Einzige Bedingung - Liebe
geschnitten und geschliffen ist. Dieser hier ist etwas ganz Besonderes, denn durch die ungewöhnliche Schleiftechnik kommt das Feuer besonders gut zur Geltung.“
„Ja, er ist ganz anders als die anderen“, meinte Petra. „Deshalb gefällt er mir ja auch so gut.“
„Und was spielt noch eine Rolle?“, fragte Colin.
„Dass der Stein absolut klar ist. Und die Farbe natürlich.“
„Aber man hat mir gesagt, dass die bläulichen Steine besonders wertvoll sind“, meldete Colin sich wieder. Er warf einen misstrauischen Blick auf den Ring, der Petra so besonders gefiel.
„Momentan, ja“, gab Ryan zu. „Aber auch Braun ist eine wunderschöne Farbe.“ Er suchte Jessicas Blick, die die großen braunen Augen errötend niederschlug. Dann sah er Petra wieder an und den Ring, den sie in der Hand hielt. „Dieser Stein kommt aus Janderra, einer Mine, die berühmt für ihre farbigen Diamanten ist. Das intensive Goldbraun dieses Steins ist allerdings sehr selten. Er wird immer etwas Besonderes sein.“
„So?“ Colin sah sich den Ring genauer an. „Aber wird nicht jeder denken, es sei ein Topas?“
Jessica nahm den Ring von Petras Handfläche und drehte ihn hin und her. „Ein Topas? Bei diesem Feuer?“
Colin sah die junge Frau an. „Und das ist der Ring, den du gern möchtest, Liebste?“
Petra nickte heftig. „Ja, er ist einmalig schön.“
„Du musst ihn dein ganzes Leben lang tragen, das weißt du.“
Sie stellte sich auf die Zehenspitzen und küsste ihn auf die Wange. „Ja. Ich werde ihn nie ablegen.“
Ryan warf schnell einen Blick auf Jessica, aber sie sah ihn nicht an, sondern sortierte die Ringe auf dem Tablett.
Er war eifersüchtig auf dieses Glück der beiden jungen Leute und fühlte gleichzeitig eine entsetzliche Leere. Aber dann hatte er sich wieder gefangen und ignorierte diese Gefühle.
7. KAPITEL
Auch Jessica sah dem jungen Paar nachdenklich hinterher, das strahlend und Hand in Hand den Laden verließ. Ryan hatte ihren Blick bemerkt. Was ihr wohl gerade durch den Kopf ging? Sie schien doch mit dem damaligen Arrangement, nicht zu heiraten, zufrieden gewesen zu sein.
Ob sich an dieser Einstellung etwas geändert hatte? Sehnte sie sich jetzt doch nach einem Ring am Finger?
„Woran denkst du?“, fragte er.
Sie lächelte kurz. „Situationen wie diese machen mir immer wieder klar, dass ich meinen Beruf liebe. Zwei Menschen, die den Mut haben, ein Leben zu zweit zu wagen, suchen und finden ein Symbol ihrer Liebe.“
„Jessica …“, begann Ryan.
„Ja?“ Ernst sah sie ihn an.
„Wegen gestern Nacht …“
„Gestern Nacht war gestern Nacht. Eine Nacht, die sich nicht wiederholen wird. Darauf haben wir uns geeinigt.“ Sie wandte sich ab und entfernte einen nicht vorhandenen Fleck auf dem makellosen Glastresen.
Offenbar wollte sie über das, was in der vergangenen Nacht geschehen war und ihn vollkommen umgehauen hatte, nicht sprechen. „Ja, das stimmt. Aber ich habe darüber nachgedacht und …“
„Ryan, was machst du denn hier?“
Mist. Ausgerechnet jetzt musste Kimberley durch diese Tür kommen!
„Ich dachte, du, Garth und Onkel Vincent fliegt heute nach Janderra?“
Entnervt wandte er sich zu seiner Schwester um. „Wir haben den Flug verschoben. Da die Show kurz bevorsteht, wollte ich lieber in Sydney bleiben.“ In Jessicas Nähe.
Kim blickte lächelnd zwischen ihrem Bruder und Jessica hin und her. „Ach so. Ich verstehe.“
Ryan warf ihr einen düsteren Blick zu. Kim irrte sich, wenn sie glaubte, er und Jessica hätten eine Zukunft. Denn sie hatte ja gerade klargestellt, dass es bei dieser einen Nacht bleiben würde, ihre Beziehung also endgültig zu Ende wäre.
„Holly kann leider nicht zu unserem Lunch kommen“, wandte sich Kimberley jetzt fröhlich an Jessica. „Aber ich werde mir aufschreiben, was sie wissen muss.“
„Ihr zwei hattet eine Verabredung zum Lunch?“, fragte Ryan überrascht.
Kimberley nickte. „Ja, drüben bei Flavio. Wir wollen noch einmal alles durchsprechen, bevor wir uns am Montagmorgen mit dem Eventmanager treffen.“
„Ich weiß. An dem Termin werde ich auch teilnehmen. Und wenn die Damen erlauben, komme ich mit zum Lunch. Denn was ihr über die Show zu sagen habt, möchte ich auch gern hören.“
Kimberley grinste kurz und warf dem Bruder unter gesenkten Lidern einen bedeutungsvollen Blick zu. Jessica allerdings sah nicht sehr erfreut aus.
Flavios Restaurant war klein, fein und zurzeit sehr „in“. Es war im toskanischen
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