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Einstein, Quantenspuk und die Weltformel (German Edition)

Einstein, Quantenspuk und die Weltformel (German Edition)

Titel: Einstein, Quantenspuk und die Weltformel (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janick P. Mischler
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des 20. Jahrhunderts war damit Tatsache geworden. Eine Entdeckung, die allerdings erst in den letzten Jahren auf reges Interesse ausserhalb der Fachwelt gestossen ist.
    45 Antimaterie, Spiegelwelten, in die Vergangenheit fliegende Teilchen (Tachyonen) – die Vermutung zahlreicher seltsamer Phänomene der Physik ist auf die Interpretation verschiedener mathematischer Lösungen derselben Gleichung zurückzuführen. Bis zum experimentellen Beweis kann jedoch niemand mit Sicherheit sagen, ob diese Lösungen in der Natur eine Entsprechung haben.
Eine wesentliche Frage bleibt: Was ist Antimaterie?
    Werfen wir einen Blick auf die Natur, auf die faszinierende Welt, in der wir leben, und ihren Motor, ihren Antrieb. Die Dinge in der Natur gehen nämlich nicht einfach ihren Weg, wie Sie in vielleicht gelegentlich in die nächste Kneipe gehen, wenn Ihnen nach einem Feierabendbier zu Mute ist. Die Bewegung der Natur in ihrer ganzen Vielfalt beruht auf dem Vorhandensein von Ungleichgewichten und einem natürlichen Drang nach Gleichgewicht. Wir brauchen keine physikalischen Theorien zu bemühen, um diese Aussage zu bestätigen. Ein kleiner Blick auf unser eigenes Leben reicht, um mindestens festzustellen, dass vorhergehende Annahme nicht ganz falsch sein kann. So essen wir, wenn wir Hunger haben. Oder balancieren so auf dem Fahrrad, dass wir nicht umfallen. Oder wir gehen ins Bett, wenn wir müde sind – oder die bessere Hälfte danach verlangt. Damit ein Ungleichgewicht in unserer Welt überhaupt erst entstehen kann, bedarf es zu jeder physikalischen Existenz eines passenden Gegenstücks. So egalisieren sich beispielsweise Protonen (positiv geladen) und Elektronen (negativ geladen). Oder die Erde gleicht die Anziehungskraft der Sonne durch eine (zumindest annähernd) elliptische Kreisbewegung aus, wodurch sie sich in einer mehr oder weniger konstanten Bahn halten kann 46 . Oder warme und kalte Meeresströmungen sorgen für ein einigermassen gleichmässiges Klima. In den letzten Jahren hat sich in der Physik der Gedanke der Symmetrie durchgesetzt, wonach zu allem ein Gegenstück existiert. Kalt und Warm. Plus und Minus. Anziehung und Abstossung. Insofern ist Antimaterie nichts anderes als das Gegenstück zur Materie. Die Elementarteilchen der Antimaterie sind genau umgekehrt geladen. Antielektronen (Positronen) besitzen eine positive Ladung und Antiprotonen eine negative Ladung. Die anderen Eigenschaften der Teilchen und ihrer Antiteilchen unterscheiden sich nicht. Antimaterie ist entgegen populärer Literatur keine weltfremde, unzugängliche Substanz, sondern das Konträr der Materie hinsichtlich der Teilchenladungen. Eines der grössten ungelösten Rätsel des Universums besteht in der Frage, weshalb die Erde, das Sonnensystem, die Galaxien und möglicherweise das gesamte Universum aus Materie bestehen und nicht aus Antimaterie. Weshalb konnten bisher keine Antimateriesonnen oder Antimateriegalaxien entdeckt werden?
    Eine berechtigte Frage. Wenn Sie darauf eine abschliessende Antwort finden, haben Sie den Nobelpreis (der immerhin mit 10 Millionen Schwedischer Krone dotiert ist) und eine persönliche Gratulation meiner Wenigkeit in der Tasche. Wenn wir aus dem Fenster schauen, sehen wir in der Regel Bäume, Strassen, Autos und vielleicht einen See oder sogar das Meer. Egal, wohin wir schauen. Alles, was wir erblicken, besteht aus Materie. Wenn wir mit einem Teleskop in die Tiefen des Weltalls spähen, sehen wir Planeten, Sterne und vielleicht sogar Galaxien. Egal, wohin wir schauen. Alles, was wir erblicken, besteht aus Materie. Wir können suchen, wo wir wollen. Wir werden nirgends auch nur einen Klumpen Antimaterie finden. Die Antimaterie liefert sich ein kosmisches Versteckspiel. Wo bitte ist da ein Gleichgewicht, wenn es im Universum mehr Sterne als Sandkörner am Meer gibt, aber keinen einzigen Klumpen Antimaterie?
46 Tatsächlich entfernt sich die Erde jährlich ungefähr 10 cm von der Sonne.
    Nun, wir können durchaus erklären, weshalb es im Universum keine Antimaterie gibt, oder wir zumindest noch keine Antimaterie entdeckt haben. Antimaterie und Materie haben nämlich entgegengesetzte Teilchenladungen. Das Elektron der Antimaterie (Positron) ist positiv geladen, das Elektron der Materie negativ. Wie wir wissen, ziehen sich positive und negative Ladungen an. Wenn irgendwo auf der Erde ein Klümpchen Antimaterie auftaucht, reagiert es sofort mit der Materie und setzt dabei gewaltige Energiemengen frei, die so genannte

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