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Einst herrschten Elfen

Titel: Einst herrschten Elfen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Barclay
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damit besonders gut auskennen.«
    »Sehr gut.« Sildaan sah sich über die Schulter zu den Toten um, die an der heiligen Stätte lagen. »Das ist sehr gut.«
    »Bekommst du auf einmal Schuldgefühle?«, fragte er.
    »Ich empfinde keine Schuld, sondern Bedauern, weil diese braven Elfen nicht die Augen öffnen und die Wahrheit erkennen wollten.«
    »Und du nennst die Menschen brutal.« Garan blieb mitten auf der Lichtung stehen. Rechts, in der Nähe der Hintertür des Tempels, standen fünfundzwanzig Krieger und Magier. Garan deutete nach links. »Was ist mit denen? Wäre der Tod nicht die bessere Lösung für sie?«
    Sildaan seufzte. Eine Handvoll verschreckter Tempelhelfer und drei Priester, die sich um sie kümmerten. Priester, die an Sildaans Vorhaben glaubten und nicht das Pech gehabt hatten, Sikaant zu begegnen.
    »Sie haben kein Verbrechen begangen und sind Yniss’ Untertanen. Sie sollen nicht leiden. Meine Priester werden sich um ihr Wohlergehen kümmern.«
    Garan schüttelte den Kopf.»Wie du willst. Aber wenn es uns irgendwie hilft …«
    »Nein. Sie gehören zu meinem Volk. Wie viel muss ich dir eigentlich zahlen, damit du deine Meinung über meine Angelegenheiten für dich behältst?«
    Garan kicherte. »Du kannst uns nicht ausreichend dafür bezahlen, dass wir in dieser Hölle für dich kämpfen. Aber das war eben unsere Ungeschicklichkeit bei den Verhandlungen und ist nicht dein Problem, was? Komme nur nicht mit der Soldzahlung in Verzug.«
    »Ah ja. Ich mag allein sein, aber ohne mich seid ihr nicht nur im Regenwald gestrandet, sondern ihr seid verloren und bleibt ohne Sold. Kämpft gut, Garan. Verdient euch den Sold. Kannst du mir versichern, dass wir den Rest deiner Truppe treffen, wo und sobald es nötig ist?«
    Garan kehrte zu seinem Gefolge zurück. Das Gemurmel erstarb, sie blickten ihn erwartungsvoll an.
    »Nehmt die Rucksäcke, wir brechen auf. Wie ich höre, soll in Ysundeneth und an der Küste der Wind kühler sein, und es gibt dort wohl auch keine stechenden Insekten und Blutegel. Von hier aus sind es nur drei Tagesmärsche. Seid ihr dabei?«
    Die Männer jubelten, lachten und setzten die Rucksäcke auf, legten die Waffengurte an und banden sich die Schnürsenkel zu. Ein paar tupften wunde Stellen, Blasen und Furunkel ab.
    »Ihr habt nur Vögel, Läufer und Boote, um in diesem lächerlichen Land Botschaften zu übermitteln. Wir haben die Magie. Meine Magier können mit den Schiffen sprechen, als stünden sie selbst auf dem Deck. Wir nennen das die Kommunion, und du wirst bald feststellen, dass sie einen Schlüssel für deinen Sieg bildet.«
    Sildaan zog die Augenbrauen hoch. »Seid ihr wirklich dazu in der Lage?«
    »Sollen wir es dir vorführen?«
    Sildaan erwiderte Garans Blick und fand keine Spur von Bosheit, nicht die Andeutung einer Lüge. Zum ersten Mal seit Tagen entspannte sie sich ein wenig.
    »Es soll mir ausreichen, wenn eure Segel im Hafen zu sehen sind, sobald wir die Stadt erreichen.«
    »Vielen Dank für dein Vertrauen.«
    »Bleibt mir denn etwas anderes übrig?«
    »Im Grunde nicht. Aber das ist kein Grund für einen Streit. Nur eines will ich dir sagen: Ich kann zwar garantieren, dass meine Streitmacht rechtzeitig eintrifft, aber kannst du mir auch versichern, dass deine Leute in der Stadt das getan haben, was du ihnen befohlen hast?«
    Sildaan zuckte mit den Achseln. »Absolute Sicherheit gibt es sowieso nicht, doch ich habe in Ysundeneth mächtige Verbündete. Was wir in Gang gesetzt haben, kann nur zu einem Ergebnis führen. Vertrau mir, wie ich auch dir vertrauen muss. Ich weiß, wie die Elfen denken.«
    »Und die TaiGethen?«
    »Die sind für dich die größte Gefahr. Deine Magier müssen vorbereitet sein, denn deine Krieger sind ihnen nicht gewachsen. «
    »Wie ich sehe, hat auch dein Glaube Grenzen.«
    Jetzt kicherte Sildaan.
    »Der Glaube kann eine TaiGethen-Zelle nicht aufhalten. Die Magie vielleicht.«
     
    Sie waren so dumm, nicht zu bemerken, was ihnen bevorstand. Sie standen da, brüllten ihren Hass heraus und schwenkten die Knüppel, die Fäuste, die Fackeln und die Schwerter. Die TaiGethen hatten bereits die Kriegsbemalung aufgelegt. Sie senkten die Köpfe zu einem kurzen Gebet und sprangen vom Vorplatz herunter mitten in die Menge hinein.
    »Räumt den ganzen Bereich«, rief Katyett. »Tempelschänder und Ketzer sind sie.«
    Im letzten Augenblick dämmerte es dem ula , der direkt vor ihr stand, und er sperrte vor Schreck den Mund auf. Katyett schlug ihm die

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