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Eisberg

Titel: Eisberg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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gelassen. »Die Geschichte, die ich Ihnen auf der
Catawaba
verzapft habe, war bis auf einen Punkt wahr – ich habe die
Lax
durch die
Nowgorod
ersetzt. Fyries Yacht besaß natürlich keine hochwertige elektronische Ausrüstung und auch keine anderen getarnten technischen Einrichtungen für Spionagezwecke. Die Ladung bestand aus acht erstklassigen Ingenieuren und Wissenschaftlern der
Fyrie Mining Limited,
die auf dem Weg nach New York waren, um geheime Verhandlungen mit zwei hochgestellten Leuten der Abwehr zu führen. Irgendwo an Bord – vielleicht in diesem Raum – befand sich eine Mappe mit wichtigen Unterlagen, einem wissenschaftlichen Forschungsbericht über den Meeresboden. Was Fyries Leute auf dem Meeresgrund entdeckt hatten und wo das geschehen war, ist unbekannt. Aber offensichtlich war es für viele von höchster Bedeutung. Unsere eigene Abwehr war wild darauf, Fyries Material in die Hände zu bekommen. Und die Russen genauso; sie scheuten keine Anstrengung, um in den Besitz desselben zu gelangen.«
    »Die letzte Bemerkung erklärt eine ganze Menge«, warf Koski ein.
    »Wie meinen Sie das?«
    Koski wechselte einen wissenden Blick mit Dover. »Wir waren eines der Schiffe, die damals nach der
Lax
suchten – es war die erste Patrouille der
Catawaba.
Dabei kreuzten wir alle Nase lang das Kielwasser eines russischen Schiffes. Wir waren allerdings so eitel anzunehmen, daß die bloß beobachten wollten, wie unser Suchkommando arbeitete. Jetzt stellt sich heraus, daß sie ebenfalls hinter der
Lax
her waren.«
    »Der Grund, weshalb wir uns in Ihre Arbeit hier eingemischt haben, hängt übrigens eng damit zusammen«, ergänzte Dover. »Zehn Minuten, nachdem Sie und Dr. Hunnewell die Landeplattform verlassen hatten, erhielten wir eine Nachricht vom Hauptquartier der Coast Guard, daß ein russisches U-Boot sich in der Gegend des Eisfeldes herumtreibt. Wir wollten Sie warnen, aber haben Sie nicht mehr erreicht.«
    »Das ist kein Wunder«, unterbrach ihn Pitt. »Wir mußten unbedingt völlige Funkstille einhalten, nachdem wir Kurs auf das Wrack genommen hatten. Zur Sicherheit habe ich das Funkgerät abgeschaltet. Wir konnten weder senden noch empfangen.«
    »Nachdem Commander Koski das Hauptquartier unterrichtet hatte, daß wir Ihren Hubschrauber nicht erreichen konnten«, fuhr Dover fort, »gab man uns strengen Befehl, Ihnen zu folgen. Wir sollten Sie unterstützen, falls das U-Boot sich mausig machte.«
    »Wie haben Sie uns gefunden?« fragte Pitt.
    »Wir waren noch an keinen zwei Eisbergen vorbei, als wir schon Ihren gelben Helikopter entdeckten. Er stand wie ein Kanarienvogel auf einem Bettuch da.«
    Pitt und Hunnewell sahen einander an und begannen zu lachen.
    »Was gibt es zu lachen?« fragte Koski neugierig.
    »Sie hatten Glück, ein einfaches, gewöhnliches, unwahrscheinliches Glück«, sagte Pitt heiter.
    »Wir sind drei Stunden lang wie die Verrückten durch die Gegend geflogen, bevor wir diesen schwimmenden Eispalast gefunden haben. Und Sie haben ihn fünf Minuten, nachdem Sie zu suchen begonnen haben, entdeckt.« Pitt unterrichtete Koski und Dover kurz über den Eisberg, mit dem man sie geködert hatte, und über das Zusammentreffen mit den Russen.
    »Grundgütiger Himmel«, murmelte Dover. »Wollen Sie damit sagen, daß wir nicht die ersten sind, die den Fuß auf diesen Eisberg setzten?«
    »Das sind wir auf keinen Fall«, erwiderte Pitt. »Die Farbmarkierung der Eispatrouille ist abgekratzt worden, und Hunnewell und ich haben in fast jeder Kabine des Schiffes Fußspuren gefunden. Und dann, was dem Ganzen seinen makabren Anstrich gibt …«
    »Das Feuer?«
    »Das Feuer.«
    »Kann das kein Zufall sein? Feuer ist auf Schiffen ausgebrochen, schon als die ersten Schilfboote vor Tausenden von Jahren herumschwammen.«
    »Mord hat es noch weit früher gegeben.«
    »Mord!« wiederholte Koski zögernd. »Sagten Sie Mord?«
    »Mit einem dicken, großen M.«
    »Wenn man von dem ganz ungewöhnlichen Ausmaß der Zerstörung absieht, dann habe ich nichts beobachtet, was ich während meiner Dienstzeit bei der Coast Guard nicht auf wenigstens acht anderen ausgebrannten Schiffen gesehen habe – Leichen, ausgeglühter Stahl und all solcher Krempel. Natürlich respektiere ich Ihre Meinung als Offizier der Air Force; aber wie kommen Sie zu der Ansicht, dieses Schiff unterscheide sich von anderen?«
    Pitt überhörte Koskis spitze Bemerkung. »Es ist alles zu perfekt. Der Funker liegt im Funkraum, die beiden

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