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Eisblumen zum Valentinstag

Eisblumen zum Valentinstag

Titel: Eisblumen zum Valentinstag Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ewa Aukett
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bestell uns was zu essen, willst du Chinesisch oder Italienisch?“
     
    ***
     
    Müde rieb sie sich die Schläfen und versuchte erfolglos, die Kopfschmerzen zu ignorieren, die sie seit einer halben Stunde quälten. Nachdem sie mittags gemeinsam mit Grant fünf Pappschachteln voller chinesischem Essen geleert hatte, war Kyra dazu übergegangen ihren Computer endlich hochzufahren und sich mit der örtlichen Software vertraut zu machen.
    Während sie sich in das Sicherheitssystem einloggte und begann, sich auf Spurensuche zu begeben, hatte sie die Welt um sich herum schlichtweg vergessen. Irritiert sah sie zu dem Fenster hinüber, hinter dem tiefe Dunkelheit herrschte.
    Saß sie tatsächlich schon so lange hier?
    Sie stützte sich mit den Ellenbogen auf dem Schreibtisch ab, schob sich die Brille in die Haare und barg das Gesicht in den Händen. Ihr Schädel dröhnte und vor ihren Augen flimmerten helle Punkte. Es war schwieriger als erwartet, die Probleme im System zu lokalisieren, und das, was sich bislang herauskristallisierte, gefiel ihr gar nicht.
    Wer auch immer versuchte, Informationen aus dem System zu ziehen, war offenbar auf der Suche nach etwas Bestimmtem, und wenn Kyra sich nicht irrte, befanden sie sich in größeren Schwierigkeiten als bisher angenommen.
    „Du solltest für heute Schluss machen.“
    Kyra hob den Kopf und sah Grant neben ihrem Schreibtisch stehen. Es war ihr unbegreiflich, wie er das immer machte, unerwartet und wie aus dem Nichts aufzutauchen.
    „Fünf Minuten noch“, bat sie und schob sich die Brille wieder auf die Nase. Seine Augenbrauen hoben sich mit deutlichem Zweifel. Er schüttelte den Kopf.
    „Nein, das hast du vor zwei Stunden schon gesagt.“
    Irritiert blinzelte sie.
    „Vor zwei Stunden?“
    „Siehst du, du erinnerst dich nicht mal daran, dass ich mit dir gesprochen habe!“
    Kyra schwieg.
    Hätte sie seine Behauptung dementiert, wäre das vermutlich gelogen gewesen. Es passierte ihr nicht zum ersten Mal, dass sie jemand während ihrer Arbeit ansprach und sie antwortete, um sich anschließend nicht mehr erinnern zu können.
    Ihre Mutter regte sich in regelmäßigen Abständen darüber auf.
     
    „Wie spät ist es?“, wollte sie wissen.
    „Kurz nach halb fünf. Du sitzt schon den ganzen Nachmittag vor deinem Bildschirm.“ Mit dem Kinn nickte er zu ihrem Monitor. „Schalt den Computer aus und mach Schluss für heute.“
    Nachdenklich musterte er sie. Ihr Haar war zerzaust und sie wirkte müde. Trotzdem winkte sie ab.
    „Ich kann nicht. Ich glaube, ich bin auf dem richtigen Weg.“
    Er horchte auf.
    „Hast du etwas herausgefunden?“
    Grant trat hinter sie und sah ihr über die Schulter. Das, was er auf ihrem Bildschirm allerdings erkennen konnte, war für ihn nur eine Aneinanderreihung seltsamer Hieroglyphen und Zahlen, die keinen Sinn ergaben.
    „Bislang kann ich nicht lokalisieren, wo der Zugriff erfolgt, aber ich konnte einen Teil der Daten retten, die gestohlen wurden.“
    „Klingt großartig.“
    Kyra seufzte, lehnte sich in ihrem Stuhl zurück und wandte sich ihm halb zu.
    „Nicht wirklich. Ich glaube, ich habe das System erkannt, mit dem unser
Maulwurf
sich durch die Dateien bewegt. Es ist bisher bloß ein Verdacht, aber wenn er sich bewahrheitet, dann ist er vielleicht auf der Suche nach dem Virus.“
    Grant verschränkte die Arme vor der Brust.
    „Entschuldige, aber ich glaube, im Augenblick verstehe ich nur Bahnhof. Wenn mich nicht alles täuscht, ist Manning Inc. ein Unternehmen, das computergesteuerte Baumaschinen entwickelt und die passende Software dazu liefert. Von was für einem Virus sprichst du?“
    Fahrig stand Kyra von ihrem Stuhl auf und lief in dem Büro auf und ab. Mit einer Hand rieb sie sich den Nacken.
    „Na ja, damals in den Neunzigern, als Mr. Manning die Firma gründete, hat er zusätzlich mit dem Vertrieb von Computerspielen und diverser anderer Software geliebäugelt.“ Kopfschüttelnd gestikulierte sie mit den Händen. „Ich bin ja erst seit fünf Jahren dabei, aber ich weiß aus Erzählungen von Nikolai, meinem früheren Kollegen, dass Manning damals eine Menge Computerprogramme gekauft und gesichert hat, die nie in den Vertrieb kamen, weil der Markt total überlaufen war. Gegen die bekannte Konkurrenz hätte er überhaupt keine Chance gehabt.“
    „Was haben diese Spiele mit dem Virus zu tun, von dem du gesprochen hast?“
    Sich das Haar aus dem Gesicht streichend, blieb Kyra stehen und sah Grant an.
    „All diese Software

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