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Einst herrschten Elfen

Titel: Einst herrschten Elfen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Barclay
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absolut nichts entgegensetzen konnten. Das ist ein Gemetzel.«
    Katyett fasste Pelyn an der Schulter und drehte sie herum, damit sie die brennenden Trümmer des Tempels sehen konnte.
    »Und was ist das, Pelyn? Hunderte meiner Leute sind dort in einem Tempel verbrannt, den sie als ihre Zuflucht betrachtet haben. So ein Verbrechen darf nicht ungesühnt bleiben.«
    Pelyn entzog sich ihr. »Ich war hier und habe versucht, sie zu verteidigen. Es war doch in der ganzen Stadt das beste Ziel für die Angreifer. Ich war hier. Wo warst du? Wessen Leute hast du auf dem Dach des Theaters verteidigt?«
    Katyett hielt sich zurück und versuchte vergeblich, sich zu beruhigen. »Wir sind nicht die Polizei dieser Stadt. Das ist deine Aufgabe. Willst du mir wirklich sagen, du hast schon vorher daran gedacht, dass eine Meute Yniss’ Tempel niederbrennen könnte?«
    »Du hast ihren Hass nicht gespürt«, erklärte Pelyn. »Ich schon. Am liebsten hätten sie auch mich angegriffen, und ich kann wohl dankbar sein, dass sie es nicht getan haben. Sie standen jedenfalls kurz davor, weil ich es gewagt habe, die Ynissul zu schützen. Ich, eine Tuali. Der Tempel war ihnen egal, es kam ihnen auf die an, die drinnen waren.«
    »Was geschehen ist, kann man nicht mehr ändern.« Katyett betrachtete den Platz, auf dem fünfzig Tote lagen, vielleicht sogar mehr. »Aber wer diese Untat begangen hat, muss wissen, dass er nicht ungestraft davonkommt.«
    Pelyn seufzte. »Nein, Katyett. Für dich ist alles immer so einfach, manchmal bist du schrecklich naiv. Du verbringst zu viel Zeit im Regenwald. Jetzt haben sie gesehen, dass sich die Elitekrieger des Yniss nicht kontrollieren lassen und ihre Vorstellung von Gerechtigkeit an hilflosen Elfen auslassen.«
    »Sie haben Hunderte meiner Brüder und Schwestern ermordet. Sie haben meinen Tempel niedergebrannt. Sie haben sich selbst vor die Klingen der TaiGethen gestellt. Darauf muss ich reagieren, und ich werde sie nicht freundlich vom Schauplatz des Verbrechens geleiten.«
    Pelyn deutete auf die Überreste der fliehenden Menge. »Was hättest du denn getan, wenn sie alle geblieben wären? Hättest du sie dann alle umgebracht?«
    Katyett schwieg und starrte Pelyn an. Pelyn riss den Mund auf.
    »Warum überrascht dich das so, Pelyn? Es ist unsere Aufgabe, Störungen der Harmonie zu beseitigen. Wie würdest du die dort nennen?«
    »Wegen der heutigen Geschehnisse werden noch mehr Ynissul sterben.«
    »Nicht hier«, widersprach Katyett. »Wir nehmen sie mit. Kein Ynissul und kein Elf irgendeiner Linie sollte so etwas erleiden müssen wie die Unschuldigen in meinem Tempel.«
    Damit wandte Katyett sich an ihre TaiGethen. Sie versammelten sich auf dem Vorplatz, starrten die zerstörten Balken, die Gluthaufen und die Rauchwolken an, die sich in den Nachthimmel erhoben. Dann stimmten sie einen Trauergesang an.
    »Wohin willst du sie führen?«
    Katyett drehte sich um. Pelyn stand verloren da, allein inmitten des Massakers. Allein und verwirrt. Verängstigt. Katyett wollte nichts lieber als zu ihr gehen und sie trösten, doch dies war nicht der Augenblick, um auf solche Gefühle Rücksicht zu nehmen. Sie musste jetzt das Nötige tun, um die Ynissul und das zu beschützen, was von der Harmonie noch existierte. Falls man davon überhaupt noch reden konnte.
    »Wir sammeln sie am Ultan und bringen sie in den Wald.«
    »Wollt ihr alle die Stadt verlassen?«
    »Die Ynissul sind jetzt die Opfer. Wenn wir den Krieg eindämmen wollen, müssen wir den Auslöser entfernen. Dazu brauche ich allerdings die Hilfe der Al-Arynaar. Kann ich auf dich zählen?«
    Pelyn hörte anscheinend nicht zu. »Die Stadt wird sich selbst zerfleischen.«
    »Ich vergieße keine Träne um diejenigen, die das Werk eines Jahrtausends zerstören wollen.«
    »Und die Unschuldigen, die unversehens hineingeraten?«
    Katyett zuckte mit den Achseln. »Die Al-Arynaar sind die Friedenshüter. Deshalb werdet ihr aus allen Stämmen rekrutiert. Gut möglich, dass ihr viel zu tun bekommt.«
    »Ich kann nicht glauben, dass du so etwas tust«, sagte Pelyn.
    »Ich erledige die Aufgabe, die mir schon bei meiner Geburt übertragen wurde. Das musst auch du tun. Du sagst, du weißt nicht mehr, wem du trauen kannst. Zunächst musst du dir selbst vertrauen. Du bist stark, Pelyn. Du hast vor dieser Menge gestanden und bist nicht zurückgewichen. Du hast versucht, meine Leute zu retten. Unsere Leute. Yniss segnet dich für deinen Mut. Hinter alledem stecken Verräter, die ein

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