Einzige Bedingung - Liebe
und ließ sich auf dem weichen Gras nieder. Weit erstreckte sich die Bucht vor ihnen. Außer dem schrillen Schrei der Möwen war nichts zu hören.
Jessica nahm sich eine Flasche Ingwerbier und aß mit großem Appetit ein Lachssandwich. Dann stützte sie sich auf einem Ellbogen ab und blickte auf Ryan herunter, der ausgestreckt im Gras lag, die Hände unter dem Kopf verschränkt. „Was passiert eigentlich mit dem Strandhaus, jetzt, wo dein Vater nicht mehr lebt?“
„Laut Testament bekomme ich es. Und ich werde es so schnell wie möglich verkaufen.“
„Tatsächlich?“
Fragend sah er sie an. „Du würdest es nicht verkaufen an meiner Stelle?“
„Ich weiß nicht. Ich kann mir vorstellen, dass du hier von bösen Erinnerungen eingeholt wirst. Aber du hattest hier doch auch glückliche Zeiten mit Mutter und Schwester. Vielleicht solltest du nichts überstürzen.“
„Vielleicht sollte ich wirklich noch etwas warten. Es sei denn, wir brauchen ganz schnell Geld, um Matts feindliche Übernahme abzuwehren.“
Wieder Matt Hammond. Jessica blickte auf das Gesicht, das sie so sehr liebte, und wünschte, Ryan wäre seinem Vater nicht so ähnlich. „Findest du nicht, dass die Blackstones und die Hammonds endlich die alte Fehde beenden sollten, bevor sie noch mehr Unglück über die Familien bringt?“
„Von mir aus gern.“
Das war doch schon mal ein guter Anfang. Vielleicht war Ryan doch anders als sein Vater.
„Aber nur, wenn Matt Hammond aufhört, unsere Aktien aufzukaufen. Und wenn sein Vater zugibt, die Blackstone Rose gestohlen zu haben, und sich dafür entschuldigt. Außerdem muss Matt Hammond den ersten Schritt tun.“
Ryan war seinem Vater wohl doch sehr ähnlich.
Matt Hammond muss den ersten Schritt tun.
Die ganze Nacht konnte Jessica kaum schlafen, weil sie immer an diese Worte denken musste. Entschlossen griff sie am nächsten Morgen zum Telefon, bevor sie es sich wieder anders überlegen konnte. Ryan würde sicher mit dem einverstanden sein, was sie jetzt tun wollte. Das sagte sie sich immer wieder. Ihr Herz schlug wie verrückt, als sie die Nummer wählte.
„Matt Hammond, bitte.“
Wenn Matt bereit war, zur Eröffnung der Show zu kommen, dann wäre damit vielleicht schon der erste Schritt getan. Und möglicherweise würde Ryan dann nicht so unnachgiebig auf seinen anderen Forderungen beharren, vor allem wenn Kim ihm gut zuredete. Und dieser lächerliche „Rosenkrieg“ hätte endlich ein Ende.
Als man ihr sagte, dass Matt in einer Sitzung sei und nicht ans Telefon kommen könne, war Jessica erst einmal erleichtert. Sie bat darum, ihm auszurichten, er möge sie zurückrufen. Als sie den Hörer wieder auflegte, zitterte sie vor Anspannung. Und wenn Ryan nun wütend wurde, weil sie sich einmischte?
Doch als sie den Katalog durchblätterte und die wunderbaren Arbeiten der begabten Designer sah und sie andererseits an die kostbaren Perlen dachte, für die das House of Hammond berühmt war, da kam ihr wieder ihre Lieblingsvision in den Sinn. Irgendwie war sie mehr denn je davon überzeugt, dass sie zu verwirklichen war. Und dass Xander Safin derjenige war, der mit seiner Arbeit dieser Vision ein Gesicht geben konnte.
Der Vormittag ging im Nu vorüber. Jessica telefonierte gerade mit ihrer Mutter und meldete sich bei ihr zum Dinner an, als die Tür aufging und Ryan hereinkam. Er zog sich einen Stuhl heran, drehte ihn um, setzte sich rittlings darauf und strahlte Jessica an.
Sofort beschleunigte sich ihr Puls, und sie beendete das Gespräch mit ihrer Mutter ziemlich schnell. Doch noch bevor sie Ryan begrüßen konnte, klingelte das Telefon erneut. Sie bedeutete Ryan mit einer Geste, sitzen zu bleiben, und nahm den Hörer ab.
„Miss Cotter?“
Die Stimme war tief und hatte einen neuseeländischen Akzent. Ihr stockte der Atem. „Jessica, bitte. Kann ich Sie etwas später zurückrufen?“ Sie blickte Ryan nervös an. Er zwinkerte ihr lächelnd zu.
„Leider nicht. Ich muss gleich los und bin die nächsten Tage nicht zu ereichen.“
Mist! Warum musste Matt gerade jetzt anrufen?
Sie holte tief Luft. „Ich möchte Ihnen einen Vorschlag machen. Ich habe gehört, Sie haben eine Quelle für besonders schöne Perlen?“
„Kann schon sein.“
Lächelte er dabei? Hörte sich beinahe so an. Vielleicht war alles doch nicht so schwierig, wie sie befürchtet hatte. „Ich will offen zu Ihnen sein. Schon seit längerer Zeit versuche ich an Perlen heranzukommen, die Blackstones Ansprüchen
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