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Einst herrschten Elfen

Titel: Einst herrschten Elfen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Barclay
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bestimmtes Ziel verfolgen. Die TaiGethen müssen sie verfolgen und stellen. Wenn du wirklich an die Harmonie und an Takaars Vermächtnis glaubst, dann solltest du dich bemühen, diese Stadt zu erhalten, damit sie noch existiert, wenn der Konflikt vorbei ist – die Stadt, eine Gesellschaft und ein Volk der Elfen, auf das Yniss stolz sein kann. Denk drüber nach.«
    Damit entfernte sich Katyett, um mit ihren TaiGethen die Gefallenen zu betrauern.

DREIZEHN
     

Zeige deinem Feind seine eigenen Eingeweide. Das ist die einzige Verhandlungsgrundlage, die er versteht.
     
    N achdem er sich von Serrin getrennt hatte, reiste Auum rasch nach Osten. Sein Lehrer und Freund fehlte ihm mehr, als er es für möglich gehalten hätte. Er folgte einem Zufluss des Shorth bis zum Hauptstrom, wandte sich wieder nach Norden und blieb stets in der Deckung des Blätterdachs.
    Bei sich hatte er nur die Kleidung, die er trug, die beiden Schwerter in den Rückenscheiden, drei kurze Messer am Gürtel und die Farben für die Kriegsbemalung in einem Beutel, dazu einen weiteren Beutel mit sechs Jaqrui-Wurfsternen. Die Stiefel waren weich und bequem, durch sie konnte er spüren, worauf er trat. Wie auf Hausolis wäre er auch hier gern barfuß gelaufen, doch auf dem Waldboden lauerten viele Gefahren, und er konnte es sich nicht erlauben, einen Unfall zu erleiden.
    Hinter dem Wasserfall an Shorths Zähnen fand er ein kleines Boot mit Rudern, einem Mast und einem verschlissenen, aber noch funktionstüchtigen Segel. Gern hätte er dem Besitzer eine Entlohnung in Aussicht gestellt, doch das Dorf sah sehr danach aus, als wären die Bewohner Hals über Kopf geflohen. Anscheinend hatten sie Sildaans Botschaft schon vernommen.
    Es gab keinen Wind, der das Segel füllen konnte, doch Gyal war niemals fern. Der Regen donnerte auf das Boot herab, und er musste oft anhalten und die Ruder einziehen, um das Wasser aus dem Boot zu schöpfen. Es war eine frustrierende Reise, aber wenigstens beförderte ihn der Fluss in die Richtung, in die er sich bewegen musste.
    Drei Tage lang fuhr Auum auf dem Shorth. Hier draußen inmitten des Regenwaldes spürte er, wie sehr das Land und seine Bewohner verletzt worden waren. Yniss schien machtlos oder war nicht bereit einzugreifen. Gemächlich segelte oder ruderte Auum an Siedlungen vorbei, deren Bewohner ihn misstrauisch und manchmal sogar feindselig anstarrten. Er verfluchte Sildaan für das Böse, das sie über das Land gebracht hatte.
    Zwischen den Regengüssen und den wenigen Stunden unruhigen Schlafs dachte Auum nach. Vielleicht sogar zu oft. Er war zu Takaar unterwegs und fragte sich, ob er noch auf den ula treffen würde, den er einmal kurz kennengelernt hatte. Auf den Helden des Elfenvolks. Auf den Elf, der einst mit den Göttern gewandelt war.
    Auch überlegte er, was er überhaupt zu Takaar sagen sollte. Er malte sich ihre Gespräche aus, manchmal träumte er sogar davon und stellte immer fest, dass sein Herz schnell schlug, wenn er erwachte. Takaar wollte vielleicht gar nicht gefunden werden. Gut möglich, dass er sich Auums Flehen widersetzte. Er konnte auch schon tot sein.
    Den letzten Gedanken wollte Auum gar nicht näher ins Auge fassen. Dunkle Momente vertrieb er mit einem Gebet an Yniss oder indem er sich bequem hinsetzte und die Pracht von Calaius betrachtete. Der Shorth wand sich durch erstaunlich unterschiedliche Landschaften. Hinter den Wasserfällen von Shorths Zähnen säumten Sümpfe die Ufer, an denen man kaum noch landen konnte.
    Jenseits der Sümpfe erhoben sich Hügel in der Ferne, die von Bäumen bedeckt waren und sich den Wolken und Gyal entgegenreckten. Eine Tagesreise weiter im Norden veränderte sich das Land erneut. Dort strömte der Fluss zwischen dreißig Schritt hohen Lehmwänden dahin, in denen große Schwärme von Wasservögeln und unzählige Reptilien hausten. Über den Wänden erhob sich das Blätterdach. Nur wenn die Sonne direkt über Auum stand, konnte sie die Dämmerung vertreiben. Endlich, als Verendii Tual nicht mehr weit war, gewahrte er die mächtigen Klippen. Sie waren Hunderte Schritte hoch, mit Höhlen durchsetzt und wimmelten vor Leben.
    Kurz vor dem eigentlichen Delta, wo sich der Strom in das Meer von Gyaam ergoss, endeten die Klippen. Auum vertäute das Boot, bevor er das Brackwasser und die schwierigen Gezeitenströmungen erreichte. Er hoffte, Takaar habe eine vernünftige Entscheidung getroffen und sich hoch droben eingerichtet.
    Unten am Flussufer stand Auum ganz

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