Eischrysanthemen
mit der Bar und dem Aussichtsbalkon zu landen, steuerte Kira Vincent in einen simplen Hotelflur, der ganz und gar keine Kühle versprach. Hier war es sogar noch wärmer, und Vincents Schwindel nahm zu.
Unter Kiras Führung gelangten sie in ein hübsches Hotelzimmer, und obwohl Vincent nicht mehr den Blick für die Umgebung hatte, erkannte er, dass es zwei geräumige Zimmer waren. Ob es hier einen Balkon gab?
„Wo sind wir?“, erkundigte er sich schwankend. Die Tasche rutschte von seiner Schulter. Es war ihm egal. Hauptsache er konnte sich irgendwo hinsetzen! Mittlerweile war ihm klar geworden, dass er völlig betrunken war und er froh sein konnte, wenn er es bis nach Hause schaffte.
„Das ist mein Hotelzimmer“, informierte ihn Kira und brachte ihn nicht zu der Sitzgruppe, sondern in den Raum nebenan, bis Vincent sich endlich auf den Rand eines großen Bettes setzen konnte. Nein, man hatte bei der Unterkunft des Schauspielers wirklich nicht gespart, schoss es Vincent etwas wirr durch den Kopf.
„Warum?“, fragte er übermüdet, während ihm Kira sanft, aber dafür mit Nachdruck seinen Mantel von den Schultern zog.
„Es ist zu kalt draußen. Warum legen Sie sich nicht hin, bis es Ihnen besser geht?“ Kira klang seltsam geduldig.
So verkehrt war es sicherlich nicht sich hinzulegen, dachte Vincent. Nur für ein paar Augenblicke und dann, wenn es ihm wieder besser ging, würde er gehen können, in sein eigenes Bettchen, das auf ihn wartete und das ihm selten so verlockend vorgekommen war, wie in diesem Augenblick. Seufzend ließ er sich nach hinten schieben und streckte sich endlich auf dem bequemen Bett aus, ehe er doch noch einmal den Kopf hob und einen Blick nach unten warf. Warum öffnete Kira seine Schuhe?
„Sie sollen das Bett nicht schmutzig machen“, erklärte Kira ungefragt, aber Vincent war schon wieder alles egal. Er ließ den Kopf einfach zurückfallen und schloss die Augen. Nur ein wenig ausruhen und dann würde er gehen, sagte er sich und nickte fast augenblicklich ein.
Vincent kam erst wieder zu sich, als er einen kühlen Luftzug spürte. Kira saß neben ihm auf dem Bett und knöpfte ihm das Hemd auf. Erst realisierte Vincent gar nicht, was geschah, doch dann raffte er sich auf und legte seine Hand auf Kiras.
„Was ...?“ Weiter kam er gar nicht.
„Ohne das Hemd ist es viel bequemer, außerdem wird es nicht zerknittern“, flüsterte Kira und beugte sich leicht über ihn.
Vincent zwinkerte. In dem schummrigen Licht des Zimmers wirkte Kira fast unwirklich. Langsam streckte er die Hand nach ihm aus, berührte die blasse Wange, um sich zu vergewissern, dass da wirklich jemand war und er sich das alles nicht nur einbildete. Kira nahm Vincents Hand fort und hielt sie einen Moment fest, ehe er sie zurück auf Vincents Bauch legte.
„Lass mich dir das Hemd ausziehen“, fuhr er weiter mit sanfter Stimme fort, während Vincents Augen sich wieder schlossen.
Allerdings nicht für lang, denn er spürte, wie Kiras Hände sich auf seine Brust legten und das Hemd zur Seite schoben. Abermals griff Vincents Hand nach Kiras, und er wollte ihm Einhalt zu gebieten, die Berührungen erschienen ihm viel zu intim. Doch als er den Blick hob, sah er das schöne Gesicht vor sich, das ihn mit leicht hochgezogenen Augenbrauen anblickte.
„Mir geht’s ... schon besser ...“
Kira schüttelte nur den Kopf. „Nein, tut es nicht. Ich fühle dein Herz wie verrückt schlagen.“
Die Hand des anderen Mannes presste sich auf Vincents linke Brustseite.
„Nein ...“ Halbherzig versuchte er Kiras Hand abzuwehren.
„Doch. Ich höre es ja“, und als würde er es Vincent auf diese Weise beweisen wollen, neigte sich Kira ganz über ihn und einen Moment später fühlte Vincent weiche Strähnen auf seiner Haut sowie eine Wange, die sich gegen seine Brust drückte.
Er öffnete den Mund, doch kein Wort kam über seine Lippen, als er in Kiras Gesicht blickte. Er starrte in zwei schwarze Augen, die ihm nichts verrieten, und sah zu, fast wie in Zeitlupe, wie Kira den Kopf drehte und seine Lippen sich um seine Brustwarze schlossen. Vincent ließ sich zurückfallen, während sein Verstand kämpfte, um all das zu verbinden und zu einem klaren Bild zusammenzusetzen. Aber in seiner Welt gab es keine Erklärung für das, was geschah! Nichts von dem, was passierte, passte zu dem, was davor geschehen war! Leider fiel Vincent das Nachdenken auch deswegen schwer, weil Kira über seine Brust küsste.
„Jetzt müsstest
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