EISENHEIM: THRILLER: Erstes Buch (German Edition)
Forester.Forester blickte den beiden Männern verstohlen hinterher. Sie hatten nun etwa weitere dreißig Meter zwischen sich und Foresters Versteck gebracht. Diesen Vorsprung schätzte Forester als ausreichend. Er hoffte, Trevor war nun soweit. Forester blickte nervös auf seine Armbanduhr. Wie lange stand er schon hier? War Trevor eingeschlafen? Forester sah wieder nach den beiden Männern. Sie waren stehengeblieben und blickten fragend über viele Grabsteine hinweg. Sie würden Forester nun auf dem weitläufigen Gelände unter all den Personen, die hier ein Grab besuchten, nicht erkennen und in wenigen Sekunden zu ihrem Fahrzeug zurückkehren. Forester konnte nun nicht mehr auf Trevors Zeichen warten. Er stürzte aus seinem Versteck hervor, stach an dem kleinen Weg zurück in das kleine Waldstück hinein und hörte bereits gleichzeitig Trevors Hup-Fanfare wie auch Schritte hinter sich, die deutlich schneller als erwartet näherkamen. Er hatte bereits die Lichtung vor sich, erkannte, dass Trevor das Auto mit dem Heck in seine Richtung geparkt hatte. Die Fahrertür stand offen, Trevor saß auf dem Beifahrersitz und winkte nun Forester zu, der um sein Leben auf seinen Chevy zurannte. Trevor hatte nun die Nikon mit dem Teleobjektiv – die sonst immer in seinem Kofferraum lag – in seinen Händen und knipste an Forester vorbei in die matte Helligkeit dieses kleinen Waldstückes. Forester sprang halb über den Kofferraum seines Wagens, spürte, dass seine Verfolger nur noch etwas zehn Meter hinter ihm sein mussten, schwang sich in den Wagen, sah rüber zu Trevor, der weiter nur Fotos von den beiden Verfolgern schoss, und gab Gas. Der Chevy setzte sich mit quietschenden Reifen und blauer Abgaswolke in Bewegung. Im Rückspiegel konnte Forester nun erkennen, dass der Abstand wieder größer wurde und seine Verfolger aufhörten, ihm nachzuhetzen. Er konnte sehen, dass sie stehenblieben und bereits von Weitem den Schaden an ihrem Fahrzeug erkannten, für den Trevor Dix verantwortlich war.
Trevor hatte alle vier Räder an ihrem Plymouth aufgeschlitzt.
„Auf zu Jeff!“, jubelte Forester und klopfte Trevor kräftig auf die Brust.
„Gut gemacht, Pizzamann!“, sagte Forester.
„Gut gemacht!“
Jeff ordnete das Mikrofon, das er auf Trevors Aufnahme vergrößert hatte, der CIA zu. Er ließ gegenüber Forester wenig Spielraum für die Anzweifelung seiner Theorie zu. Das Mikrofon, das hier benutzt worden war, so Jeff, war ein kleines technisches Wunderwerk. Es war ein Sender eingebaut, der sogar direkt an eine Satellitenstation senden konnte. Die Gespräche der Clines mussten nicht mehr vor Ort in einem Van mitgeschnitten werden. Man konnte – bequem in Langley sitzend – jedes Wort zu jeder Tageszeit klar und deutlich vernehmen. Jeff machte den Vergleich mit einer offenen Telefonleitung. Das war die Handschrift der CIA. Das Einzige, was dieses Mikro brauchte, war eine verlässliche Stromquelle.
Forester fragte sich, ob diese Männer, die sie nun ständig auf den Fersen zu haben schienen, wirklich von der CIA sein könnten und was sie sich davon erhofften, ihn und Trevor zu verfolgen. Vor allem stellte sich ihm die Frage, ob diese Männer – wenn sie tatsächlich bei der CIA waren und das Mikro in der Wohnung der Clines platziert und es auch wieder verschwinden lassen hatten – dann auch Hanaa gekidnappt hatten? Das alles machte keinen Sinn, noch weniger, da er nun Hintergrundinformationen zu Ekaterina Kasakov besaß, von denen er aber noch nicht wusste, wie er sie ohne diese ihm immer ominöser werdenden Verfolger verifizieren konnte. So wie es nun aussah, schloss er die Möglichkeit nicht mehr aus, einen seiner Verfolger zu kidnappen. Dazu aber brauchte er erfahren Leute: Eric und sein Team!
Jeff entwickelte die neuen Bilder innerhalb einer Stunde für Forester. Die beiden ihm hinterherrennenden Männer waren gut abgelichtet, ihre Gesichter klar zu erkennen. Weder Forester noch Trevor oder Jeff wussten sie einzuordnen. Es waren ihnen völlig fremde Gestalten.
Zwei Stunden später, kurz bevor sie aufbrachen, rief Forester Eisenheim im Department an. Eisenheim wirkte am Telefon auf Forester aufgekratzt und zugleich auch erschöpft. Seine Stimme war rau, die Worte kamen ihm nur schwer über die Lippen. Zumindest hatte er die Telefonlisten der Telefonzellen Ecke Pine und Maple Street von Bell Atlantic erhalten. Auch die Telefonlisten der Privat- und Geschäftsanschlüsse von Jones und Edwards lagen vor. Eisenheim
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