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Einstein, Quantenspuk und die Weltformel (German Edition)

Einstein, Quantenspuk und die Weltformel (German Edition)

Titel: Einstein, Quantenspuk und die Weltformel (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janick P. Mischler
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erreicht schliesslich eine gefährliche Eigendynamik, da immer mehr Masse auf immer kleinerem Raum zusammengequetscht wird und dadurch eine immer extremere Krümmung der Raumzeit entsteht. Irgendwann erreicht die Raumzeitkrümmung ein kritisches Niveau und strebt schliesslich gegen unendlich. Dadurch ergeben sich Umstände, wie sie zur Bildung einer Singularität oder allgemein im Kern eines Schwarzen Lochs angenommen werden. Die Masse des gesamten Sterns ist nun auf kleinstem Raum konzentriert. Die Planck-Dichte, also die maximale Dichte, die ein Körper annehmen darf, ohne die Stabilität der Raumzeit zu gefährden beziehungsweise die Gültigkeit der Naturgesetze in Frage zu stellen, wird überschritten. Dadurch entsteht ein Riss 31 im Raumzeitgefüge. Die Raumzeitkrümmung erreicht dabei ein Ausmass, dass der Ereignishorizont einige Kilometer Durchmesser annehmen kann. Dieser Interpretationsvariante zu Folge konzentriert sich die verschlungene Materie nicht in einem rätselhaften Punkt, der sich mit der modernen Physik nicht schlüssig erklären lässt, sondern wird wie in einem Sog aus der Raumzeit gerissen. Das kosmische Loch bleibt erhalten, solange ein Ereignishorizont besteht, die Gravitation also so stark ist, dass ab einer gewissen Distanz nicht einmal mehr das Licht entweichen kann. Die genaue Lebenszeit eines Schwarzen Loches kennt niemand. Stephen Hawking postulierte im Jahr 1974, dass Schwarze Löcher die so genannte „Hawking-Strahlung“ abgeben. In einigen Fällen soll die abgegebene Strahlung grösser als die angezogene Masse sein, wodurch das Schwarze Loch über kurz oder lang „verdampft“.
    Diese Theorie könnte bereits in wenigen Jahren wesentlich zum Schicksal und der Zukunft der Menschheit beitragen. Nicht, dass das Schwarze Loch in der Milchstrasse zu einer dringenden Gefahr erwächst. Aber: Wissenschaftler führen derzeit am „LHC“ Teilchenbeschleuniger in Genf umstrittene Versuche durch, wobei schwere Bleiatome mit sehr schnellen Protonen beschossen werden. Die Physik erhofft sich daraus Zustände wie beim Urknall und die Entdeckung neuer, allenfalls bereits postulierter Teilchen. Diese Experimente sind sehr energieintensiv und könnten zur Entstehung Schwarzer Minilöcher oder seltsamer Materie auf der Erde führen. Dann nämlich, wenn die Stringtheorie, eine Anwärterin auf die Weltformel, ansatzweise stimmen und aufgewickelte Zusatzdimensionen tatsächlich existieren sollten. Nach Einschätzungen führender Experten sollten diese Minilöcher aufgrund ihrer geringen Grösse kurz nach der Entstehung wieder zerstrahlen. Behaupten zumindest die einen. Denn so genau weiss es eigentlich niemand. Experimente wie am LHC sind noch nie durchgeführt worden und die theoretischen Grundlagen zu ungenau, um das Verhalten eines Schwarzen Minilochs vorhersagen zu können. Richtig gefährlich wäre es erst, falls sich erweisen sollte, dass die Natur keine Hawking-Strahlung kennt. Dann bestünde zumindest langfristig eine ernsthafte Bedrohung. Die Schwarzen Minilöcher würden sich in der Masse der Erde festsetzen und langsam, Schätzungen differenzieren zwischen 50 Monaten und 50 Milliarden Jahren (!) 32 , den gesamten Planeten verschlingen.
    31 Die Ausmasse eines solchen Risses wären wahrscheinlich nur klein. Die Quantenmechanik kann solche Ereignisse allerdings nicht hinreichend beschreiben. Dazu ist wahrscheinlich eine übergeordnete Theorie notwendig, die in Form der Stringtheorie möglicherweise gerade entdeckt wird.
    Falls die Stringtheorie Recht behält, müssten Schwarze Minilöcher zumindest einmal jährlich in der Atmosphäre der Erde durch den Aufprall kosmischer Strahlung entstehen. Diese kosmische Strahlung hat jedoch eine derart hohe Geschwindigkeit, dass die anfangs extrem kleinen Schwarzen Minilöcher durch die Erde hindurch in die Weiten des Universums rasen und dadurch keine Gefahr für unseren Planeten darstellen. Die Wissenschaft postuliert, dass im „LHC“ Beschleuniger ein Schwarzes Miniloch pro Sekunde entstehen könnte. Zwei amerikanischen Bürgern wurde die Sache zu bunt. Sie haben gegen die Inbetriebnahme des „LHC“ bei einem US-Gericht Klage eingereicht. Dieser Vorfall dokumentiert, wie umstritten und gefürchtet diese Teilchenexperimente teilweise sind. Obwohl auch aus universitärerer Seite vereinzelt mit scharfer Munition gegen die Versuche am „LHC“ geschossen wird, dürften die Auswirkungen des Experiments nur halb so dramatisch sein. Eine kosmische

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