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Einzige Bedingung - Liebe

Einzige Bedingung - Liebe

Titel: Einzige Bedingung - Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tessa Radley
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ich. Tante Sonya war auch da, ich glaube, sie war damals schwanger mit Dani.“
    „Und wo war Howard?“
    „In der Firma.“
    Typisch. Über den Rand ihrer Teetasse hinweg warf sie Ryan einen skeptischen Blick zu.
    „Aber er wollte einen Tag vor Mutters Geburtstag dazustoßen“, verteidigte Ryan den Vater gegen den unausgesprochenen Vorwurf.
    Jessica nickte nur. Sie sah, wie schwer es Ryan fiel, über dieses Thema zu sprechen. Wahrscheinlich war es für ihn das erste Mal. Denn sein Vater hasste jedes Zeichen von Schwäche. Und so hatte der Sohn dieses schreckliche Ereignis tief in sich begraben und das hilflose Kind, das er damals gewesen war, buchstäblich mundtot gemacht. Aber war es nicht besser, endlich alles herauszulassen? „Hat deine Mutter sich genau an ihrem Geburtstag das Leben genommen?“
    „Nein, zwei Wochen vorher. So musste Dad auch früher kommen, als er geplant hatte.“
    Ein Jahr früher hatte Ursula ihren Geburtstag hier in Miramare gefeiert. Und an dem Abend war das berühmte Blackstone-Halsband gestohlen worden.
    „Wie …“ Jessica wollte Ryan fragen, wie alt er damals gewesen war, aber er unterbrach sie.
    „Wie sie es gemacht hat, willst du wissen? Normalerweise ging Mutter morgens schon vor dem Frühstück schwimmen. So auch an diesem bewussten Morgen. Als sie dann nicht zum Frühstück kam, hat man nach ihr gesucht und sie schließlich auch gefunden. Anfangs dachten alle, es sei ein Unfall gewesen, aber dann fand Tante Sonya den Zettel, den sie hinterlassen hatte. Hinterher wurde alles vertuscht, und Vater sprach immer nur von einem Unglück.
    Die Presse allerdings ließ sich nicht beschwichtigen. Wann immer etwas über die Familie in der Zeitung steht, wird auch heute noch über den Tod von Ursula Blackstone spekuliert.“
    „Ich wollte eigentlich nur wissen, wie alt du damals warst.“ Nicht dass er dachte, sie wollte unbedingt all diese grausamen Einzelheiten hören.
    „Ich war drei, kann also überhaupt nichts bewusst erinnern. Ich entsinne mich nur an ein unbestimmtes Gefühl der Leere. Und manchmal ist es ein bestimmter Geruch oder ein Geräusch, das irgendetwas in mir wachruft, was ich aber nicht greifen kann.“
    „Wie furchtbar traurig das alles ist.“
    „Kimberley war damals vier. Sie erinnert ein bisschen mehr.“
    Seiner Stimme war anzumerken, wie hart es für ihn war, über dieses Thema zu sprechen. Jessica sah wieder den kleinen Jungen vor sich, wie er am Gitter stand und auf die Mutter wartete. Wie schrecklich musste es sein, dass er sich noch nicht einmal mehr an sie erinnern konnte.
    „Ryan“, Marcie trat auf die Terrasse hinaus, „deine Besucher sind gerade gekommen. Soll ich sie hereinbitten?“
    „Mehr als einer? Ich dachte, es kommt nur der Gutachter. Aber natürlich, Marcie, lass sie hereinkommen.“ Ryan stand auf. „Bleib ruhig hier, Jessica, und genieß die Sonne. Außerdem hast du die Hefeschnecken noch nicht probiert, und du willst doch Marcie nicht beleidigen. Ich sollte bald wieder zurück sein.“
    „Gut.“ Jessica lehnte sich zurück und betrachtete den weitläufigen Garten, in dem Ryan als Kind gespielt hatte. Unwillkürlich musste sie an sein Kind denken, das in ihr heranwuchs. Und sofort meldete sich ihr schlechtes Gewissen.
    Sie wusste, sie musste Ryan bald erzählen, dass sie schwanger war. Denn sie konnte es nicht mehr sehr viel länger verheimlichen. Solange es ging, hatte sie es hinausgeschoben, denn sie befürchtete, er würde sie zu einer Abtreibung zwingen. Aber dieser Termin lag jetzt hinter ihr. Die Schwangerschaft war schon zu weit fortgeschritten.
    Doch wenn sie es ihm sagte, dann würde er sich von ihr abwenden, und davor hatte sie Angst. Denn gerade in den letzten Wochen war er sehr viel aufmerksamer und liebenswürdiger ihr gegenüber.
    Als Ryan zurückkam, war sie ein bisschen benommen von der heißen Sonne. Außerdem hatte sie bereits zwei Schnecken gegessen. Vielleicht sollte sie am nächsten Morgen einfach mal nicht auf die Waage steigen? In der letzten Zeit aß sie einfach zu viel. Wenn sie nicht aufpasste, war sie bald rund wie eine Kugel.
    „Das wäre erledigt.“ Ryan ließ sich wieder auf seinen Stuhl fallen. „Der Gutachter hat gleich jemanden von der Bank mitgebracht. Der meinte allerdings, dass wir mit der Hypothek erst rechnen können, wenn James als eigentlicher Erbe zustimmt. Also müssen wir wahrscheinlich bis August warten, da ich dann als rechtmäßiger Nachfolger den Vertrag unterzeichnen

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