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Eisberg

Titel: Eisberg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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überprüfen. »Ich hätte schon früher nach Norden abbiegen können, aber ich wollte mir die Küste anschauen.«
    »Wir haben die
Catawaba
vor sechs Stunden und 45 Minuten verlassen. Keine schlechte Leistung!«
    »Wir hätten wahrscheinlich noch viel weniger Zeit gebraucht, wenn uns der zusätzliche Benzintank nicht so behindert hätte.«
    »Ohne ihn wären wir jetzt irgendwo dahinten und würden versuchen, die fehlenden 750 Kilometer bis zur Küste zu schwimmen.«
    Pitt grinste. »Wir hätten immer noch der Coast Guard einen Seenotruf schicken können.«
    »Nach der Laune zu urteilen, die Commander Koski hatte, als wir abflogen, bezweifle ich ein für allemal, daß er auch nur einen Finger für uns rühren würde, selbst wenn wir in einer Badewanne ertränken und er den Stöpsel in der Hand hätte.«
    »Ganz egal, was Koski von mir hält, ich würde sofort für ihn als Admiral stimmen. Ich halte ihn für einen verdammt ordentlichen Kerl.«
    »Sie haben eine drollige Art, Ihre Bewunderung auszudrücken«, bemerkte Hunnewell trocken. »Bis auf Ihre scharfsinnige Schlußfolgerung mit dem Flammenwerfer – ich fand das übrigens fabelhaft – haben Sie ihm doch nicht das geringste erzählt.«
    »Wir haben ihm, soweit es ging, die Wahrheit gesagt. Alles andere wäre zu fünfzig Prozent reine Spekulation gewesen. Die einzige handgreifliche Tatsache, die wir ihm verschwiegen haben, war der Name von Fyries Entdeckung.«
    »Zirkonium.« Hunnewell sah gedankenverloren in die Ferne. »Ordnungszahl 40!«
    »Ich bin mit knapper Not durch meine Geologieklasse gekommen«, gestand Pitt lächelnd. »Warum Zirkonium? Warum ist es einen Massenmord wert?«
    »Aufbereitetes Zirkonium ist für den Bau von Atomkraftwerken von großer Bedeutung. Es absorbiert so gut wie keine Strahlung. Jedes Land der Erde, das Atomforschung betreibt, würde wer weiß was darum geben, waggonweise darüber verfügen zu können. Admiral Sandecker ist sicher, wenn Fyrie und seine Crew tatsächlich eine reiche Zirkoniumfundstelle entdeckt haben, dann liegt sie so dicht unter der Meeresoberfläche, daß sie wirtschaftlich ausgebeutet werden kann.«
    Pitt drehte sich zur Seite und schaute aus der Kugel des Cockpits auf das Ultramarinblau, das sich wie dunkle Seide gegen Süden erstreckte. Ein Fischkutter, gefolgt von mehreren kleinen Booten, stach in See. Die kleinen Schiffe bewegten sich so ruhig, als glitten sie über einen blau getönten Spiegel. Pitt nahm sie kaum wahr, so sehr kreisten seine Gedanken um das seltsame Element, das dort unten unter dem kalten Wasser lag. »Ein Wahnsinnsunternehmen«, sagte er, gerade noch laut genug, daß ihn Hunnewell über dem Dröhnen der Maschine verstand. »Roherze aus dem Meeresboden zu fördern bringt wahnsinnige Probleme mit sich.«
    »Aber sie sind nicht unüberwindlich.
Fyrie Limited
hat die führenden Fachleute der Welt für Unterwasserbergbau unter Vertrag. Damit hat Kristjan Fyrie sein Imperium begründet: Er hat vor der Küste Afrikas nach Diamanten geschürft.« In Hunnewells Stimme klang Bewunderung mit. »Er war erst achtzehn Jahre alt und Matrose auf einem alten griechischen Frachter, als er in Beira, einem kleinen Hafen an der Küste von Mozambique, von Bord ging. Es dauerte nicht lange, da packte ihn das Diamantenfieber. Es herrschte damals ein großer Diamantenboom, aber die großen Trusts hatten alle ergiebigen Fundstätten aufgekauft. Fyrie war jedoch anders als die anderen; er war klug und kreativ. Wenn man Diamanten an Land keine drei Kilometer von der Küste entfernt findet, überlegte er sich, warum soll es dann keine unter Wasser auf dem Festlandsockel geben? Also tauchte er fünf Monate lang täglich im warmen Wasser des Indischen Ozeans, bis er ein Stück Meeresboden gefunden hatte, das erfolgversprechend aussah. Nun drehte es sich darum, Geld aufzutreiben, um die nötige Schürfausrüstung zu finanzieren. Als Fyrie in Afrika an Land ging, besaß er nichts außer den Kleidern, die er auf dem Leib trug. Sich an die einheimischen weißen Kapitalisten zu wenden, wäre das Allerdümmste gewesen. Sie hätten alles an sich gerissen und ihm nichts übriggelassen.«
    »Ein Prozent von etwas ist oft besser als neunundneunzig Prozent von nichts«, warf Pitt ein.
    »Kristjan Fyrie war da andrer Meinung«, entgegnete Hunnewell. »Er besaß den echt isländischen Sinn für Prinzipien – Gewinne sollten geteilt, aber nicht verschenkt werden. Er wandte sich an die schwarzen Bewohner Mozambiques und bewog

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