Einzige Bedingung - Liebe
widerstehen, sich auf die Bettkante zu setzen und diese sexy Beine zu streicheln.
Am Tag der Beerdigung seines Vaters hatten sie sich zum letzten Mal in seinem Penthouse geliebt. Am Abend hatte sie ihn verlassen, weil er sie beschuldigt hatte, die Geliebte seines Vaters gewesen zu sein. Tief in seinem Herzen war er jetzt davon überzeugt, dass er sich geirrt hatte. Aber er konnte immer noch nicht begreifen, warum sie seine Beschuldigungen nicht einfach zurückgewiesen hatte. Er hätte ihr sofort geglaubt. Stattdessen hatte sie ihn verlassen, und er hatte sich gewundert, wie sehr er darunter gelitten hatte.
Er wollte sie zurückhaben.
Das, was letzte Nacht passiert war, war ein weiterer Schritt in einem sorgfältig ausgetüftelten Plan gewesen. Aber dann hatte sie ihn mit ihrer Leidenschaft überrascht, und er hatte sehr viel mehr davon gehabt, als er gedacht hatte. Schon bei dem Gedanken an ihre wilden Liebesspiele wurde er wieder hart. Sollte er sie aufwecken und noch einmal …?
Doch dann fiel sein Blick auf den Radiowecker, der auf dem Nachttisch stand. Keine Zeit mehr. Er musste zurück in sein Zimmer, duschen und sich etwas Frisches anziehen, und dann musste er los. Kimberley und Ric warteten im Flughafen auf ihn. Sie wollten zusammen nach Sydney fliegen, um rechtzeitig zu der wöchentlichen Finanzsitzung zurück zu sein.
Blassrosa drang das erste Licht durch die Fensterscheiben. Wieder blickte er auf die schlafende Frau und musste an den kurzen Wortwechsel auf der Tanzfläche denken.
„Lass das, Ryan“, hatte Jessica gesagt.
„Warum?“, hatte er fragen müssen.
„Jeder wird glauben, dass wir ein Paar sind“, hatte sie geantwortet und sich in seinen Armen versteift.
Und er hatte sie noch fester umschlungen, weil er fürchtete, dass sie ihm entglitt, und gesagt: „Vielleicht ist das keine schlechte Idee.“
„Nein!“ Das klang endgültig. „Dazu ist es jetzt zu spät.“
Er fürchtete, dass Jessica, anders als er, bedauerte, was letzte Nacht geschehen war. Traurig blickte er auf sie herunter. Er wollte sie zum Abschied küssen, doch dann entschied er sich dagegen. Bevor sie aufwachte, sollte er verschwunden sein. Denn die Reue in ihren Augen zu lesen wäre zu bitter für ihn.
Jessica öffnete die Augen und blinzelte in den hellen Sonnenschein, der ungehindert durch die großen Fenster drang. Es war totenstill. Kein Rauschen der Dusche war zu hören, kein Brummen eines elektrischen Rasierapparats.
Kein Laut. Sie stützte sich auf die Ellbogen. „Ryan?“
Keine Antwort. Sie ließ sich wieder zurücksinken.
Er war gegangen. Sie war wieder allein.
Schnell stand sie auf und ging zur Frisierkommode. Kein Zettel. Keine Nachricht.
Mit schleppenden Schritten ging sie ins Bad und trat unter die Dusche. Erst nach geraumer Zeit erwachte sie aus ihrer Starre und seifte sich ein.
Nachdem sie geduscht hatte, zog sie das an, was ihr als Erstes in die Hand fiel, eine dunkle Hose und ein hellgrünes Top. Alles andere stopfte sie in ihre Reisetasche, strich sich dann das noch feuchte Haar zurück und verließ den Raum.
Unten im Frühstücksraum nahm sie sich ein Glas Orangensaft und griff dann nach einer Zeitung.
Sie blätterte sie schnell durch, doch als sie die Seite mit den Gesellschaftsnachrichten aufschlug, erstarrte sie. Sie blickte in ihr eigenes lächelndes Gesicht.
Ryans Romanze während des Rennens war das Bild übertitelt, und das in dicken schwarzen Buchstaben! Jessica hätte sich am liebsten geohrfeigt. Warum musste sie ihn auch so anstrahlen wie eine liebeskranke Kuh? Kein Wunder, dass der Reporter einen falschen Eindruck gewonnen hatte.
Das hatte ihr gerade noch gefehlt! In wenigen Wochen würde sie ihre Schwangerschaft nicht mehr verheimlichen können, und dann war klar, was geschehen würde. Natürlich würde man munkeln, dass es Ryans Baby war, das sie erwartete.
Der Artikel selbst untermauerte noch alle möglichen Spekulationen über ihre Beziehung. Zum Beispiel die Tatsache, dass sie für Ryan arbeitete. Dann ging es natürlich wieder um Howards Tod, sein schockierendes Testament und auch darum, dass Ryan Miramare nicht geerbt hatte. Unter dem Artikel war noch ein ausgeblichenes Foto abgedruckt, das James, Ryan und seine Mutter zeigte, die Baby Kimberley auf dem Schoß hielt.
Das Ganze musste der wahre Albtraum für Ryan sein.
Natürlich fehlte auch die Liste der Frauen nicht, mit denen Ryan einmal „befreundet“ gewesen war, meist Töchter der Golffreunde seines Vaters. Und
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