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Eisblumen zum Valentinstag

Eisblumen zum Valentinstag

Titel: Eisblumen zum Valentinstag Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ewa Aukett
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Telefonklingeln dieser Welt kein Grund mehr gewesen, aufzuhören.
    „Das ist ... schade“, stellte sie fest. „Wann bist du wieder zurück?“
    „Am Montag.“
    Einen Moment lang starrte sie ihn nur verblüfft an.
    „Montag?“, wiederholte sie fassungslos.
    Er zuckte gleichmütig mit den Schultern.
    „Tut mir leid. Ich muss kurzfristig verreisen.“
    Verreisen!? Sie starrte ihn an.
    Verdammt, was war an einem Freitagabend so wichtig, dass er dafür eine Nacht mit ihr sausen ließ? Kyra hätte am liebsten vor Enttäuschung geheult.
    Natürlich war ihr klar, dass er ihr keine Erklärungen schuldete, trotzdem hätte sie sich gewünscht, er wäre ein bisschen offener zu ihr.
    „Wann musst du los?“
    „Sofort.“
    Ihre Frustration erreichte einen neuen Höhepunkt. Sie lehnte sich tief durchatmend gegen die Anrichte, senkte den Blick auf den Boden und nickte.
    Welche Wahl blieb ihr schon, als es hinzunehmen?
    Sie konnte schlecht irgendwelche Ansprüche auf Grant erheben.
    „Ich zieh so lange in ein Hotel“, schlug sie vor.
    „Nein, du bleibst hier, bis ich zurück bin.“
    Als er vor sie trat, hob Kyra den Kopf und seine Finger legten sich unter ihr Kinn.
    „Es tut mir wirklich leid“, beteuerte er. „Ich hätte gerne da weitergemacht, wo wir unterbrochen wurden.“ Sanft berührte er ihre Lippen mit seinen. „Wenn du einverstanden bist, verschieben wir es um ein paar Tage.“
    Kyra schmunzelte.
    „Okay. Zumindest werde ich so zum Arbeiten kommen“, erwiderte sie leise. „Ganz ohne Ablenkung.“
    Lächelnd küsste er ihre Nasenspitze, zwinkerte Kyra zu und verschwand aus der Küche. Mit einem Seufzer begann sie den Abwasch zu erledigen.
     
    ***
     
    Erschöpft und übermüdet schloss Kyra die Dateien auf ihrem Laptop und fuhr sich mit den Fingern durch das Haar. Sie hatte die Hoffnung fast schon aufgegeben, aber es war geschafft. Die letzten zwei Tage hatte sie ununterbrochen daran gearbeitet, sich von Grants Sofa aus Zugang zu dem geschlossenen Server in London zu verschaffen.
    Irgendwann am frühen Nachmittag dieses Sonntags war es ihr dann endlich gelungen, Nikolais letzten Code zu knacken und Zugriff auf die gespeicherten Dateien zu bekommen. Dennoch hatte sie weitere acht Stunden benötigt, um den verdammten Virus zu isolieren und auf den Stick zu verschieben, den sie nun mit einem Ruck von ihrem Laptop zog.
    Sie konnte gar nicht zählen, wie viele Hinterhalte und Irrwege ihr früherer Kollege eingebaut hatte, um das System vor fremdem Zugriff zu schützen. Ihr einziger Vorteil gegenüber dem Hacker war vermutlich der, dass sie Nikolai gekannt hatte und mit seiner Arbeitsweise vertraut war. Zu guter Letzt war es ihr gelungen, den Virus gegen eines ihrer eigenen Spionageprogramme auszutauschen und peinlichst genau darauf zu achten, dass Nikolais Stolperfallen wieder aktiviert waren, als sie den Server verließ.
    Derjenige, der sich nun dort hineinhacken würde, erlebte eine nicht so schöne Überraschung. Kyra grinste zufrieden, ließ sich mit geschlossenen Augen gegen die Sofalehne sinken und drückte den USB-Stick an sich. Die größte Gefahr war gebannt. Jetzt konnte sie sich darauf konzentrieren, genau den Menschen zu finden, der ihr gerade gewaltig das Leben schwer machte.
    Der andere Mensch, der sie laufend in ihrer Konzentration störte, befand sich an irgendeinem ihr unbekannten Ort. Grant hatte sich Freitagabend nur flüchtig von ihr verabschiedet. Kein weiterer Kuss, keine Angaben darüber, wohin er gehen würde, nur das Versprechen, er würde montags wieder zurückkehren.
    Sie hatte es zähneknirschend hingenommen, sich erfolgreich mit Arbeit abgelenkt und auf ihr Ziel konzentriert, während sie zwischendurch immer wieder Telefonate aus London beantworten musste. Nachdem am Freitag der Familienhund von einem Auto angefahren worden war, hatte sein Gesundheitszustand zu sorgenvollen Anrufen ihrer Familienmitglieder geführt.
    Kyra war trotz der Entfernung damit beschäftigt, nebenbei zu trösten und Tränen zu trocknen. Danach hatte die Sehnsucht sie mit voller Wucht getroffen und nach jedem Telefonat saß sie minutenlang in der Einsamkeit von Grants Wohnung und kämpfte mit dem stärker werdenden Drang, ihre Taschen zu packen und nach Hause zurückzukehren.
    Wie ertrug er es nur, hier allein zu leben?
     
    Nun quälten sie leichte Kopfschmerzen und trotz der kurzfristigen Euphorie über ihren Erfolg, fühlte sie sich plötzlich allein und einsam. Die Menschen, die sie liebte, waren

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