Eisblumen zum Valentinstag
dort ihren Arbeitsplatz hatte. Grant fragte sich, ob ihre Kollegin Sylvie wohl wusste, welchen Grund es dafür gab.
Nachdenklich betrachtete er Kyra, die immer noch neben ihm saß und tief und gleichmäßig atmete.
Sie erinnerte ihn so sehr an Liz.
Die unerwartete Erinnerung war wie ein scharfer Stachel, der sich in seine Brust bohrte und ihm einen Augenblick lang den Atem raubte.
Nein, das durfte er nicht zulassen!
Wenn er Kyra mit Liz auf eine Stufe stellte, würde das fatale Folgen haben. Er versteifte sich und richtete sich unwillig in seinem Sitz auf, während er ihre Finger von seinem Arm löste und ein Stück von ihr abrückte. Es war eine Sache, sie körperlich zu begehren.
Mit Sex kam er klar, alles, was darüber hinausging, musste er unter allen Umständen vermeiden.
***
„Wir sind da!“
Schlaftrunken öffnete Kyra die Augen, sah sich einen Moment lang verwirrt im Inneren des Wagens um und starrte schließlich Grant an, der neben ihr saß. Seine Miene war so verschlossen und finster wie eh und je. Sie unterdrückte ein Seufzen. Was auch immer mit diesem Mann los war, sie würde sich diesen Schuh nicht länger anziehen. Gähnend richtete sie sich im Sitz auf und strich sich das Haar aus dem Gesicht.
„Ich hab einen Bärenhunger“, stellte sie fest.
Grant stopfte seinen Schal zurecht und schloss seinen Mantel.
„Ich bestell uns etwas.“
Kyra warf ihm einen schrägen Seitenblick zu.
„Schon wieder?“
„Was willst du? New York ist überfüllt mit guten Restaurants. Dafür wurde der Lieferservice schließlich erfunden.“
„Hast du keine Lebensmittel im Haus?“
„Doch natürlich.“
„Dann lass uns selbst was kochen.“
Sie zog sich die Mütze ins Gesicht und knöpfte ihren Mantel zu. Als sie in seine Richtung sah, fing sie seinen konsternierten Blick auf.
„Was ist?“
„Ehrlich gesagt ... ich bin überrascht, dass du kochen kannst.“
Mit einem breiten Grinsen legte sie die Hand auf den Türgriff und ließ kalte Luft ins Wageninnere. Sie zwinkerte Grant zu.
„
Das
hab ich nicht behauptet.“
***
Zufrieden lehnte er sich in seinem Stuhl zurück.
Es war lange her, dass er das letzte Mal daheim zu Abend gegessen hatte. Wenn er ehrlich war, vermied er es eigentlich schon eine ganze Weile, mehr Zeit als notwendig hier zu verbringen. Vermutlich mit einer der Gründe, warum er massenhaft Überstunden angehäuft hatte und schon fast in seinem Büro wohnte.
„Bist du satt geworden?“, wollte Kyra wissen. Sie wirkte entspannt und sehr sexy, wie sie da saß und das halbvolle Weinglas zwischen ihren Fingern schwenkte, während sie ihn anlächelte.
„Allerdings, und ich muss dir ein Kompliment aussprechen, du kannst tatsächlich kochen.“
Sie lachte leise.
„Na ja, Nudeln und Pilzsoße zählen nicht gerade zu einem Gourmetdinner, aber trotzdem vielen Dank.“
„Essen muss nicht immer hochtrabende Namen haben, um gut zu schmecken. Für mich waren es die besten Tagliatelle, die ich seit Langem gegessen habe. Von dem Salat ganz zu schweigen.“
Ihr Lächeln vertiefte sich und sie blickte ihn über den Rand ihres Glases hinweg an. Er spürte, wie sich die Stimmung zwischen ihnen veränderte und einer neuen Intimität Platz machte.
„So viele Komplimente bin ich von dir gar nicht gewohnt“, stellte sie fest. „Das fühlt sich gut an.“
„Entschuldige, mein Charme lässt zwischendurch zu wünschen übrig.“
Leise lachend stellte sie ihr Glas ab und griff nach den Tellern.
„Dem widerspreche ich auf keinen Fall, Mr. Travers.“
Er stand auf.
„Warte! Du hast schon gekocht, ich kümmere mich um den Abwasch.“
„Da sag ich nicht Nein. Den Tisch können wir ja trotzdem zusammen abräumen.“ Ihm zuzwinkernd, ging sie zu der Spüle hinüber und stellte die Teller ab. Zögernd stand er auf, nahm das restliche Geschirr und Besteck an sich und folgte ihr. Mit der Hüfte gegen die Spüle gelehnt, sah sie ihm entgegen. Ihre Augen musterten ihn einen Moment lang von oben bis unten und sie fuhr sich mit der Zungenspitze über ihre Unterlippe.
„Lust auf Nachtisch?“, wollte sie leise wissen. Ihre Stimme klang ausgesprochen sinnlich und sexy.
Sich leise räuspernd, schob er die Salatschüsseln auf die Anrichte und wandte sich ihr zu. Er war sich unschlüssig, ob er sie richtig verstand.
Sprach sie ihm gerade tatsächlich freimütig eine Einladung zum Sex aus?
„Nachtisch geht immer“, erwiderte er rau.
Sie lächelte frech, ging zum
Weitere Kostenlose Bücher