EISENHEIM: THRILLER: Erstes Buch (German Edition)
Manning.Manning leckte sich – scheinbar abwesend – Schweiß von seinen Lippen.
„Ich kann auch gerne noch einmal den Verrückten von vorhin hier hereinholen. Nur dieses Mal drücke ich dem dann einen Löffel in die Hand. Mal sehen wie es Ihnen dann am nächsten Morgen geht!“ Eric sah den ängstlichen Ausdruck in Mannings Gesicht und entschloss sich dazu, aktiv zu werden. Er richtete sich auf und schritt auf die Tür zu. Kurz bevor er seine Hand auf die Türklinke legte, reagierte Manning.
„Warten Sie!“, sagte Manning mit ruhiger Stimme. „Machen Sie das nicht. Eisenheim weiß nicht, was er tut!“
Eric wurde hellhörig und wandte sich um. „Sie kennen also Eisenheim?! Wie meinen Sie das?“
„Der ist nicht mehr Herr seiner Sinne! Ich weiß, wovon ich rede! Außerdem hören Sie auf so zu tun,
als seien Sie ein Polizist. Keiner hier ist von der Polizei; noch nicht einmal Eisenheim. Also wer
sind Sie?“
Eric holte tief Luft. Aus der anfänglich verdeckten Ermittlung war nun ein Stellungsspielchen geworden, in dem einer vom anderen Informationen haben wollte. Erics größtes Interesse galt nun ganz zu seiner Verwunderung gar nicht mehr nur der geheimnisvollen Quelle hinter Manning – er glaubte, diese bereits als Generaloberst Kasakov entlarvt zu haben – sondern vielmehr Hanaa. Eric hatte die groben Zusammenhänge schon während seines Telefonats mit der CIA in Foresters Wohnung verstanden. Jetzt lag es an ihm, Manning weiter unter Druck zu setzen. Manning wollte reden. Warum nicht, dachte Eric.
„DIA!“, antwortete er.
Manning wirkte überrascht. Er hatte Eric für einen Bundesagenten gehalten. Er verstand nicht, was die Defense Intelligence Agency mit diesem Fall zu tun hatte.
„Militärgeheimdienst?“, fragte er deshalb verwundert. „Ich verstehe nicht. Seit wann ermittelt die DIA in Entführungsfällen?“
Eric erkannte, dass Manning nicht die leiseste Ahnung hatte. Eric wollte ihn in diesem Glauben lassen. „Wir interessieren uns für alles, was mit Generaloberst Kasakov zu tun hat“, pokerte Eric und konnte an Mannings Reaktion ermessen, dass es nicht mehr viel gab, das der Vizedirektor noch vor ihm zu verbergen hatte.
Manning hob interessiert die Augenbrauen. „Jesus“, ächzte Manning. „Ihr seid an Kasakov dran?“
„Schon eine ganze Weile. Wir wissen, dass er Ihnen die Namen der Spione der U.S.S. Nimitz verraten hat. Wir gehen davon aus, dass die CIA, wenn sie sich schon auf eine Entführung einlässt, auch etwas im Gegenzug dafür verlangt. Was hat die CIA im Tausch für Hanaa wirklich erhalten? Die paar Namen für ein kleines Kind? Das ist schon sehr fragwürdig, oder?“, fragte Eric. Es lag auf der Hand, dass Bobrow von der CIA angeheuert worden war, um diese Entführung durchzuziehen. Was Bobrow nicht getan hatte, war, die Wohnung der Clines zu verwanzen. Dazu hatte die CIA geschultes Personal. Bobrow war ein Agent, der für das Grobe zuständig war. Man hatte ihn gewählt, da – wenn die Entführung schief gelaufen wäre – Bobrow das geeignete Bauernopfer gewesen wäre. Schlimmstenfalls hätte man ihn gegen einen amerikanischen Spion mit den Russen ausgetauscht. Was Eric noch etwas Kopfzerbrechen verursachte, war die Beschattung von Forester und Trevor. Das war ein Punkt, den er nicht verstand. Wieso sollte das die CIA tun?
„Manning! Spannen Sie uns nicht auf die Folter. Wir sind kurz davor, Ihrer Karriere ein jähes Ende zu setzen. Wir sprechen hier von der Entführung eines dreijährigen Mädchens. Wollen Sie sich das wirklich auf die Fahne schreiben? Damit kommen Sie niemals durch. Auch wenn Kasakov Hanaas Großvater ist, Hanaa ist immer noch eine amerikanische Staatsbürgerin“, setzte Eric nach.
Manning biss sich auf die Lippen und schüttelte den Kopf. „Es war ein Fehler! Von Anfang an ein Fehler!“
Eric holte wieder tief Luft. Er wollte Manning zunächst wieder von Hanaa weglocken. Manning musste sich entspannen. Später dann würde er gezielt auf Hanaa zurückkommen, sobald er das Gefühl hatte, Manning würde das Gespräch auch wirklich durchstehen wollen.
„Reden wir zunächst über Eisenheim!“, kam ihm Eric zuvor. „Sie kennen Eisenheim. Woher?“
Manning richtete sich im Stuhl auf. Er saß nun mit geradem Rücken und wirkte bei diesem Thema, das Eric angeschnitten hatte, wacher und klarer als zuvor.
„Eisenheim ist einer von uns!“, sagte er und hob die Augenbrauen.
„CIA?“, fragte Eric.
Manning nickte.
„Wir sind uns
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