge verloren, die blinde Wut der Elfen verflog, und sie bemerkten, was die Stunde geschlagen hatte. Schon rannten die Ersten weg.
    »Scheucht sie in ihre dreckigen Hütten zurück«, rief Katyett.
    Dann machte sie sich wieder ans Werk, schlug die flache Hand auf die Brust einer iad , die nicht weichen wollte und sie angespuckt hatte. Die Elfenfrau kippte rückwärts um. Katyett ließ sich mit beiden Knien auf ihren Brustkorb fallen und zerquetschte Knochen, Herz und Lungen. Blut schoss aus dem Mund und spritzte Katyett ins Gesicht.
    »Ja, spuck’s nur aus, efra .«
    Sofort sprang Katyett wieder auf. Die Menge wich zurück, die Elfen flohen vor den TaiGethen, die trotz ihrer geringen Zahl eine tödliche Gefahr darstellten. Katyett hob die Klingen und rückte weiter vor. Auf einmal hörte sie hinter sich einen Schrei. Jemand rief ihren Namen. Sie fuhr herum.
    Pelyn kam stark humpelnd die Treppe herunter. Sie hatte klaffende Wunden im Gesicht, der Hals und das Hemd waren blutig. Doch sie war noch stark genug, um sich zu bewegen und zornig zu schreien.
    »Was tust du da? Hör auf, hör auf!«
    Katyett sah sich über die Schulter um. Ihre Brüder und Schwestern stürmten weiter und machten jeden nieder, der es wagte, sich gegen sie zu stellen. Ihr wurde kalt, als sie den Blick wieder auf Pelyn richtete.
    »Ich verrichte Yniss’ Werk«, sagte sie.
    Pelyn kam zu ihr, bis die beiden inmitten einer vom Blut glitschigen Arena aus Stein, inmitten der Toten und beleuchtet vom flackernden Schein des brennenden Tempels direkt voreinander standen. Zwischen den anderen stummen Gebäuden hallte der Lärm der zurückweichenden Menge.
    »Du hast genau das getan, was du mir untersagt hast«, rief Pelyn, die kaum noch an sich halten konnte.
    »Wie bitte?«
    »Was hast du denn zu mir gesagt?« Pelyn war so aufgeregt, dass Speicheltröpfchen Katyetts Gesicht trafen. »Lass dich nicht von ihnen reizen, das hast du gesagt. Bei Shorths Zähnen, was hast du nur getan?«
    »Ich habe ein Urteil an Mördern vollstreckt.«
    »Du hast Elfen getötet, die deinen Fähigkeiten

Weitere Kostenlose Bücher