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Eisberg

Titel: Eisberg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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Rechenzentren. Man hat die Computer der NASA, die eigentlich für unsere Raumfahrtprojekte bestimmt sind, schon für alles mögliche verwendet, von der Auswertung von Kriminalstatistiken bis zur Entwicklung besserer medizinischer Verfahren. Mit Hilfe eines Computers jenes Land oder jenes Gebiet zu bestimmen, das die besten Voraussetzungen mitbringt, verwandelt zu werden, und darüber hinaus auch die richtigen Programme für dieses Ziel zu entwickeln, ist nicht so kompliziert, wie vielleicht manche von Ihnen glauben.«
    »Das grenzt ja an Science Fiction.«
    »Heutzutage betreiben wir alle ein wenig Science Fiction«, entgegnete Kelly. »Bedenken Sie folgendes, meine Herren: Von allen Staaten der Welt sind die des südamerikanischen Kontinents ausländischen Einflüssen am leichtesten zugänglich.«
    »Die amerikanische Regierung wird Ihrem großartigen Plan ziemlich ablehnend gegenüberstehen«, meinte ein hochgewachsener Mann mit weißem Haar, weißen Augenbrauen und ernsten Augen.
    »Bis sie ihre Agenten in die Organisation von Eremit Ltd. eingeschleust hat, haben wir längst unsere guten Absichten durch Taten erhärtet«, erwiderte Kelly. »Niemand wird uns bei unserer Arbeit stören. Ganz im Gegenteil, ich wage die Voraussage, daß man uns insgeheim grünes Licht gibt und uns alle Hilfe angedeihen läßt, solange man keine Auswirkungen auf die internationale Politik befürchten muß.«
    »Ich nehme an, Sie wollen das Projekt nicht allein verwirklichen«, ließ sich Pitt vernehmen.
    »Nein«, antwortete Kelly knapp. »Nachdem ich davon überzeugt sein konnte, daß mein Plan Hand und Fuß hatte und aller Wahrscheinlichkeit nach zum Erfolg führen würde, wandte ich mich an Marks, von Hummel, Boyle und die anderen Herren, die Sie hier sehen. Wir zusammen verfügen über die nötigen finanziellen Mittel, um mein Vorhaben in die Tat umzusetzen, und sie denken auch so wie ich. Reichtum muß allen zugute kommen. Wem sollen ein dickes Bankkonto oder ein paar Gesellschaften nützen? Nur allzubald ist vergessen, wer sie gegründet und hochgebracht hat. Also trafen wir uns und gründeten die Eremit Ltd. Jeder von uns besitzt den gleichen Aktienanteil und verfügt im Aufsichtsrat über das gleiche Stimmrecht.«
    »Woher wollen Sie wissen, daß nicht einer aus Ihrer Verbrecherbande plötzlich von Habgier gepackt wird?« Pitt lächelte herausfordernd. »Es könnte doch einer auf die Idee kommen, sich ein oder zwei Länder unter den Nagel zu reißen.«
    »Die Computer haben gut gewählt.« Kelly ließ sich durch Pitts Einwand nicht anfechten.
    »Schauen Sie uns an. Keiner ist jünger als 65 Jahre. Was bleibt uns noch? Ein, zwei oder, wenn man Glück hat, zehn Jahre. Wir sind alle kinderlos, haben also keinen direkten Erben. Was hätte einer von uns noch zu gewinnen? Nichts.«
    Der Russe schüttelte ungläubig den Kopf. »Ihr Plan ist absurd. Nicht einmal meine Regierung würde jemals ein so weitreichendes und rücksichtsloses Unternehmen in Erwägung ziehen.«
    »Keine Regierung täte das«, erklärte Kelly geduldig. »Aber da eben liegt der Unterschied.
    Politiker denken nur in politischen Begriffen. Während der ganzen Menschheitsgeschichte gingen Völker oder Kulturen stets nur durch Revolutionen im Inneren oder durch Angriffe von außen zugrunde. Ich dagegen habe vor, ein neues Kapitel der Menschheitsgeschichte aufzuschlagen: ab nun sollen die Regeln des Geschäftslebens gelten.«
    »Soweit ich mich erinnern kann, war Mord kein Pflichtfach an der Universität«, wandte Pitt wieder ein und steckte sich seelenruhig eine Zigarette an.
    »Ein trauriger, aber notwendiger Bestandteil unseres Planes«, versetzte Kelly. »›Methodische Liquidierung‹ wäre vielleicht der passendere Ausdruck.« Er wandte sich an den Russen. »Sie sollten Ihre KGB-Agenten die Geschichte der Ismaeliten studieren lassen, Genosse Tamareztov. Diese religiösen Eiferer versetzten mit ausgeklügelten Methoden um das Jahr 1090 die ganze mohammedanische Welt in Angst und Schrecken. Das Wort ›Assassin‹ erinnert uns noch heute an sie.«
    »Sie sind ebenso wahnsinnig, wie es die Assassinen waren«, sagte der Franzose scharf.
    »Wenn Sie das glauben«, erklärte Kelly mit Nachdruck, »sind Sie außerordentlich naiv.«
    Der Franzose sah ihn verstört an. »Ich verstehe nicht. Wie können Sie …«
    »Wie können meine Gesellschafter und ich einen ganzen Kontinent in Besitz nehmen?« vollendete Kelly den Satz. »Das ist grundsätzlich kein Problem. Die

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