EISENHEIM: THRILLER: Erstes Buch (German Edition)
Drittel der Werkstatttür befand.
Eric stellte seinen Männern Detective Eisenheim vor. Umgekehrt blieben die Männer für Eisenheim Namenlose. Eric kam gleich zur Sache. Er schilderte den Männer seinen Verdacht und händigte ihnen das Übernachtungsprotokoll vom Four Seasons Hotel aus. Wie Eisenheim Erics Vortrag entnahm, hatte bereits zuvor eine taktische Besprechung stattgefunden, in der seine Rolle, die des Detectives der Boston Police, festgelegt worden war. Die DIA sollte im Hintergrund bleiben. Das eigentliche Verhör sollte von einem Polizisten durchgeführt werden. Manning sollte glauben, dass er von Cops entführt worden war. Cops, die eine Kindesentführung sehr persönlich nahmen. Eric und sein Team versprachen sich davon einen taktischen Vorteil. War Manning im Glauben, der Grund für seine Entführung liege selbst in der Beteiligung seiner Person bei der Entführung von Hanaa Cline, wäre es für Manning einfacher, sich von internen Details zu trennen. Er würde einer Horde durchgedrehter Cops, die ihn in Verbindung mit Hanaa Cline bringen könnten, Dinge erzählen, die die Cops zwar nicht interessieren würden, wohl aber die DIA.
Eisenheim leuchtete diese Taktik ein. Vordergründig würde er Manning wegen Hanaa unter Druck setzen, dabei wollten die Jungs vom DIA an Informationen über den Deal kommen, den Manning mit Kasakov eingegangen, war. Was hatte die CIA Kasakov geliefert? Ging es nur um Hanaa? Was hatte die CIA bekommen? Namen von russischen Spionen? War das der Deal? – Das waren die Fragen, die die DIA interessierten.
Eisenheim verlor sich nicht wie Eric in hohen Erwartungen. Ihn interessierte lediglich, wo Hanaa war. Und dieses Interesse begann sich nun auch auf sein körperliches Wohlbefinden auszuwirken. Minuten, möglicherweise nur Sekunden davon entfernt, Manning zu treffen, begannen seine Hände leicht zu zittern. Er konnte die Anzeichen innerlich spüren. Zu sehen waren diese Anzeichen noch nicht. Er hatte kalten Schweiß auf der Stirn, hielt seine Hände vor sich ineinander greifend. Dieses Zittern aber war anders als sonst. Sein Körper produzierte zu viel Adrenalin. Es war ein Kick wie auf Droge.
Der Körpersprache Erics und seinen Männern entnahm Eisenheim, dass sich Manning in dem Raum hintern ihnen befinden musste. Eisenheim vermutete anhand der Tür, dass sich dahinter eine kleine Werkstatt befand. Nur noch die Männer standen zwischen ihm und diesem Manning, diesem Menschen, der anscheinend wusste, wo sich Hanaa befand.
Eigenartiges spielte sich nun in Eisenheims Kopf ab. Bilder tauchten darin auf, von Kathy und ihm, aus einer Zeit, der er sich gar nicht mehr bewusst war. Bilder, die er zum ersten Mal sah. Aus einer Zeit, die seines Wissens nach nie existiert hatte. In diesen Erinnerungsbildern war er jünger, viel jünger. Er war achtzehn und hatte Ekaterina Kasakov damals schon gekannt. Er sah sich nun selber mit Ekaterina gemeinsam auf einer Bühne und sie musizierten. Er musizierte. Eisenheim hustete, rieb sich den kalten Schweiß von der Stirn, dann die Augen. Was geschah bloß mit ihm? Ihm wurde schwindelig.
„Eisenheim; alles in Ordnung?“, vernahm er die Frage Erics.
„Ja doch!“, versicherte ihm Eisenheim, dann kam ein weiterer Schub von Bildern auf ihn zu. Sie wirkten wie etwas Fremdartiges und Eigenständiges auf ihn ein. Eigenständig, da Eisenheim chancenlos erkennen musste, dass diese Bilder Erinnerungen in sich trugen. Erinnerungen, an die er sich bewusst nicht mehr erinnern konnte. Sie waren ihm völlig fremd und doch auch vertraut zugleich. Er hatte sich noch nie auf einer Bühne mit Kathy befunden.
Eric kam nun auf ihn zu, reichte ihm eine Flasche Wasser, dann schob er ihn sanft auf die Werkstatttür hinter seinen Männern zu. Diese eigenartigen, sehr alten Erinnerungsscherben an Kathy verschwanden dabei nicht aus seinem Kopf. Sie waren alle aneinandergekoppelt. Wie ein langer Zug, der Eisenheim hieß. Sie alle waren einzelne Puzzlesteine, die ihm die Struktur seiner eigenen geheimnisvollen Persönlichkeit verliehen. Jetzt kehrte das Bild mit dem hölzernen Gatter vor sein inneres Auge zurück. Seine Hand lag darauf, fest entschlossen, das Gatter aufzustoßen. Eisenheim wusste nicht, ob das gut war. Der Zug setzte sich in Bewegung. Was immer nun hinter dieser Tür geschah – Eisenheim glaubte nicht, dass es noch aufzuhalten war.
Forester
Forester und Trevor sahen durch die Scheiben hinab Eric und Eisenheim im grauen Dunkel der Lagerhalle
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