Einzige Bedingung - Liebe
Firma eingesetzt.“ Sie lehnte sich zurück und beschattete die Augen mit der Hand, während sie Ryan musterte.
„Er hat mir nie verziehen, dass ich damals nach Südafrika gegangen bin, als Ric in den Vorstand berufen wurde.“
„Ja, er ging offenbar sehr hart und streng mit seinen Kindern um. Ich bin sicher, diesen Fehler wirst du nie machen.“ Sie konnte sich ein ironisches Lächeln nicht verkneifen.
„Ganz bestimmt nicht. Denn ich will keine Kinder und werde nie welche haben.“
„Ich weiß, das hast du mir gesagt. Keine Katzen, keine Kinder, keine Presse, kein Ehering.“
„Daran erinnerst du dich?“
„Aber natürlich. Wie könnte ich das vergessen. Aber wenn du Miramare erbst“, das musste sie einfach sagen, „dann wirst du das vielleicht noch einmal überdenken. Denn dann brauchst du eine Frau und Kinder, um die Tradition fortzusetzen.“
„Nicht unbedingt. Dann werde ich eben mit der Tradition brechen.“
Und ich wäre sowieso nicht die richtige Frau für dieses Haus, dachte Jessica, und sie erinnerte sich, was er damals zu seiner Schwester gesagt hatte. Wie kommst du auf die Idee, dass ich eine Frau wie Jessica will?
„Ja, denn du bist kein Mann für die Ehe.“
Erst wirkte er verblüfft, dann fasste er sich. „Das muss man dir lassen, Jess. Du hast die Spielregeln immer verstanden.“
Das tat weh. „Ja, stimmt. Und nachdem ich dieses Haus hier gesehen habe, bin ich ziemlich sicher, dass ich Reißaus genommen hätte, wenn ich hier hätte leben sollen. Also, keine Sorge, ich bin keine Gefahr.“
Er lachte nicht, wie sie eigentlich erwartet hatte, noch schmunzelte er. Glücklicherweise kam Marcie in diesem Augenblick und stellte eine Kanne Tee, Tassen und einen Teller mit Hefeschnecken vor sie hin.
„Danke, Marcie.“
Sowie Marcie sie wieder allein gelassen hatte, griff Jessica nach der Kanne und schenkte ihnen ein, goss einen tüchtigen Schuss Milch nach und reichte Ryan eine Tasse.
Dann lehnte sie sich zurück, nahm einen Schluck und betrachtete Ryan nachdenklich. „Ich kann mir vorstellen, wie schrecklich es für deine Familie war, immer wieder zu hoffen, dass James gefunden wird, und dann enttäuscht zu werden.“
„Mein Vater hat jede Spur verfolgt, auch wenn sie noch so abwegig war. Selbst wenn sich Leute meldeten und behaupteten, sie hätten das zweite Gesicht und hätten Kontakt mit ihm aufgenommen.“ Traurig schüttelte er den Kopf. „In allen anderen Dingen war Vater nüchtern und ein vollkommener Realist. Aber wenn es um James ging …“
Howards Besessenheit musste schwer für die beiden anderen Kinder gewesen sein. Kein Wunder, dass Ryan immer in dem Wahn gelebt hatte, er könnte dem toten Bruder nie das Wasser reichen. Aber Jessica konnte auch Howards Verzweiflung verstehen. Und die von Ursula, die das Kind neun Monate ausgetragen hatte. Ein unvorstellbarer Gedanke. Wieder musste Jessica sich zwingen, nicht die Hand auf den etwas runderen Bauch zu legen, den das lockere Top kaum verbarg. Schon bei dem Gedanken, ihr ungeborenes Kind zu verlieren, überlief es sie eiskalt.
„Es muss schrecklich für deine Mutter gewesen sein, bei jedem Anruf wieder neue Hoffnung zu schöpfen“, sagte sie leise.
„Wahrscheinlich. Deshalb war sie es auch, die eines Tages die Suche für abgeschlossen erklärte. Sie hielt es einfach nicht mehr aus. Sie gab eine Gedenktafel in Auftrag, aber Vater bestand darauf, dass nur das Geburtsdatum von James eingraviert wurde.“
Er stellte die Teetasse wieder ab. „Aber Dad hatte wenigstens etwas zu tun, was ihn ablenkte. Er führte die Suche nach James fort und baute damals das Unternehmen auf. Mutter hatte gar nichts außer ihrem regelmäßigen Besuch auf dem Friedhof und der Pflege der Rosenstöcke, die sie um die Gedenktafel herum hatte pflanzen lassen. Schließlich konnte sie nicht mehr.“
„Aber sie hatte doch noch zwei andere Kinder.“ Plötzlich verstand Jessica, weshalb Blackstone Diamonds so wichtig für Ryan war. Da er von James’ Tod überzeugt war, konnte er die Suche des Vaters nicht fortführen. Aber er konnte das Lebenswerk des Vaters weiter ausbauen und die Firma ganz in seinem Sinn vergrößern und profitabler machen.
„Sie hat sich ertränkt. Während wir in unserem Ferienhaus an der Byron Bucht waren.“
„Ihr wart da in den Ferien, als eure Mutter sich das Leben nahm?“ Wie konnte sie als Mutter nur so etwas tun?
Ryan nickte. Sein Gesicht sah aus wie eine Maske. „Ja, drei Wochen. Mutter, Kimberley und
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