EISENHEIM: THRILLER: Erstes Buch (German Edition)
verschwinden. Sie hatten von ihrem Büro keinen klaren Blick mehr hinüber zum anderen Ende der Lagerhalle. Mehrere Querträger dieser Lagerkonstruktion, an denen elektrisch betriebene Flasch en züge h i ngen, versperrten den Blick. Man konnte nur ein leichtes Glimmen von Licht erkennen, das von der anderen Seite der Lagerhalle stammte. Das war alles.
Forester und Trevor verbrachten eine halbe Stunde in diesem leeren Büro. Eine Zeitspanne, die beiden wie eine Ewigkeit vorkam. Forester war kurz davor, Trevor zu schnappen und das Lager zu verlassen. Sie mussten zwar einige Straßenblöcke hinter sich bringen, bis sie ein Taxi finden würden, doch empfand Forester die Vorstellung an den langen Fußmarsch erträglicher als die Warterei.
Dann zerriss plötzlich ein Schrei unvermittelt die Stille, dann noch einer. Forester und Trevor sahen sich an. Instinktiv konnten beiden Männer deuten, was das für Schreie gewesen waren: Es waren Schreie eines Mannes, der sich in Todesangst befand. Dann fiel ein Schuss, darauf gleich noch ein zweiter.
Forester und Trevor stürmten aus dem Büro und liefen die Treppe in die Lagerhalle hinab. Am anderen Ende, dort wo Licht aus dem schmalen Spalt einer Tür Schemen vor Foresters und Trevors Augen erkennen ließen, tat sich etwas. Die Lichtquelle wurde immer wieder von umherlaufenden Personen hinter der Tür durchbrochen. Forester und Trevor verharrten regungslos. Der einzige Grund, warum Forester sich nicht zur blauen Tür in seinem Rücken rettete, war der Gedanke an Eric. Was war hinter dieser Tür, am anderen Ende der Lagerhalle, geschehen?
Die Tür wurde geöffnet, ein Mann trat daraus hervor. Er schloss die Tür hinter sich und kam auf Forester und Trevor zugerannt. Kurz darauf war er so nahe, dass Forester und Trevor das Gesicht des Mannes erkennen konnten. Es war weder Eric noch Eisenheim.
„Forester? Trevor?“, fragte der Mann. Zurückhaltend gaben Forester und Trevor Handzeichen.
Forester dachte kurz an die Wirkungslosigkeit seines Schlagringes, würden sie nun von diesem Mann unter Beschuss genommen.
„Eric schickt mich. Ich muss Sie hier wegbringen!“, sagte der Mann mit gehetzter Stimme, vor Forester und Trevor angekommen. Das Gesicht des Mannes war weiß wie eine Wand. Er trug den Kurzhaarschnitt eines Marines. Er versuchte konzentriert und ruhig zu wirken und wies Forester und Trevor lautstark an, mit ihm die Lagerhalle zu verlassen. Wenige Sekunden später saßen Forester und Trevor in einem der beiden schwarzen Jeeps Cherokee.
Die einzige Frage, die der Agent während der kurzen Fahrt zum nächsten Motel beantwortete, war die Frage nach Eric. Eric ging es gut, versicherte er Forester. Er notierte sich noch den Namen des Motels und versicherte Derek weiter, dass sich Eric sobald wie möglich mit ihm in Verbindung setzen würde. Derek und Trevor sahen dem davonfahrenden Agenten noch nach, dann nahmen sie sich ein Zimmer und verharrten beide am Telefon. Es wurde eine lange Nacht für Forester und Trevor. Und auch für Eric. Sein Anruf erreichte Forester erst am nächsten Mittag im Motel.
Eric
Eric und sein Team waren von dem Angriff Eisenheims auf Manning überrascht worden. Niemals zuvor hatten sie je mit einer ähnlichen Situation zu tun gehabt. Es hatten sich bei Verhören feindlicher Agenten schon Situationen ergeben, bei denen Agenten während des Verhörs zusammengebrochen waren oder ein übereifriges Teammitglied die Nerven verloren hatte. Aus dieser Erfahrung heraus war immer ein Mann im Team, der eine notärztliche Versorgung garantieren konnte. Ihr Field Doc hatte Mannings Wunden in der linken Schulter sowie in seinem rechten Bein begutachtet, sie desinfiziert und verbunden. Eisenheim hatten sie sogleich isoliert. Er befand sich in Handschellen, eingesperrt in jenem Krankenwagen, mit dem seine Männer zuvor noch Manning aus dem Four Seasons wegtransportiert hatten.
Eric hatte nach Eisenheims Wahnsinnstat instinktiv dessen Polizeimarke und Beretta an sich genommen und hielt sich wieder im Vorraum zu Manning auf. Er sah durch das Fenster in die Werkstatt. Manning war bei klarem Bewusstsein. Er hatte ein starkes Mittel gegen seine Schmerzen sowie etwas für seine Nerven bekommen. Manning wusste immer noch nicht, was gespielt wurde.
Eric ließ das, was passiert war, noch einmal Revue passieren. Er hatte kurz hinter Eisenheim den Raum betreten und eines dabei ganz klar wahrgenommen: Manning hatte Eisenheim gekannt. Er hatte Mannings überraschten
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