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Einst herrschten Elfen

Titel: Einst herrschten Elfen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Barclay
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Abend das Theater verlassen hatten, waren die Einwohner, die das Gebäude hatten umzingeln wollen, zum Gewürzmarkt zurückgekehrt und hatten alle Fassaden zerstört. Mitten auf dem gepflasterten Platz hatten sie ein großes Feuer entfacht, das immer noch brannte.
    Den Berichten nach waren dreihundert Gebäude angegriffen und angesteckt worden. Besonders die Holzlager in der Stadt hatten gute Ziele geboten. Viele Regierungsgebäude, die als Bastionen der Ynissul galten, waren ein Ziel blinden Zorns geworden, darunter auch die Gerichte und der Palast der Priester. Letzterer diente eher als Museum, doch die Klausen standen reisenden Priestern aller Linien offen. Unklare Erinnerungen und Gerüchte wiesen das Gebäude jedoch als Ort aus, an dem auf niedere Linien Druck ausgeübt wurde, und angeblich wurden dort Intrigen geschmiedet, die dem Blick der Öffentlichkeit und der Kontrolle des Gardaryn entzogen waren.
    Pelyn wagte nicht, zum Tempelplatz zu blicken. Jeder wusste, was dort geschehen war. Einige waren hingegangen, um die Toten zu bergen, andere standen nur da und starrten. Vom Yniss-Tempel und denen, die in ihm gefangen gewesen waren, blieb nichts als Asche, schwelende Glut und ein Gefühl vom Hass und Schmach.
    Seit die Kunde von der Ermordung Jarinns und Lorius’ die Runde machte, hatte sich kein Angehöriger der Regierung blicken lassen. Helias’ Haus war verlassen, und keiner seiner Angestellten konnte sagen, wo sich der Sprecher aufhielt. Die Hohepriester der Tempel waren anscheinend eilig zu ihren Heiligtümern im Regenwald zurückgekehrt, und wer in Ysundeneth etwas zu sagen hatte, wie etwa Helias, glänzte durch Abwesenheit.
    Im Gardaryn sollte am Morgen eine Sitzung stattfinden. Offensichtlich würde es nicht dazu kommen, trotzdem sollten sich alle Priester, Bürovorstände und Beamte wie gewohnt zum Dienst melden. Mit großem Unbehagen stellte Pelyn fest, dass im Grunde nur noch sie selbst blieb, wenn die anderen sich nicht rührten. Doch was genau sollte sie beaufsichtigen?
    »Pelyn?«
    Dankbar, dass jemand sie aus den Gedanken riss, drehte sie sich um und nahm einen irdenen Becher mit einem warmen Aufguss aus Guarana und Süßblatt in Empfang. Sie atmete den belebenden Duft ein, trank einen großen Schluck Tee und ließ das flüssige Feuer durch die Kehle rinnen.
    »Gesegnet seist du, Methian.«
    Der alternde Gyalan lächelte sie an. Seit zweihundert Jahren hielt er ihr unerschütterlich die Treue. Ohne ihn hätte sie nicht ein noch aus gewusst.
    »Du siehst schrecklich aus«, bemerkte er.
    Pelyn wäre beinahe in Tränen ausgebrochen. Sie nickte.
    »Ja, ich habe schon bessere Zeiten erlebt. Sogar der Kampf gegen die Garonin war leichter. Wenigstens wussten wir da, mit wem wir es zu tun hatten.«
    »Hast du in der letzten Zeit überhaupt einmal geschlafen? «
    »Da sagst du was. Und wahrscheinlich bringst du auch keine guten Nachrichten, oder?«
    Methian schüttelte den Kopf. »Die Einwohner rotten sich wieder zusammen. Dieses Mal am Gardaryn. Die Stimmung ist nicht so aggressiv wie gestern, aber es sind auch andere Leute. Jetzt sind es Elfen, die von den gewählten Vertretern Antworten einfordern.«
    Pelyn rieb sich über das Gesicht und trank noch einen Schluck. »Das war wohl zu erwarten, aber es würde mich wundern, wenn sich dort überhaupt ein Offizieller blicken ließe. Es wird wohl alles noch viel schlimmer kommen, was?«
    Methian zog die Augenbrauen hoch. »Wenn es kein Gesetz gibt, richten die Leute sehr schnell ein eigenes Justizsystem ein.«
    »Aber da die Ynissul die Stadt verlassen haben, müssten sich die Gemüter doch wieder beruhigen.«
    »Wir wissen beide, dass wir nicht darauf hoffen können. Lorius wollte vielleicht die Harmonie erhalten, als er Takaar geächtet hat, doch er wurde von denen getäuscht, die ihn darauf gebracht haben, oder? Hier geht es nicht darum, dass alle Linien sich gegen die Ynissul wenden. Sie waren nur das erste Ziel. Hier geht es um eine Wiedereinführung des alten Systems. Damit bin ich allerdings nicht vertraut.« Methian kicherte. »So langlebig sind wir Gyalan nicht.«
    »Glaubst du, die Tuali stecken dahinter?«
    Methian zuckte mit den Achseln. »Einige bestimmt, aber sicher nicht alle. Sonst stündest du nicht mehr hier. Es ist verwirrend. Wir wissen, dass ein Ynissul euren und seinen eigenen Hohepriester ermordet hat. Ich verstehe nicht, was er damit erreichen wollte. Wenn es eine Linie gibt, die sich Konflikte nicht leisten kann, dann sind es die

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