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Eisberg

Titel: Eisberg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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in die Augen biß, war das eine fast unlösbare Aufgabe. Er drosselte die Geschwindigkeit und versuchte mit letzter Anstrengung, die unsichtbare Kraft zu verringern, die seinen Körper in den Sitz preßte.
    Der schwarze Jäger kam wieder herangerast, doch diesmal war Pitt darauf vorbereitet. Er bremste die
Ulysses
abrupt ab, blieb einen Augenblick in der Luft stehen und stieg dann unvermittelt in die Höhe. Der Trick funktionierte. Der Jäger schoß unter Pitt vorbei und schaffte es nicht, das Maschinengewehr neu einzustellen. Pitt gelang es noch zweimal, seinen Verfolger abzuschütteln, doch es war nur eine Frage der Zeit, bis die technische Überlegenheit des Jägers die sich rapide erschöpfende Trickkiste Pitts aufwog.
    Pitt machte sich nichts vor. Es gab kein Entkommen; der Jäger hatte alle Vorteile auf seiner Seite. Ein grimmiger Ausdruck machte Pitts Augen stahlhart, als er mit dem Helikopter auf eine Höhe von nur sechs Metern über der Wasseroberfläche ging. Es gibt keine Hoffnung auf einen Sieg; aber es gibt eine winzige Chance, eine von eins zu einer Million, dachte Pitt, für ein Unentschieden. Er musterte das tintenschwarze Flugzeug, als er sich für die letzte Runde bereit machte. Jetzt war nichts mehr zu hören als der ungesunde Klang von Stahlmantelgeschossen, die durch die dünne Haut der
Ulysses
peitschten. Pitt brachte den kleinen wehrlosen Hubschrauber in eine ruhige Lage und schwebte, als der Jet wie ein Raubvogel auf ihn herabstieß, direkt auf ihn zu.
    Der Schütze, der bäuchlings aus einer offenen Tür des Laderaums schoß, blieb diesmal eiskalt. Er feuerte einfach eine Garbe nach der anderen in die Luft und wartete, bis der Abstand zwischen dem Jäger und der
Ulysses
sich so verringert hatte, daß der Hubschrauber automatisch getroffen werden mußte. Die Schwelle zum Tod war nur noch dreißig Meter entfernt. Pitts Körper spannte sich in Erwartung des Zusammenpralls; dann warf er die
Ulysses
direkt in das angreifende Flugzeug hinein. Die Rotorblätter zerbarsten, als sie durch das Höhenruder des Jägers schnitten. Pitt schaltete instinktiv die Zündung aus, als die Turbine, von den Rotorblättern nicht mehr gebremst, wie wild aufheulte. Dann verstummte der Lärm, und am Himmel herrschte Ruhe; nur der Wind pfiff noch um Pitts Ohren.
    Er sah den Jäger ein letztesmal, bevor dieser kopfüber ins Meer stürzte, während das Heck wie ein gebrochener Arm herabhing. Pitt und der bewußtlose Dr. Hunnewell waren nicht viel besser dran. Alles, was sie tun konnten, war zu warten, bis der verstümmelte Hubschrauber wie ein Stein in das kalte Wasser des Atlantiks stürzen würde.
    Der Aufprall war weit schlimmer, als Pitt angenommen hatte. Die
Ulysses
stürzte seitlich in die Brandung, knapp ein halbes Fußballfeld von der Küste entfernt. Das Wasser war hier zwei Meter tief. Pitts Kopf wurde zur Seite geschleudert, prallte an den Türrahmen, und Pitt fiel in den Strudel der Dunkelheit. Zum Glück brachte ihn der qualvolle Schock des eisigen Wassers halb wieder zum Bewußtsein. Ihn überliefen Wellen von Übelkeit, und er wußte, daß er nur um Haaresbreite davon entfernt war, alles zur Hölle zu wünschen und für immer einzuschlafen.
    Mit schmerzverzerrtem Gesicht löste Pitt seinen Gurt und die Schultersicherung, holte gerade noch einmal tief Luft, bevor der Hubschrauber von einem großen Brecher überrollt wurde, dann machte er schnell den ohnmächtigen Hunnewell los und hob seinen Kopf über das brodelnde Wasser. In diesem Moment glitt Pitt aus, verlor das Gleichgewicht, und eine gewaltige Welle stieß ihn aus dem Helikopter in die Brandung. Er hielt Hunnewell mit einem Rettungsgriff am Mantelkragen gepackt und kämpfte mit der rollenden Woge, die ihn auf die Küste zu spülte und ihn immer wieder auf den felsigen Meeresgrund stieß.
    Sollte Pitt sich jemals überlegt haben, wie es wohl sein müßte zu ertrinken, jetzt hatte er eine handfeste Vorstellung davon. Das eiskalte Wasser brannte auf seiner Haut wie die Stiche von einer Million Bienen, seine Trommelfelle platzten beinahe, in seinem Kopf tobte ein riesiger quälender Schmerz; seine Nase füllte sich mit Wasser, das wie ein Messer in seine Stirnhöhle stach, und das dünne Gewebe seiner Lungen fühlte sich an, als wäre es in Salpetersäure getaucht worden. Endlich, nachdem seine Knie an den Steinen aufgeschlagen waren, gelang es ihm unter großer Anstrengung, sich aufzurichten. Er streckte seinen Kopf dankbar in die reine isländische

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